Remember me (PC)
 
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Remember me (PC)

Rezension von Cronn

 

Während unter mir das Wasser plätschert, bekomme ich in meinem Sarg langsam Panikanfälle.

Wie lange wird mir noch genügend Luft bleiben? Ich muss husten, da der Anteil an verbrauchter Luft übermächtig wird.

Doch da geht ein Ruck durch meinen Sarg und ich bin angelandet. So sehr ich mich bemühe, ich kriege den Sargdeckel nicht ab. Doch plötzlich wird er aufgerissen und ich schaue in das zerstörte Gesicht eines Slumbewohners.

Ich springe aus dem Sarg, hebe die Hände. »Ich will nicht kämpfen!«

Doch von allen Seiten dringen die Typen auf mich ein, umkreisen mich mit kampfbereit erhobenen Fäusten. Als der erste auf mich losstürmt, blocke ich den Hieb und weiche zur Seite aus. Mit einem kräftigen Tritt fege ich den Kerl von den Beinen. Gerade rechtzeitig genug, dass ich mich um den heraneilenden zweiten Typen kümmern kann. Zwei schnelle Schläge und er ist K.O.

Der Typ am Boden verkriecht sich und flieht durch eine Blechabdeckung. Ich eile ihm hinterher, laufe durch zerstörte U-Bahn-Schächte und kraxle an Vorsprüngen entlang, ehe mich das Licht der Oberwelt förmlich blendet.

Ich bin an der Oberfläche von Paris angekommen!

Um mich her wachsen Slumwohnungen in die Höhe, überwuchern die Sehenswürdigkeiten wie den Arc de Triomphe und rauben mir den Atem ob ihrer schieren Detailfülle – und des allgegenwärtigen Gestanks. Er geht von den offenen Feuerstellen und den Müllbergen aus, die überall zu finden sind.

Ich muss weiter! Ich muss herausfinden, wer mir das Gedächtnis so weit löschen wollte, dass ich zu einem Slumbewohner hätte werden können.

Mein Kontaktmann heißt »Edge«. Er lotst mich zu einer Bar namens »Leaking Brain«. Ich hoffe dort Antworten auf meine Fragen zu finden …

 

Rezension:

Remember me heißt der neueste Third-Person-Actiontitel aus dem Haus Capcom. Entwickelt wurde es von DONTNOD-Entertainment und stellt das erste Spiel dieses Entwicklerstudios dar. Capcom hat als Entwickler von Resident Evil Erfahrung und veröffentlicht »Remember me« weltweit. Doch wie gelungen ist das Spiel? Sehen wir uns zunächst die Story an.

 

Hintergrund:

Im Paris des Jahres 2084 ist alles anders. Die Welt wird beherrscht von einem Unternehmen, das die Erinnerungen der Menschen manipulieren kann. Gegen diese Technik revoltiertet eine Untergrundbewegung, die Erroristen.

Man spielt die Gedächtnisjägerin Nilin, welche im Konzerngefängnis gerade gedächtnisgelöscht werden soll und nun daraus ausbricht. Sie weiß nur ihren Namen, alles andere ist bereits gelöscht. Auf diese Weise wird dem Spieler geschickt die Welt von »Remember me« näher gebracht und er entdeckt sie mit den Augen Nilins neu.

Die Story ist gelungen und präsentiert vor allem ein hervorragend durchdachtes Hintergrundsetting mit Neo-Paris und dem Remixen von Erinnerungen, was als gefährliche Manipulation von Menschen erkannt und dargestellt wird.

Die Story ist das größte Plus von »Remember me«, aber das Game hat noch weitere Plus-Features.

 

Gameplay:

»Remember me« ist ein Third-Person-Actionspiel, das sich an Genre-Klassikern wie Prince of Persia oder Assassins Creed orientiert. Dabei sind die Sprung- und Klettereinlagen aber nicht so fordernd, da stets ein Indikator den richtigen Weg durch die Level anzeigt.

Die Level erscheinen open-world zu sein, sind es aber nicht. Stets gibt es nur einen Weg durch das Level, kleinere Abzweigungen sind erlaubt, führen aber lediglich zu Bonus-Goodies.

Die Kämpfe gehen flott von der Hand und erinnern an die Free-Flow Moves aus Batman: Arkham Asylum. Allerdings hat »Remember me« einen Kniff, der es davon abhebt: Man darf Schläge und Tritte freispielen und selbst zu Kombos zusammenstellen. Dabei gibt es neben reinen Schlägen, welche die Gegner schädigen, noch weitere Arten, z.B. Tritte, welche die Gesundheit von Nilin aufwerten. Eine gute Idee.

An einigen Stellen des Spiels kommt man zu Sequenzen, bei denen man die Erinnerungen einer Person remixen muss, um weiterzukommen. So muss man beispielsweise die Erinnerungen an eine Operation so verändern, dass die Remix-Person glaubt, ihr Freund sei bei dem Eingriff gestorben. Das wird dadurch erreicht, dass man einen Erinnerungsfilm sieht, der an bestimmten Stellen verwaschene Stellen anbietet. Das sind Erinnerungslücken. An diese erinnert sich die Person nicht hundertprozentig, so dass man hier manipulieren kann. Der Spieler spult so lange in dem Film herum, probiert hier mal etwas aus, dann dort mal etwas anderes – bis er die richtige Kombination gefunden hat. Das hört sich wenig spannend an, ist aber im Spiel selbst motivierend genug, dass man sich wünscht, es möge öfters derartige Stellen geben.

Insgesamt greifen die einzelnen Gameplay-Elemente gut ineinander über, so dass man nie das Gefühl hat, ein Patchwork zu spielen.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik von »Remember me« ist als gut gelungen zu bezeichnen. Gerade die Detailfülle von Neo-Paris ist atemberaubend. Dabei geht es nicht um einzelne Texturen, die oftmals gar nicht so hochaufgelöst sind. Nein, es dreht sich dabei alles um den Gesamteindruck, den die Grafik durch ihre Panoramen hinterlässt. Es gibt so viel zu sehen, dass man sich wünscht, man könnte noch viel mehr auch wirklich entdecken. Leider sind die Levelgrenzen dagegen.

Der Sound ist ebenfalls gut gelungen, auch die Lokalisation der deutschen Sprecher ist auf einem hohen Niveau. Hier hat Capcom nicht gekleckert, sondern auf gute Sprecher gesetzt.

 

Fazit:

»Remember me« ist eine Überraschung geworden. Bei den wenigsten Gamern war das Spiel auf dem Radar. Völlig unterschätzt kommt es auf den Markt und gefällt all jenen, die mit »Prince of Persia« und »Assassins Creed« aufgewachsen sind. Auch wenn es von der Schwierigkeit her nicht an jene herankommt, ist es doch eine gelungene Story-Jagd mit interessantem Kombo-System.

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PC-Spiel:

Remember me

DONTNOD Entertainment / Capcom, 7. Juni 2013

Plattform: Windows 7 / Vista / XP

USK: 16

 

ASIN B00A8C8NLS

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041905151091617d5b
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Erstellt: 10.07.2013, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 13161