Rote Jägerin (Autorin: Jaye Wells; Sabina Kane, Bd. 1)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Rote Jägerin von Jaye Wells

Reihe: Sabina Kane, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Vampire und magische Wesen sind noch immer ein sehr beliebtes Modethema, mit dem sich nun auch immer mehr junge Autorinnen beschäftigen und versuchen dem Thema noch eine weitere neue Facette abzugewinnen. Ob und wie weit es ihnen gelingt, steht auf einem anderen Blatt.

Auch „Rote Jägerin“ von der jungen texanischen Ex-Lektorin und jetzigen Schriftstellerin Jaye Wells schlägt in diese Kerbe. Das Buch ist nicht nur ihr Debüt, sondern auch der erste Band der „Sabina Kane“-Serie.

 

Irgendwann in einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist und in der es Vampire, Magier und Feenwesen gibt. Auch wenn sie untereinander agieren, so bewahren sie doch eines – strikte Rassentrennung. Daher sind Mischlinge wie „Sabina Kane“ selten. Die Tochter einer Vampirin und eines Magiers ist im Haus ihrer Großmutter aufgewachsen, der Dominae der Vampire und gehört zu ihren besten Assassinen. Ihr ganzes Leben lang hat man ihr klar gemacht, dass sie besser sein muss als alle anderen, egal was sie tut, um den Makel ihrer Geburt auszumerzen.

Die Magier, die von „Hekates Rat“ regiert werden, kennt sie bisher nur vom Hörensagen, da man sie von ihnen fern gehalten hat.

Eines Tages nimmt sie den Auftrag ihrer Herrscherin an, Clovis auszuschalten, einen Mischling aus Dämon und Vampir, der offen dafür eintritt, dass nicht mehr länger Feindschaft zwischen den magischen Völkern herrschen soll, sondern Frieden und vielleicht sogar Freundschaft. Tatsächlich findet er gerade unter den Vampiren viele Befürworter – etwas, was die Dominae nicht länger mit ansehen kann und will.

Da Sabina selbst ein Mischling ist kann sie die Gruppe leicht infiltrieren – aber das bringt sie auch zum Nachdenken. Vor allem als auch noch ein Magier einen Fluch über sie wirft, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen und ihr deutlich macht, dass ihr früheres Leben vielleicht nur eine Lüge war ...

Gerade jetzt, wo der Waffenstillstand zwischen den Magiern und den Vampiren zu fallen droht, ist es wichtig, dass sie sich ganz und gar für eine Seite entscheidet. Doch das ist gar nicht so einfach – hat man sie auf der einen doch all die Jahre getäuscht und die andere kennt sie noch gar nicht...

 

„Rote Jägerin“ bietet einen sehr interessanten Hintergrund, allerdings gelingt es der Autorin nicht, das Potential auszuschöpfen. Anstatt mehr auf Abenteuer und Action zu setzen und damit die Aussagen, die sie über ihre Heldin und deren Umfeld macht, zu untermauern, verstrickt sie sich mehr oder minder in ein undurchsichtiges Beziehungschaos und lässt ihre Heldin lange Zeit ziellos treiben.

Sabina mag zwar eine große Klappe haben, aber selbstbewusst und aktiv handelt sie nur an den wenigsten Stellen und wenn dann meistens impulsiv und spontan, nur nicht so überlegt, wie man es eigentlich nach ihren Vorleben erwartet. Auch muss sie sich oft genug retten lassen, was auch nicht so recht zu ihren Fähigkeiten passen will.

Leider sind die Nebenfiguren ebenso wenig durchdacht. Gerade wichtige Personen wie die Dominae und der Magier Adam bleiben sehr blass und sind auf wenige Eigenschaften reduziert. Dadurch haben sie keine Ecken und Kanten, die sie interessant machen und die Handlung überraschend gestalten könnten.

So bleibt die Spannung auf einem niedrigen Niveau, die Geschichte plätschert mehr oder weniger nur dahin und zeigt gerade in der Mitte und am Ende ziemliche Längen. Gerade wenn man schon genügend Urban Fantasy gelesen hat, wird man schnell wissen, wie der Hase läuft.

 

Die Ideen und der Hintergrund von „Rote Jägerin“ machen eigentlich Lust auf mehr, nur die Ausführung des Romans ist nicht gelungen. So bleibt zu hoffen, dass die Autorin in den kommenden Bänden der Sabina Kane Reihe wenigstens dazu gelernt hat und nicht wieder das gesamte Potential ihrer Geschichte verschenkt.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328171505188b61f4
Platzhalter

Rote Jägerin

Reihe: Sabina Kane, Bd. 1

Autorin: Jaye Wells

broschiert, 448 Seiten

Heyne, erschienen Dezember 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Franziska Heel

Titelbildgestaltung von Nele Schütz Design

ISBN-10: 3453407032

ISBN-13: 978-3453407039

Erhältlich bei: Amazon

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 22.04.2010, zuletzt aktualisiert: 25.11.2023 16:59, 10363