Purpurschatten (Autor: Philipp Vandenberg)
 
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Purpurschatten von Philipp Vandenberg

Rezension von Ramona Schroller

 

Klappentext:

Der mysteriöse Tod seiner Mutter, ein gescheitertes Attentat und andere unerklärliche Vorgänge veranlassen den Fotojournalisten Alexander Brodka, seine eigene Vergangenheit zu erforschen. Dabei gerät er immer mehr in den Sog einer geheimen Organisation. Bestürzt muß er feststellen, daß alle Spuren nach Rom führen, hinter die Mauern des Vatikans, wo dunkle Mächte die Fäden ziehen. Und diese Männer in Purpur kennen nur ein Ziel: ihn zum Schweigen zu bringen. Gemeinsam mit seiner Geliebten stellt sich der Journalist der Heiligen Mafia, die ein beispielloses Verbrechen plant ...

 

Inhalt:

Alexander Brodka weiß nicht so recht, was er eigentlich empfinden soll, als er von dem plötzlichen Tod seiner Mutter erfährt. Natürlich macht er sich so schnell wie möglich auf den Weg nach München und besucht ihr Grab, doch wirkliche Trauer kann er einfach nicht empfinden, dafür war die Beziehung zwischen den beiden zu sehr eingeschlafen.

 

Was ihm allerdings zu schaffen macht, sind die rätselhaften Vorgänge, in die er plötzlich nach dem eigenartigen Gespräch mit dem Totengräber hineinschlittert: Erst wird auf ihn geschossen, dann soll ihm ein Mord angehängt werden. Und auch sein Umfeld trifft es: Seine Geliebte, Juliette, die eine erfolgreiche Kunstgalerie führt, wird plötzlich des Betruges angeklagt, weil sich eine handvoll Bilder in ihrem Geschäft als Fälschungen erweisen. Juliettes Ehemann kommt plötzlich hinter das Verhältnis der beiden, versucht erst, Brodka zu töten, erleidet dann aber einen schweren Unfall und nimmt sich schließlich selbst das Leben.

 

Und alle Spuren führen immer wieder in den Vatikan. Brodka und Juliette reisen nach Rom und finden ein rätselhaftes Grab. Wer ist dort begraben? Und warum soll die Beisetzung geheim gehalten werden?

 

Wider besseres Wissen stöbert Brodka weiter, und kommt endlich auf die Spur der „Heiligen Mafia", einer Organisation, die etwas unglaubliches plant - und ihn aus dem Weg räumen will, denn in seiner Vergangenheit liegt ein explosives Geheimnis verborgen ...

 

Rezension:

Philipp Vandenberg ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt. Vor allem seine historischen Romane machten ihn bekannt, daneben aber kann er im allgemeinen auch mit Thrillern aufwarten. Thrillern, die an für sich sehr gut recherchiert sind und mit teils explosiven Themen aufwarten.

Im Rahmen des Hypes wurde jetzt „Purpurschatten" in neuer Auflage von Bastei-Lübbe aufgelegt, ein älteres seiner Werke - aber leider keines seiner besseren.

 

Vandenbergs Vorliebe für Verschwörungen rund um den Vatikan kommen hier voll und ganz zum Tragen. Dabei bringt er auch leise Kritik an der römisch-katholischen Kirche und ihren Gesetzen an, vor allem am Zölibat. Doch leider ist das so unbeschreibliche Geheimnis um Alexander Brodka nur allzu deutlich zwischen den Zeilen zu lesen. Als Leser kennt man die letztendliche Lösung viel zu schnell, was schon sehr viel des Lesespaßes nimmt.

 

Die Verschwörung an sich hat Vandenberg interessant ausgearbeitet. Ihr Bestreben nach Macht und ihre Gier nach Geld sind wirklich gut geschildert. Auch die tatsächlichen Tatsachen in Hinblick auf die Kunstschätze des Vatikans wurden gut und nachvollziehbar in die Handlung miteingeflochten, scheinen sogar mit eine der Ideen für diesen Roman gegeben zu haben.

 

Dennoch bleibt beim Leser immer wieder ein etwas schaler Geschmack zurück. Hat es dieses und jenes nicht schon mal gegeben? Hat man es nicht schon mal gelesen oder gehört? Die Geschichte an sich ist und bleibt leider etwas sehr durchsichtig und vorhersehbar.

 

Wirklich überraschen kann Vandenberg erst gegen Ende des Thrillers. Dafür kommt dann dieser Knalleffekt auch wirklich wie aus dem Nichts. Als Leser denkt man zu aller erst, ein Fehler ist passiert. Etwas, dass der Autor wohl auch wirklich erreichen wollte. Plötzlich dreht sich die Verschwörung um sich selbst, löst sich auf. Was bleibt ist Schweigen.

 

Nein, wirklich überzeugen kann Vandenberg mit „Purpurschatten" nicht, zumindest heute nicht mehr. 1999, als der Roman das erste Mal erschien, mag das noch anders gewesen sein, im Jahre 2006 dagegen hat man schon zuviel gehört, gesehen und gelesen, um noch wirklich von diesem Thriller mitgerissen zu werden. Schade.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240327145600c9c8a726
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Purpurschatten

Autor: Philipp Vandenberg

Broschiert: 540 Seiten

Verlag: Lübbe; Auflage: 3., Aufl. (September 2002)

ISBN: 3404147715

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.10.2006, zuletzt aktualisiert: 05.06.2023 19:35, 2870