Portal 2 (PC; USK 12)
 
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Portal 2

Rezension von Cronn

 

Durch die Türen des Lifts erkenne ich, dass die Halle in einem desolaten Zustand ist. Wandsegmente liegen herum, halb zerfallene Deckenstrukturen ragen in den Raum hinein, der Boden ist überwuchert von irgendeiner Pflanze und von oben singen die Vögel herunter.

Ich sehe mich verwundert um, trete aus dem Lift.

Und das sollen die Hallen sein, in denen ich bereits schon einmal gewesen bin? Damals, als Aperture Labs mich noch mit Hilfe der Superintelligenz GLaDos testen wollte. Aber was ist passiert? Warum ist alles zerstört?

Überall sieht es so aus, als erobere sich die Natur Stück für Stück ihr Territorium zurück. Aber welche Rolle nehme ich bei der Sache ein?

Ich finde mich kaum zurecht, laufe eine Treppe empor. Durch eine sich selbst öffnende Tür trete ich in eine Halle. Eine Wandtafel weist mich darauf hin, dass hier ein Test meiner Portalfähigkeiten stattfinden soll.

Hinter einer Glaswand steht eine Kiste. Hinter einer anderen Wand sehe ich einen Schalter am Boden. Dieser schaltet, sobald gedrückt, eine Tür am anderen Ende der Halle offen. Aber wie komme ich an ihn heran? Ich brauche die Kiste.

Mit der Portalkanone öffne ich ein Portal an der Wand und eines über der Glaswand, wohinter die Kiste steht. Dann schreite ich hindurch und falle auf die Kiste. Mit einem Griff packe ich die Box, erstelle erneut ein Portal, diesmal am Boden, und falle hindurch, hinaus in den Raum, in dem ich gestartet bin.

Puh, ganz schön schwindelig ist mir jetzt!

Die Stimme vom Band weist mich darauf hin, dass Aperture Science keine Verantwortung für eventuelle Schäden übernimmt, die während des Tests bei Testpersonen entstehen, die sich entgegen den Testverhaltensmustern verhalten.

Was für ein Schwachsinn! Die haben sie ja nicht mehr alle bei Aperture! Das kommt mir vor wie ein groß angelegter Blödsinn!

Ich lege die Kiste auf dem Schalter ab. Die Tür öffnet sich und ich spaziere hindurch. Ich habe einen Test von 19 erledigt. „Es gibt noch viel zu testen!“, würde jetzt GlaDos sagen. Aber zum Glück wird die Superintelligenz das nicht tun können, da ich sie ja schon besiegt habe…also auf zum nächsten Test-Raum!

 

PORTAL 2 ist nach einer langen Wartezeit erschienen. Fieberhaft haben die Fans darauf gewartet, konnten es gar nicht glauben, dass Valve tatsächlich das Spiel nun auf den Markt bringt. Der Vorgänger war ein Überraschungserfolg für die Software-Schmiede, die unter dem Publisher Electronic Arts ihre Games in den Läden vertreibt.

Im Jahr 2007 erschien „Portal“ als Zusatzbeigabe der „Orange Box“ und hat sich unter den Top-Titeln wie „Half Life 2“ oder „Team Fortress 2“ als Überraschungserfolg etabliert.

Die Macher aus dem Hause Valve haben dies sehr wohl registriert und kommen den Wünschen der Fans nach, indem sie einen zweiten Teil produziert haben, der nun vorliegt.

 

Hintergrund:

Im ersten Teil „Portal“ hat man noch keine stark ausgeprägte Story gehabt. Als Testperson wurde der Spieler von Raum zu Raum geschickt, um dann am Ende gegen die Superintelligenz GlaDos anzutreten und diese zu zerstören.

Nach dem Abspann des Finales wurde sehr schnell klar, dass GLaDos zwar für den Moment besiegt war, aber keinesfalls für immer. Die Option für einen zweiten Teil wurde also schon beim Abspann gelegt, der unter Kennern dank seines humorigen Musikstücks „I’m still alive“ als einer der besten der Game-Szene gilt.

In PORTAL 2 ist der Spieler erneut in der Rolle der Testperson Chell. Aber diesmal sehen die Aperture Science Labs ganz anders aus. Die Zeit, in der die Laboratorien und Testkammern in blütenreinem Weiß und Blau erstrahlten, ist vorbei. Die Decken sind eingebrochen, die Wände zerfallen, überall Schutt, Wasserpfützen, flackernde Lichter. Vögel singen, Tageslicht dringt von oben herab. Offensichtlich hat ein großes Ereignis, eine Katastrophe stattgefunden.

