Rainbow Six Vegas 2 (PC)
 
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Rainbow Six Vegas 2 (PC)

Rezension von Cronn

 

Behutsam schiebe ich die Snake-Beobachtungskamera unter der Tür hindurch und blicke durch das Okular. In verschwommener Sicht sehe ich durch die Schwarz-Weiß-Rauschschlieren einen Raum, vollgepackt mit Kisten und Regalen. Zwei weitere Türen führen hinaus. Inmitten des Kistenchaos patroullieren drei Terroristen mit vorgehaltenen Maschinenpistolen und Schrotflinten.

Ich markiere die beiden für meine Teamkollegen, dann ziehe ich die Snake-Beobachtungskamera wieder unter der Tür hervor und verstaue sie in meinem Tarnoverall. Anschließend positioniere ich meine Kameraden an der Tür. Sie sollen auf mein Zeichen für das Eindringen warten. Ich selbst schleiche mich um die Ecke und lehne mich an die zweite Tür, die in den Lagerraum führt.

Dann gebe ich über Funk den Befehl zum Eindringen: „Blenden und sichern!“

Ich höre, wie meine Teamkameraden die Tür öffnen, eine Blendgranate hineinwerfen, die sofort mit einem grellen Blitz explodiert. Dann stoße ich die Tür auf und stürme gleichzeitig mit dem Rest des Teams in den Raum. Dort stehen die Gegner, reiben sich die Augen, blind vom Blitz der Blendgranate. Sie sind ein leichtes Ziel und liegen alsbald vor uns auf dem Boden.

Ich stürme weiter, passiere einen Lichtschacht, wo drei Befestigungshaken nur darauf warten, von uns benutzt zu werden. Ich gebe den Befehl zum Sammeln. Sogleich folgt mir der Rest des Rainbow-Teams und wartet am Lichtschacht.

„Runter!“ flüstere ich bestimmt und mache mich ans Abseilen. Meine Kameraden machen es mir nach. Bald hängen wir kopfüber im Lichtschacht, bereit auf das, was kommen mag. In meiner Rechten halte ich eine Pistole.

Man kann ja nie wissen, was einem dort unten in der Tiefe erwartet…

 

Vor knapp einem Jahr erschien mit „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas“ der Überraschungshit im Taktik-Action-Genre. Nach dem mittelmäßigen „Tom Clancy's Rainbow Six Lockdown” hatte niemand mehr damit gerechnet, einen derartigen Action-Kracher in der Rainbow-Six-Serie geliefert zu bekommen. Ubisoft hat damit alle Spieler und Kritiker überrascht.

Nun steht mit „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ der Nachfolger in den Startlöchern und verspricht, die losen Fäden des Cliffhanger-Endes des Vorgängers aufzugreifen und das Spiel zu einem gelungenen Abschluss zu führen.

 

Inhalt:

 

Wieder ist das Rainbow-Team in der glitzernden Wüstenmetropole Las Vegas unterwegs, um eine Bedrohung durch Terroristen auszuschalten. Diesmal sind es derer gleich zwei, die die Vereinigten Staaten von Amerika bedrohen, allen voran Alvarez Cabrero.

 

Doch das Rainbow-Six-Team ist vorbereitet und brennt geradezu darauf, die Terroristen auszuschalten, was in heftigen Feuergefechten geschieht.

 

Spielmechanik:

 

Wer den Vorgänger gespielt hat, findet sich in „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ ebenfalls wieder schnell zurecht. Im Unterschied zum Vorgänger spielt man nicht Logan Keller, sondern Bishop, was sich aber kaum auf das Spiel selbst auswirkt.

 

Geblieben ist die eingängige Steuerung mit Maus und Tastatur. Ein Klick auf die linke Maustaste und Bishop feuert seine Waffe ab. Mit der rechte Maustaste presst man sich gegen die dargebotene Deckung, wie Wände, Fässer und dergleichen. Dabei ist neu, dass nicht jede Deckung gleich gut geeignet ist – dünne Pappwände oder Kartons können von Projektilen durchdrungen werden und sind somit als Deckung wertlos. Das gilt selbstverständlich auch für die Deckung der KI-Terroristen.

 

Aus der Deckung heraus kann man durch seitliches Lehnen schießen. Manchmal ist es auch nötig, ohne zu Zielen zu schießen, was mit einer grandios inszenierten Aktion vollführt wird. Da rockt die Hütte!

 

Mit Druck auf die Leertaste führt man spezielle Manöver für das Team durch. Dieses folgt dem Spieler oder hält die Stellung, nimmt Aufstellung an Türen, öffnet, dringt ein, wirft verschiedene Granatentypen (z.B. Rauch- oder Blendgranaten) und so weiter. Das System ist kontextsensitiv und damit schnell zu erlernen.

 

Mittels der Snake-Cam markiert man Terroristen für das Team, wie in der Einführung erklärt. Somit ist es wieder möglich geplante Eindring-Aktionen taktisch anzugehen und durchzuführen.

 

An bestimmten Stellen finden sich wieder Abseil-Punkte. Hier kann man sich kopfüber oder normal abseilen und dann durch Glasfenster einbrechen. Das sieht spektakulär aus und wirkt dank der butterweich von Außen- in Egoperspektive wechselnden Kamera auch absolut kinoreif.

