Purpurstaub-Magie von Jana Paradigi
Rezension von Christel Scheja
Die 1972 in München geborene Jana Paradigi lebt heute mit ihrer Familie im österreichischen Alpenland. Zunächst studierte sie Informatik und arbeitete in der Multimedia-Branche, bis sie sich 2005 dazu entschied, mit dem Schreiben zu beginnen. Unter anderem veröffentlichte sie im Bertelsmann-Club und beim Bastei-Verlag, inzwischen aber zieht sie es vor, eigenständige Fantasy-Geschichten zu veröffentlichen und nicht mehr nur für Reihen zu schreiben. Mit Purpurstaub-Magie wendet sie sich an ein junges Publikum um die zehn Jahre.
Serafina musste mit ihren Eltern umziehen, weg vom Land, in dem sie in der Natur sein konnte und ihre Freiheit genießen, hinein in die zubetonierte und laute Stadt, in der es nur wenige Zufluchtsorte gibt und das alles nur, um bei Oma Heide zu sein, deren Geschichten sie eigentlich sehr liebt.
Doch es soll noch schlimmer kommen, denn die alte Frau stirbt und hinterlässt ihrer Enkelin ein magisches Vermächtnis. Denn die Dinge, die sie ihr noch in den letzten Tagen erzählt hat, sind keine Märchen, das zauberhafte Land Pipinea existiert wirklich.
Und tatsächlich muss sich Serafina bald einer Herausforderung und Magie stellen, die sie nicht für möglich gehalten hat, fordert doch die Feenkönigin von Pipinea einen Gefallen ein. Zusammen mit ihrem gefiederten Freund, dem Beo Pampusch wagt sich Fina über die Grenze und stützt verwandelt in ein ganz besonderes magisches Abenteuer.
Die Autorin benutzt ein beliebtes Thema in der Fantasy, dass sich auch heute noch bei den Kinderbüchern immer wieder findet. Aber sie weiß den klassischen Versatzstücken auch ein paar neue Facetten abzugewinnen, wie sich schon bald zeigt.
Denn der Sprung in die magische Welt ist gut vorbereitet, zuvor lernt man die Heldin und ihr Umfeld gut kennen, auch muss das Mädchen damit umzugehen lernen, einen geliebten Menschen zu verlieren.
Das gibt ihr aber erst den Antrieb, das Vermächtnis anzunehmen und sich in das Abenteuer zu stürzen, das auch nicht ganz so harmlos abläuft, wie man es von einem Kinderbuch erwarten könnte. Denn auch in der magischen Welt Pipinea sind Tod und Krieg präsent, werden nicht glorifiziert oder all zu sehr verharmlost. Zwar geht die Autorin nicht ins Detail, deutete aber auch immer wieder die Folgen der Auseinandersetzungen und Gewalt an.
Die Handlung ist überschaubar, die Heldin bekommt aber eine Chance sich zu entwickeln, da sie nicht gleich alles beherrscht oder ihr Können und Wissen in den Schoß fallen. Tatsächlich merkt sie auch nach und nach, das gute Freunde genau so wichtig sind wie der eigene Verstand und Mut, dass Heldentum nicht nur von einem getragen werden muss – und dass nicht jeder Feind von Grund auf Böse ist.
Die Geschichte ist spannend und kurzweilig erzählt, dürfte Kinder ab acht oder neun Jahren in den Bann schlagen und gut unterhalten und auch erfahreneren Lesern die ein oder andere angenehme Überraschung bietet. Außerdem wird hier ein wenig von den all zu niedlichen und kitschigen Feen-Darstellungen abgewichen, was ebenfalls sehr angenehm ist. Zudem ist das Buch in sich geschlossen.
Fazit:
»Purpurstaub-Magie« ist eine runde Geschichte für alle jungen und jung gebliebenen Leser, die den warmherzigen Umgang mit ernsten Themen und Feen abseits klischeehaft-süßlicher Darstellung in einem spannenden Abenteuer mögen.
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