Romeo x Juliet, Vol. 05 (DVD)
 
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Romeo x Juliet, Vol. 05

Filmkritik von Christel Scheja

 

Kurz vor Schluss der 24-teiligen Anime-Serie „Romeo x Juliet“ zeigt sich, dass man nicht unbedingt nur das unsterbliche Drama von William Shakespeare kopieren will, sondern auch eine ganz eigene Geschichte erzählt. Denn es erweist sich auf der fünften von insgesamt sechs DVD’s das weit mehr als nur die Bürger Neo Veronas unter der tyrannischen Herrschaft von Fürst Montague leiden.

 

Inzwischen bereitet sich die junge Prinzessin auf ihren großen Kampf vor. Die Verbündeten sammeln sich, um die letzte der Capulets zu unterstützen. Immerhin ist sie die einzige, die den Mord an ihrer Familie und die Machtergreifung Montagues überlebt hat. Doch noch sind es bei weiten nicht genug Kämpfer, um die gut ausgebildeten und dem Duce treuen Truppen zu unterstützen.

Derweil führt Romeo einen ganz eigenen Kampf. Da sicher ist, dass die Sträflinge aus dem Bergwerk nicht nach Neo Verona zurück kehren können, zieht er mit ihnen in ein nahegelegenes aber von seinen Bewohnern verlassenes Dorf, um dort eine neue Heimat aufzubauen. Damit erwirbt er sich erstmals die Achtung der Menschen als der Mensch der er ist und nicht nur als Sohn des Herrschers. Er macht einen Lernprozess durch, bei dem ihm auch ein geheimnisvoller Fremder ist.

Juliet, die von seinen Plänen erfährt besucht ihn eines Tages zusammen mit Curio. Ihr mürrischer aber treuer Beschützer spürt als erster, wie rein die Liebe zwischen den beiden ist und schafft es als erster von den Freunden der jungen Prinzessin, den Fürstensohn anzuerkennen und ihm nicht mehr länger zu misstrauen.

Von Romeos Beispiel inspiriert, erkennt Juliet, wie sie die Menschen auf ihre Seite bringen kann. Sie nutzt das von William geschriebene Theaterstück, um zum Ende hin nicht als weißer Ritter, sonder als „Roter Wirbelwind“ aufzutreten und den Leuten zu zeigen, dass ihr Held nicht tot ist, sonder sehr lebendig und bereit, Montague entgegen zu treten.

Je mehr die Erzählung die Runde macht, desto stärker wird die Hoffnung und der Wunsch nach Freiheit in den Menschen – und diese Flamme erreicht auch Neo Verona, noch bevor Juliet dorthin aufbricht.

Derweil muss Romeo erkennen, dass sein Schicksal nicht im Dorf liegt, sondern in seiner Heimatstadt. Er hofft seinen Teil zum Freiheitskampf beizutragen, doch als er die Stadt erreicht und seinem Vater entgegen tritt, muss er feststellen, dass dieser wahnsinniger als je zuvor ist und ihn längst enterbt hat, denn an seiner Seite steht ein neuer Sohn, der viel willfähriger und gehorsamer ist, als es Romeo je war.

Montague nimmt daher seinen langjährigen Erben nicht mehr ernst und fürchtet ihn noch weniger. Deshalb zeigt er ihm auch ein Geheimnis, das er seit vielen Jahren hütet, und an dem nicht nur das Schicksal der Stadt, sondern der ganzen Welt hängt.

 

Immer wenn man denkt, dass der vorgezeichnete Weg bereits klar ist, wartet „Romeo x Juliet“ noch mit einer Überraschung auf. Nun steht nicht mehr so sehr die Auseinandersetzung der jungen Capulet und des tyrannischen Montague im Mittelpunkt als die Geheimnisse, die sich in den letzten Folgen schon immer wieder andeuteten und nun einen Sinn bekommen. Man begreift, warum die Stadt und das Umland immer wieder unter Erdbeben leiden mussten, was es mit der geheimnisvollen Frau und ihrem Baum, der sich in einem Gewölbe in der Nähe oder unterhalb des Palastes befindet, auf sich hat, und beginnt zu ahnen welche Bestimmung noch auf die beiden jungen Helden wartet. Und es ist noch nicht geklärt, ob die Geschichte dem Drama folgen oder den Liebenden ein Happy end gönnen wird. So gesehen kann man sich noch überraschen lassen.

Auch in anderer Hinsicht gibt es die ein oder andere Überraschung – so erfährt man endlich den Grund für Thibauds großen Hass auf Montague und staunt nicht schlecht darüber, dass ausgerechnet Curio, der sonst immer verschlossen und misstrauisch ist, bereit dazu ist, sein Misstrauen fallen zu lassen und die jungen Liebenden unterstützt. Im Gegensatz zum Anfang sind Romeo und Juliet reifer geworden, weil sie nun ihre Verantwortung und Bestimmung kennen. Und das trägt einiges zu der Stimmigkeit der Geschichte bei. Allein die humorvollen Szenen sind nicht ganz so gelungen, da William und einige der Schauspieler im Gegensatz zu den anderen Figuren etwas zu überdreht wirken, aber da sie eher selten auftreten, fällt auch das nicht ins Gewicht.

Ansonsten ist das visuelle Ambiente der Serie wieder sehr stimmungsvoll und lebendig, es gibt das ein oder andere wunderschöne Bild, so dass die Qualität der Darstellung ungebrochen hoch ist. Da stört es auch nicht, wenn die DVD’s keine Extras vorweisen können.

 

Auch die fünfte DVD der Serie „Romeo x Juliet“ bietet eine überraschend spannende und abwechslungsreiche Geschichte mit einem ordentlichen Schuss Romantik, gut erzählten Abenteuern und wie immer sehr lebendigen Stimmungsbildern für alle Fans, die bei Fantasy-Animes mehr als nur sinnfreie Action vorgesetzt bekommen möchten.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419194801c62a5f15
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DVD:

Romeo x Juliet, Vol. 05

Japan 2007

DVD 5 von 6 mit den Folgen 17-20

24-teilige Fernsehserie

Regisseur:Fumitoshi Oisaki

Musik: Hitoshi Sakimoto

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. . (DD 5.1) & jap (DD 2.0), Untertitel: dt

Spieldauer: ca. 120 Min (4 Episoden a 30 min)

Umfang: 1 DVD

Extras: keine

FSK: 16

OVA-Films/ Alive, 5. Juni 2009

 

ASIN: B0026J2M3G

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.06.2009, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 8894