 

Eine große Anzahl an Waffen hat es in das fertige Spiel geschafft. Dank des fehlenden ACES-Belohnungssystems sind diese nun nicht freischaltbar, sondern sind stets präsent. Ein Belohnungssystem gibt es dennoch in „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“. Mit den durch gelungene Aktionen erhaltenen Punkten darf man nun aber lediglich Kleidungsstücke freikaufen.

 

Die Action-Szenen spielen sich in „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ sehr gut. Als Einsteiger findet man sich schnell zurecht und erhält bald Anerkennung von Seiten des Teams. Das motiviert sehr. Profis dürften gut beraten sein, die ersten beiden Schwierigkeitsgrade „Einfach“ und „Normal“ zu überspringen und gleich zum heftigen „Profi“-Modus zu wechseln, denn der Vorgänger war im einfachen Modus schon erheblich schwieriger als der Nachfolger.

 

Leider hat „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ so einige Macken, welche es dem Spiel schwer machen, in den Action-Olymp vorzudringen. So sind die Gegner oftmals Kanonenfutter und laufen manchmals blindlings ins Kreuzfeuer oder nutzen Deckungen, die völlig nutzlos sind, wie dünne Holzwände oder dergleichen, so dass man sie schnell und ohne Mühen ausschalten kann. Zudem wirken einige Szenen wie getriggert, da bereits von Terroristen gesäuberte Areale, sich im Nachhinein wieder füllen.

 

Spaß macht „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ dennoch, denn gerade die taktische Komponente ist mit dem Raum-Säubern immer noch vorhanden und fühlt sich gelungen umgesetzt an.

 

Grafik:

 

Eine leichte Enttäuschung ist „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ in Sachen Grafik. Wo der Vorgänger mit spektakulären Lichtverhältnissen im zumeist nächtlichen Las Vegas glänzen durfte, ist der Nachfolger wesentlich karger.

Dies liegt zum einen am Grafiksetting, das die Hinterhöfe und eher schmuddeligen Ecken der Wüstenmetropole zeigt, aber auch an der Grafik selbst. Geht man etwas näher an die Texturen heran, so wirken sie nicht mehr ganz so poliert wie im Vorgänger-Spiel. Leicht verwaschen und nicht sehr hochaufgelöst machen sie nicht immer den Eindruck, dass sie durch die Unreal-3 Engine realisiert werden.

 

Ganz anders die Figuren selbst. Hier kann „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ punkten. Die Gegner, die Teamkollegen sind aus reichlich vielen Polygonen zusammengesetzt und deren Animationen sind butterweich. Da sollte sich so manches B-Klasse-Spiel eine Scheibe abschneiden.

 

Soundtechnisch hat sich wenig getan. Die bereits im Vorgänger verwendete Musikkulisse wird auch in „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ verwendet. Die Waffensounds klingen je nach gewählter Bleispritze unterschiedlich und recht realistisch. Die Umgebungsgeräusche sind diesmal weniger deutlich bemerkbar als noch bei „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas“.

 

Multiplayer:

 

„Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ bietet eine sehr gelungene Multiplayer-Funktion, nämlich die Option, dass man zu zweit die Kampagne im Kooperativen Modus durchspielen kann. Das Besondere dabei ist der Umstand, dass der zweite Spieler jederzeit einsteigen oder aussteigen kann.

Ebenfalls gelungen sind die Mehrspieler-Varianten „Demolition“ und „Team Leader“. Gerade letzteres ist kurzweilig. Hier werden die Spieler eines Teams solange wieder belebt, bis der Team-Leader ausgeschaltet wurde. Das führt zu hochkonzentrierten Shoot-Outs!

 

Bonusmaterial:

 

So muss eine Bonus-Version aussehen: In einem Steelbook liegt zur eigentlichen Spiel-DVD eine weitere Silberscheibde bereit. Hier drauf findet man Bilder-Icons für Foren, Desktop Hintergründe, Foren-Signaturen, Zusätze für MSN, Desktop-Icons, das Tagebuch der Entwickler als Video und den Originaltrailer.

Gelungen!

 

Fazit:

 

„Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ ist ein leichter Rückschritt, allerdings auf hohem Niveau. Wo der Vorgänger noch den Vorteil hatte, dass er überraschen konnte, musste „Tom Clancy's Rainbow Six Vegas 2“ die Erwartungen erfüllen und sogar noch übertreffen. Dies gelingt ihm nur ansatzweise mit dem gelungenen Koop-Modus.

 

Ansonsten ist das Spiel gut, aber nicht brilliant oder fehlerfrei. Vielleicht hat man sich zuviel erwartet? Dennoch: Spaß macht die Terroristenhatz allemal, einen potenten PC vorausgesetzt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404232010242830a551
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Rainbow Six Vegas 2 (PC)

von Ubisoft

USK-Einstufung: Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG

Spiel und Handbuch auf Deutsch

ASIN: B0012CF86Q

Erhältlich bei: Amazon

 

Minimale Systemvoraussetzungen:

Betriebssystem: Windows XP / Vista

Prozessor: PIV 3,0 GHz CPU

Speicher: 1024 MB RAM

benötigter Platz auf der Festplatte: 7,0 GB

Grafikkarte: GeForce 6 / ATI X oder gleichwertig

DirectX9.0 kompatible Soundkarte

Eingabegeräte: Tastatur, Maus

Laufwerk: DVD-ROM

 


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Erstellt: 09.05.2008, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 6469