Rock Band: The Beatles (PS3)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Rock Band: The Beatles (PS3)

Rezension von Björn Backes

 

Im Wetteifern um die Vorherrschaft im virtuellen Musik-Business haben sich die Designer der beiden Erfolgsreihen „Guitar Hero“ und „Rock Band“ in den vergangenen Monaten einen heißen Wettkampf geleistet. Zwar liegt Publisher Activision mit einem regelmäßigeren Release-Turnus inzwischen ein Stückchen vorne, allerdings kann dies auch nur eine kurze Zeitaufnahme sein. Während die Gitarrenhelden sich schon bald auf eine neue, in ihrer Auswahl überraschende Fassung um das Thema Van Halen freuen dürfen, hat man bei Harmonix respektive EA ganz tief in die Trickkiste gegriffen: Niemand geringeres als die Beatles konnten für den neuesten Themen-Ableger der Band-Maschinerie gewonnen werden. Nach wochenlanger Vorpräsentation ist es nun so weit: Lennon, Harrison, Starr und McCartney stehen ein letztes Mal auf der großen Bühne!

 

 

Inhalt:

Der Vorfreude über das aktuelle Spektakel um die vier Pilzköpfe steht allerdings auch eine bedeutsame Frage entgegen: Kann eine „Rock Band“-Edition um die Fab Four aus Liverpool überhaupt so spannend sein wie die Konkurrenztitel, wo deren Anspruch doch musikalisch ungleich höher ist? Die Antwort folgt auf den Fuß: Ja, sie kann, und mehr noch: In mancherlei Hinsicht ist die Fassung der Beatles sogar noch eine Spur anspruchsvoller, nur eben auf einer anderen Ebene.

Am grundsätzlichen Spielmodus hat man dabei gar nicht viel verändern müssen. Im Karrierespiel arbeitet man sich langsam zu den größeren Bühnen hoch, bis man schließlich an der Abbey Road landet, wo die späten Klassiker der Briten entstanden sind. Allerdings muss man den Entwicklern bei Harmonix schon zugestehen, viel mehr Liebe zum Detail investiert zu haben als seinerzeit noch im AC/DC-Ableger. Die Songs werden nicht einfach nur heruntergerasselt, sondern auch in eine chronologisch angeordnete Story eingebunden. Alles beginnt selbstredend im legendären Cavern Club, wo sich die vier Herrschaften ihre ersten Sporen verdienten. Außerdem stehen nicht bloß irgendwelche bunten gestalten auf der Bühne wie im vergangenen Jahr bei der australischen Starkstrom-Kapelle, sondern tatsächlich vier Figuren, die den Originalen in Mimik, Stageacting und Performance realistisch nachempfunden wurden. Die Inspiration von Games wie „Guita Hero: Metallica“ lässt sich also nicht verleugnen.

Der Rest ist, im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte: Die Beatlemania greift auch bei „Rock Band“ schnell auf die Staaten über. Es folgen Auftritte in der TV-Show von Ed Sullivan sowie der gefeierte Gig im New Yorker Shea Stadium, bis sich die Band wieder zurück ins Studio begibt und dort ihren kreativen Zenit auslebt. Abgesehen von leichten historischen Ungereimtheiten hält sich die virtuelle Karriere streng an die Vorgaben der Originalabläufe und unterstreicht weiterhin die Detailverliebtheit, die bei einem „Rock Band“-Titel noch nie so auffällig war wie hier.

 

Doch auch sonst hat sich eine Menge geändert: Das Instrumentarium bleibt weitestgehend gleich, und tatsächlich wird man an Gitarre, Bass und Schlagzeug nicht so gefordert wie beispielsweise bei den flotteren Nummern der bislang veröffentlichten Kapitel. Dafür wird aber ein entscheidendes Merkmal der Fab Four einbezogen, nämlich der charakteristische Harmoniegesang. Bis zu drei Stimmen kann man hier übernehmen, so dass aus dem ursprünglichen 4-Spieler-Bandgefüge auch gleich ein Sextett entstehen kann, sofern die nötige Hardware vorhanden ist. Der Test zeigt, dass die Sache prima aufeinander abgestimmt ist und der Canon wunderbar funktioniert – eine wirkliche Bereicherung für das komplette Spielgefüge!

