Reihe: Mark Brandis 25
Hörspiel
Rezension von Ingo Gatzer
Rezension:
Mit der 25. Folge "Raumposition Oberon" feiert die nach den Romanen von Nicolai von Michalewsky entstandene Science-Fiction-Hörspielserie "Mark Brandis" ein beachtliches Jubiläum. Seit dem Auftakt der Reihe hat sich einiges verändert. Mark Brandis ist nicht mehr bei der VEGA, sondern ist Vormann der von ihm gegründeten Raumnotretter. Doch noch bevor die Einsatzzentrale auf dem Mond vollständig eingerichtet ist, steht schon der erste große Rettungseinsatz an. Durch Komplikationen wird der zu einem Wettlauf mit dem Tod.
Anders als eine Vielzahl von anderen Serien beeindruckt "Mark Brandis" durch eine besondere Dynamik, die durch deutliche Änderungen des Settings dokumentiert wird, die sich auch in einem modifizierten Vorspann niederschlagen. "Raumposition Oberon" überzeugt vor allem durch Spannung. Dafür sorgen die sich immer weiter zuspitzende Lage während der Rettungsmission, die absolut realistisch wirkenden Komplikationen sowie die regelrechte "Deadline" am Ende. Besonders packend ist dieser Wettlauf, weil Stammhörer wissen, dass bei "Mark Brandis" ein Happy End alles anderes als sicher ist - man denke etwa an die Katastrophe in Afrika.
Der Sound ist - wie eigentlich immer - großartig, Das reicht von der hymnischen Musik beim Start der Raumnotretter über die sakralen Klängen auf der Klosterstation Orbis bis hin zu den vielen kleinen Soundeffekten von Triebwerken, Funkgeräten oder Alarmsignalen. Das lässt nicht nur beim Hörer zur Handlung passende Bilder im Kopf entstehen, sondern sorgt auch für eine stimmige Atmosphäre. Dazu tragen auch die wiederum hervorragend agierenden Sprecher bei. Michael Lott und Roman Kretschmer lassen beispielsweise die gegenseitige Antipathie ihrer Figuren - Mark Brandis bzw. Commander Elmar Busch - überzeugend in ihren Stimmen mitklingen. Robert Vogel verleiht Sven Björnsen einen besonderen Regionaldialekt, mit dem er für einen komischen Kontrapunkt sorgt. Dieses Mal gefällt auch besonders "Neuling" Jürgen Thormann - der unteren anderem regelmäßig Peter O’Toole und Michael Caine synchronisiert - als Pater Tom O´Brien. Beim beeindruckend arrangierten Finale werden schließlich Gesprächsfetzen, die Soundeffekte und die spannungsfördernde Musik ineinander gemischt, was die Dramatik noch weiter steigert.
Zur temporeichen Rettungsmission bieten die ruhigen Reflexionen der Hauptfigur - die sich auf Themen wie Tod und Rettungeinsätze drehen - einen reizvollen Kontrast. Diese passen nicht nur zum nachdenklichen Mark Brandis, sondern verleihen der Handlung auch Tiefgang. Zudem klingen sie teilweise wie ein Rückblick auf die vergangenen Folgen.
Fazit:
"Raumposition Oberon" ist ein würdiger Vertreter für das 25-Folgen-Jubiläum und bietet eine spannende und realistisch wirkende Story, einen superben Sound sowie ein furioses Finale.
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