Rose Noire (Autor: Michael Preissl)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Rose Noire von Michael Preissl

Rezension von Markus K. Korb

 

Rezension:

In der deutschen Kleinverlagslandschaft existiert eine Handvoll an renommierten Namen, die regelmäßig den deutschsprachigen Autoren in Form von Romanen, Kurzgeschichtensammlungen oder Anthologien eine Chance zur Veröffentlichung einräumen. Mit dabei ist der Blitz-Verlag, Atlantis-Verlag, Otherworld und Eloy Edictions, um einige Verlage direkt beim Namen zu nennen.

Mit in die illustre Reihe gesellt sich die neu gegründete Voodoo Press aus Österreich, worin Michael Preissl als Verleger fungiert. Dieser hat sich auf die Fahnen geschrieben, deutschsprachige Phantastik zu veröffentlichen und legt mit „Rose Noire“ sofort ein erstes Werk vor, das diesem Tenor entspricht.

Doch wie gelungen ist „Rose Noire“ als Erstlingswerk des Verlages? Auf diese Frage soll die folgende Rezension eine Antwort geben.

 

Inhalt:

„Rose Noire“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten deutschsprachiger Autoren, worin sich auch ein Ire findet, der nun in Ohio lebt: Kealan Patrick Burke. Die Liste der in der Anthologie enthaltenen Autoren liest sich nahezu wie das „Who’s Who“ der momentanen Literaturszene im Bereich der unheimlichen Phantastik im deutschsprachigen Raum. Viele der Szenegrößen sind darin enthalten, aber auch einige interessante Neuzugänge.

Mit dabei sind Arthur Gordon Wolf (mit zwei Geschichten), Sören Prescher, Andreas Gruber, Lars Maria Maly, Mark Freier, Tobias Bachmann, Michael Knocke, David Seinsche, David Grashoff, Sven Kössler, Günter Suda, Jörg Kleudgen, Rainer Innreiter, Torsten Scheib.

Allein diese Auflistung zeigt, dass der Band „Rose Noire“ eine große Spannbreite an Phantastik besitzt. Es finden sich darin Storys rund um die klassischen Themen der Wiedergänger und alten Kulte, Mystik der Tiere, oder auch schleichender Wahnsinn.

 

Kritik:

„Rose Noire“ ist als bunter Strauß an Kurzgeschichten aufzufassen. Darin gibt es etliche gelungene, aber auch einige weniger faszinierende Werke. Die persönliche Einschätzung und vor allem die eigenen Vorlieben spielen bei Anthologien eine große Rolle, weshalb hier nicht einzelne Storys gescholten werden sollen. Anzumerken ist aber, dass ein strengeres Lektorat und vor allem ein genaueres Korrektorat nötig gewesen wäre, um „Rose Noire“ in den Spitzenbereich der Anthologien im Phantastiksektor zu heben.

Hervorheben darf man aber einige Geschichten, die in vielen Belangen überzeugen. Andreas Grubers Wahnsinns-Story „Die scharfe Kante des Geodreiecks“ gefällt stilistisch und inhaltlich superb, genauso wie Mark Freiers „Das schwarze Haus“. Auch Sören Prescher mit „Der Käfig der Seelen“ kann überzeugen, wie auch Arthur Gordon Wolfs „Schwarz-Weiße Tode“. Tobias Bachmann macht mit „Briefe von Zion“ sehr viel richtig, während Kealan Patrick Burkes „Schneemenschen“ (kongenial von Torsten Scheib übersetzt) auf ganzer Linie gefallen kann.

 

Fazit:

Insgesamt ist „Rose Noire“ eine lesenswerte Sammlung von Kurzgeschichten in deutscher Sprache, die Beachtung verdient. Hoffen wir, dass der Verlag noch viele weitere Kurzgeschichtensammlungen herausgibt, auf dass dieser Form der Literatur stärkere Verbreitung und vor allem Akzeptanz im deutschsprachigen Raum findet, als das bislang der Fall ist. „Rose Noire“ trägt sicherlich als Sammlung ihren Anteil dazu bei.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240423174040abea5cf7
Platzhalter

Kurzgeschichtensammlung:

Rose Noire

Michael Preissl

Taschenbuch: 342 Seiten

Verlag: Voodoo Press (November 2009)

ISBN-13: 978-3950270105

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 15.01.2010, zuletzt aktualisiert: 03.04.2021 17:24, 9885