 

 

Tracklist:

- I Saw Her Standing There

- Twist and Shout

- Do You Want To Know A Secret

- Boys

- I Want To Hold Your Hand

- Can't Buy Me Love

- A Hard Day's Night

- I Wanna Be Your Man

- I Feel Fine

- I'm Looking Through You

- Eight Days A Week

- If I Needed Someone

- Ticket To Ride

- Drive My Car

- Day Tripper

- Paperback Writer

- Taxman

- And Your Bird Can Sing

- Yellow Submarine

- Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band

- With A Little Help From My Friends

- Lucy In The Sky With Diamonds

- Getting Better

- Within You Without You/Tomorrow Never Knows

- Good Morning Good Morning

- I Am The Walrus

- Hello Goodbye

- Hey Bulldog

- Back In The U.S.S.R.

- Dear Prudence

- While My Guitar Gently Weeps

- Helter Skelter

- Revolution

- Birthday

- Octopus's Garden

- Something

- Come Together

- Here Comes The Sun

- Dig A Pony

- Get Back

- Don't Let Me Down

- I've Got A Feeling

- I Want You (She's So Heavy)

- I Me Mine

- The End

 

 

Technik/Grafik:

Wie gehabt gibt es im technischen Sektor überhaupt keine Schwierigkeiten. Die Abstimmung der Instrumente und hier vor allem auch der Mikrofone funktioniert reibungslos. Zwar sind die Ladezeiten immer noch verhältnismäßig lang, geben aber gerade den Gesangsakrobaten immer noch ein bisschen Zeit, sich wieder zu sammeln. Die Grafik indes ist das bisherige Prunkstück in der Harmonix-Serie. Erstmals wurden die Charaktere authentisch nachgebildet und erstmals das etwas lieblose Schema der Figuren- und Bühnen-Präsentation durchbrochen. Dass die Herrschaften hierbei ständig grinsen, ist vielleicht nicht ganz so realistisch, hebt die von der Comic-Grafik initiierte Stimmung aber dennoch merklich. Prima!

 

 

Spielspaß:

Durch die gänzlich neuen Elemente beim Gesang eröffnen sich natürlich gerade für die Familienparty völlig neue Möglichkeiten. Einem steten Instrumentenwechsel steht nichts mehr im Wege, es gibt nunmehr sechs Optionen, das Spiel solo durchzuarbeiten, und auch die authentisch aufgearbeitete Karriere macht einfach viel mehr her als das, was man in den regulären „Rock Band“-Games bislang geboten bekommen hat. Natürlich leidet unter der spezifischen Themensammlung der Spielumfang, doch mit immerhin 45 Eigenkompositionen ist „Rock Band: The Beatles“ die bislang umfassendste eigenständige Veröffentlichung auf dem gesamten virtuellen Musikmarkt. Außerdem werden nun monatlich neue Download-Inhalte freigeschaltet, so dass echte Fans hier noch einmal reichlich nachlegen können. Der Clou aber, und das macht die Sache so wertvoll: Dieses Spiel ist sowohl als Einstieg, als auch für Fortgeschrittene und selbst für Nicht-Fans wirklich geeignet – einmal wegen der unabstreitbaren Simplizität der meisten Nummern, zum anderen aber auch aufgrund des feinen Party-Feelings, das man spätestens nach dem Auftritt in New York nicht mehr missen möchte.

 

 

Fazit:

Von der Präsentation bis hin zur Performance ist „Rock Band: The Beatles“ ein durchweg gelungenes Music-Game, veredelt mit den wichtigsten Momenten und Stationen der Liverpooler Legende und dank der vielen akzentuierten Verbesserungen auch noch ein Stückweit innovativ. Egal ob man Lennon und Co. lieb hat oder nicht – lohnenswert ist diese einmalige Erfolgsgeschichte auch in der virtuellen Nachlese allemal!

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328161102d5dd38d4
Platzhalter

MEDIUM:

Rock Band: The Beatles

System: Playstation 3

Entwickler: Harmonix

Publisher: Electronic Arts

USK-Einstufung: Freigegeben ohne ALtersbeschränkung gem. 14. JuSchG

ASIN: B00284AG9Q

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 19.10.2009, zuletzt aktualisiert: 14.01.2015 07:16, 9418