Rook und der Schwarze Mahlstrom (Autor: Paul Steward, Die Klippenland-Chroniken Bd. 6)
 
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Rook und der Schwarze Mahlstrom von Paul Stewart

Hörbuch

Die Klippenland-Chroniken Band 6

Rezension von Christel Scheja

 

Die „Klippenland-Chroniken“ fallen durch ihre exotischen Schauplatz und die kauzigen Charaktere aus dem Rahmen der üblichen Fantasy. Die ursprünglich vermutlich als Kinderbuch konzipierten Romane fielen nach und nach auch Erwachsenen auf, die sich an die skurrile Welt der Märchen erinnert fühlten...

 

Wie das Schwert des Henkers über dem Kopf eines verurteilten liegt der Schatten der einstmals schwebenden Stadt Sanktaphrax über dem Klippenland. Man hat den Felsen zwar mit einem Holzgerüst abgestützt, aber ob dieser das Gewicht ewig halten wird ist fraglich. Schon früher sind Teile abgestürzt und haben die „Geröllstadt“ geschaffen, aus dem einstmals blühenden Land eine tödliche Steinwüste gemacht.

Tief im Klippenland hüten die Bibliothekare das alte Wissen und suchen verzweifelt nach einer Möglichkeit das drohende Verderben aufzuhalten, denn der Stein, der bisher alles am Schweben gehalten hat, stirbt langsam aber sicher ab, und das kann auch das Ende des gesamten Klippenlandes bedeuten, dessen Spitze von Luftsteinen durchzogen war. Jüngere Mitglieder der Gemeinschaft brechen immer wieder auf Lufthornissen auf, um die Lage zu erkunden.

Denn sie sind nicht die einzigen, die versuchen, das Unheil aufzuhalten. Da sind die Kobolde unter der Führung des energischen Generals Tytugg oder Vox Verlix, der sich selbst zum höchsten Akademiker gemacht hat. Diese beiden haben aber höchst eigensüchtige Interessen und nicht das Wohl des gesamten Klippenlandes im Sinn. Dazu kommt noch eine ungewöhnliche Hitze, die den Untergang des Klippenlandes zu beschleunigen scheint.

 

Bei einem ganz normalen Erkundungsflug um die fliegende Stadt stürzt der junge Bibliotheksritter Rook Barkwater über der Geröllstadt ab. Er ist zwar nur leicht verletzt, aber seine Lufthornisse ist zerstört. So muss er sich zu Fuß auf den Weg nach Hause machen. Doch kaum hat er die Gefahren der Einöde überlebt und ist mit knapper Mühe und Not dem Angriff eines Schotterghuls entkommen, gerät er in die Gewalt von Sklavenhändlern, die ihn ohne zu zögern auf dem Markt der Unterstadt feilbieten.

Hestera Stachelsap, ihres Zeichens Köchin, Hauswirtschafterin und Kräuterhexe von Vox Verlix, erwirbt den jungen Bibliotheksritter, der ihr als Gehilfe dienen soll. Bevor sie ihn als einen solchen einsetzt, lässt sie ihn von Amberlin dem Geisterschwärmer seiner Erinnerungen berauben, damit er keinen Ärger mehr machen kann.

Rook ist von nun an ein willenloser Sklave – zumindest lässt er das Hesteria und die anderen glauben. Tatsächlich hat er seine Erinnerungen bewahrt und versucht nun heraus zu finden was Vox Verlix weiß und plant. Doch als er erfährt, dass in genau zwei Tagen ein Sturm von vernichtender Stärke über das Klippenland hinweg fegen wird, ist guter Rat teuer. Denn wenn er sie nicht rechtzeitig warnt, kann das viele seiner Freunde und Kameraden aus der Bibliothek das Leben kosten...

 

Die Geschichte fängt gleich mit einem Hammerschlag an – Rook stürzt ab, und seine Abenteuer nehmen kein Ende. Er gerät vom Regen in die Traufe und muss später all seine List und sein Fingerspitzengefühl einsetzen, um seine Freunde vor der drohenden Gefahr zu warnen. Dabei geht es keineswegs lustig oder humorvoll, sondern vor allem gruslig zu. Die Trümmerfelder von Geröllstadt sind eine tödliche Öde, in der die Gefahren genüsslich beschrieben werden und auch die ein oder andere Leiche erwähnt wird, über die der Held zufällig stolpert.

Und in seiner Gefangenschaft bekommt es Rook nicht nur mit den Tinkturen und Chemikalien der Hexe Stachelsap zu tun, sondern auch den Intrigen, die sich um Vox Verlix spinnen, der selbst nicht ganz über seine Freiheit verfügen kann.

So ist es mit dem Eindruck, man habe es „nur“ mit einem netten Kinderbuch zu tun, schnell vorbei. Die Protagonisten haben ebenso ihre Ecken und Kanten wie die Umgebung. Nichts ist so harmlos wie es scheint. So fiebert man unwillkürlich mit dem jungen Helden mit.

 

Das Hörbuch liegt in einer autorisierten, das heißt vermutlich gekürzten, Fassung vor. In ca. 310 min und auf vier CDs, erzählt Volker Niederfahrenhorst die Geschichte und gibt dabei jedem Helden seine unverwechselbare Stimme.

Es ist erstaunlich wie viele verschiedene Charaktere er durch unterschiedliche Stimmlagen, Sprechweisen und Akzente darstellen kann ohne dabei lächerlich zu wirken. Vor allem die abgehackte Sprechweise des Generals Tytugg fährt beim ersten Mal wenn man ihn hört regelrecht unter die Haut. Unterlegt ist der Text mit dezenter Musik und Soundeffekten von Olaf Normann.

 

Dadurch bekommt „Rook und der schwarze Mahlstrom“ seinen letzten Schliff und wird zu rundum gelungener Unterhaltung, die sowohl inhaltlich, wie auch in seiner Umsetzung zu überzeugen weiß.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420091443ce4859fc
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Rook und der schwarze Mahlstrom- Hörbuch

Autor: Paul Stewart

Reihe: Die Klippenland-Chroniken, Bd. 6

Sprecher: Volker Niederfahrenhorst

4 CDs mit insgesamt ca. 310 min Laufzeit

- autorisierte Lesefassung -

Patmos, erschienen Januar 2005

ISBN: 3-491-24106-5

Bearbeitung und Regie: Dirk Kauffels

Titelbild und Innenillustrationen von Chris Riddell

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.12.2006, zuletzt aktualisiert: 09.01.2024 15:42, 3184