Die Zeichnungen an den Wänden erzählen davon, wenn man sie zu lesen weiß.

Wiederum muss man Testkammern mit Hilfe von Portalen, Lasern, Boxen und anderen Hilfsmitteln überwinden, doch diesmal geschehen so einige Überraschungen.

Eine davon ist Wheatley. Wheatley ist ein Roboter, der eigentlich an einer Schiene in der Decke „angeleint“ ist, sich aber davon befreit und damit als eine Art „Sidekick“ für Chell agiert. Ein Begleiter, der Tipps gibt und das Geschehen kommentiert. Ab und an greift er auch in die Ereignisse ein.

Die Story von PORTAL 2 erklärt die Hintergründe der Entstehung von Aperture Science Labs und der Superintelligenz GLaDos und kann mit ihren Wendungen und der gedanklichen Tiefe überzeugen.

 

Gameplay:

PORTAL 2 setzt wiederum auf ein Rätseldesign, das vom ersten Teil bekannt und beliebt ist. Man erhält recht schnell eine Portalkanone und muss damit Portale erstellen. Durch eines geht man hinein, durch das andere kommt man heraus. Klingt simpel, ist aber mit anderen Hilfsmitteln zusammen genommen die Grundlage für ein interessantes Konzept. Die Räume, die als Testkammern dienen, werden durch Lifte miteinander verbunden. Das macht das Leveldesign schlauchartig, was aber durchaus im Designkonzept verankert ist und somit organisch wirkt.

Schalter am Boden müssen gedrückt werden, um Türen zu öffnen, damit man weiterkommt. Diese Schalter muss der Spieler mit Kisten beschweren, die er umhertragen kann.

Andere Hilfsmittel sind Laserstrahlen, die man umlenkt oder auch Gels, die verschiedene Eigenschaften mit sich bringen: Weißes Gel macht Oberflächen portalfähig, blaues Gel erzeugt Trampolinoberflächen und rotes Gel erhöht die Geschwindigkeit.

Insgesamt erzeugt PORTAL 2 damit tolle Kombinationsmöglichkeiten für jede Menge irrwitziger Rätsel.

Die Spielzeit von PORTAL 2 ist im Vergleich zum Vorgänger auch erhöht. Mit durchschnittlich 10 Stunden kann man als Spielzeit rechnen, ehe das Spiel vorbei ist.

 

Grafik und Sound:

Das Spiel läuft auf der Grundlage von Valves hauseigener Entwicklung, der Source-Engine. Diese ist schon ein wenig in die Jahre gekommen, wurde aber stets seit „Half Life 2“-Erscheinen weiter ausgebaut, so dass sie immer noch ansehnlich ist.

Bei PORTAL 2 ist die Engine absolut ausreichend und erzeugt eine tolle Grafikatmosphäre. Dazu trägt das stimmige Leveldesign ebenso bei. Die zerstörten Innenräume der Aperture Science Labs wurden von den Valve-Leveldesignern mit viel Detailverliebtheit arrangiert.

Auch der Sound von PORTAL 2 kann überzeugen. Gerade der Sarkasmus in der Stimme der Computer-Intelligenz und der Witz, der durch Wheatleys Sprüche rüberkommt, ist durchaus als gewollt spürbar und ist als gelungen einzustufen.

 

Mehspieler:

Neu ist in PORTAL 2, dass es einen Mehrspieler-Teil gibt. Es ist aber kein kompetitiver Mehrspieler-Part, sondern ein kooperativer.

Als zwei Roboter auf der Flucht spielt man mit einem Freund gemeinsam eine extra für den Koop-Modus erstellte Kampagne. Das Rätseldesign ist für die Kooperation zweier Charaktere ausgebaut und durchaus knackig.

Sehr interessant ist die Tatsache, dass nicht nur PC-Spieler miteinander die Rätsel lösen können. Es ist auch möglich, dass ein Playstation-Besitzer gemeinsam mit einem PC-Freund durch die Hallen der Aperture Science Labs laufen können. Ein tolles Feature, das für großen Spaß sorgt!

 

Fazit:

PORTAL 2 ist der erhoffte Hit geworden, den sich die Fans gewünscht haben. Ein tolles Rätseldesign, eine interessante Story im Hintergrund und ein gelungener Humor machen PORTAL 2 zu einem Titel, an dem Rätselfreunde und Fans des ersten Teils garantiert nicht vorbei kommen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424104506828edb27
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MEDIUM: PC

Portal 2

von Valve

Plattform: Windows 7 / Vista / XP, Mac

USK-Einstufung: USK ab 12 freigegeben

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 11.05.2011, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 11797