Skulduggery Pleasant – Rebellion der Restanten von Derek Landy

Reihe: Skulduggery Pleasant, Bd. 5

Rezension von Christel Scheja

 

Im vierten Band von “Skulduggery Pleasant” wurde Walküre Unruh alias Stephanie Edgeley mit mehreren unangenehmen und überraschenden Enthüllungen konfrontiert, kurz nachdem sie ihren väterlichen Freund und Mentor aus einer toten Welt gerettet hat.

 

Nun weiß sie, warum ihre Kräfte schon so früh so ausgeprägt sind. Sie stammt von den Urvätern ab, die so mächtige Magie ihr eigen nannten, dass sie sogar Welten formen und zerstören konnten. Dass sie in deren Fußstapfen tritt scheinen ihr wahrer verborgener Name Darquise und eine düstere Vision zu bestätigen, in der sie die Welt zerstört.

Die junge Magierin ist erschüttert und schweigt, vertraut sich nicht einmal Skulduggery an, der ebenfalls ein düsteres Geheimnis zu hüten scheint.

Dann aber bekommen sie wieder alle Hände voll zu tun, denn durch die letzten Ereignisse sind die Restanten frei gekommen, kleine fiese Monster, die wie Parasiten dazu fähig sind, sich der Körper von Menschen und anderen Wesen zu bemächtigen. Auch sie haben nichts anderes im Sinn, die Welt ins Chaos zu stürzen.

Dann ist da noch der Attentäter Tesseract, der ausgerechnet in Irland auf der Jagd ist, und eine Schar alter, bereits besiegter Feinde, bei denen nicht ganz klar wird, ob man sie nun bekämpfen muss, oder sogar ein lockeres Bündnis eingehen sollte.

Aber auch im normalen Leben tut sich einiges: Ihre Eltern haben beschlossen noch einmal Eltern zu werden, und so ist ein Geschwisterchen für Stephanie auf dem Weg. Sie selbst fühlt sich einerseits von dem hübschen Vampir Caelan angezogen, auf der anderen Seite möchte sie auch den lebenslustigen Teleporter Fletcher nicht als Freund missen.

So kommen turbulente Zeiten auf Walküre zu, die ihr aber eines deutlich machen – sie ist unausweichlich auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

 

Dem Buch ist diesmal ein Heft beigefügt, in dem die Geschichte für die Siegerin aus dem Wettbewerb des letzten Jahres enthalten ist. Derek Landy hat eigenhändig eine kleine Bonusstory um den Gewinnercharakter verfasst – eine freche Geheimagentin, die so geheim ist, dass man sie sofort wieder vergisst, wenn man sie nicht mehr sieht. Walküre und Shulduggery wollen sie aus den Händen einiger böser Buben befreien.

Beide Geschichten bieten die gewohnte Mischung aus augenzwinkernden und zugegeben recht dunklen Humor und handfestem Abenteuer. Inzwischen passen sich die Geschehnisse dem Alter der Heldin an, mit sechzehn Jahren schlägt sie sich nicht nur mit ihren Feinden herum und übt sich in Kampf und Magie, auch die ersten Frühlingsgefühle sorgen für Verwirrung.

Wieder kreuzen viele skurrile Personen ihren Weg – da sind gute alte Bekannte, die die letzten Bücher überlebt haben, ebenso wie ganz neue Gestalten. Wie immer darf man nicht ganz sicher sein, wer nun auf welcher Seite steht, denn wie auch schon in den Büchern davor kochen einige Personen ihr eigenes Süppchen, auch wenn sie mit Skulduggery und Walküre zusammenarbeiten. Zudem entwickelt sich der Hintergrund mit Riesenschritten weiter, da der Kampf gegen die Restanten nur Nebensache zu sein scheint, die Intrigen verschiedener Gruppen gerade Walküre in ein immer dichteres Netz weben. Am Ende gibt es neben dem üblichen Cliffhanger dann auch noch eine Wendung, die nicht nur die junge Magierin erschüttern dürfte.

 

„Rebellion der Restanten“ erweist sich durch die gelungene Mischung aus Action und Humor als sehr spannend, allerdings ist nicht zu überlesen, dass man die vorhergehenden Bände kennen sollte, da Derek Landy nicht mehr all zu viel erklärt und auch die Personen nur kurz vorgestellt werden. Ist das der Fall erwartet auch den erfahrenen Leser pures Vergnügen.

 

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