Rules of Engagement – Die dritte Season (DVD ; TV-Serie ; FSK 12)
 
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Rules of Engagement – Die dritte Season

Rezension von Christel Scheja

 

Sitcom-Serien gibt es mittlerweile für alle Bevölkerungsgruppen und Interessen – sei es, dass sich ein Teenager mit Eltern, Lehrern und Hormonproblemen herumschlagen oder mit Gleichaltrigen um den Schwarm beharken muss, Nerds ihre Beziehungsprobleme mit vielen Zitaten aus der modernen Popkultur umschreiben und durch ihr Hobby oder ihr Unvermögen mit Nicht-Nerds zu kommunizieren erst Schwierigkeiten haben, verheiratete Paare im Clinch liegen oder der Alltag einer ganz normalen Familie im Mittelpunkt steht.

Wer sucht wird die Serien finden, die ihm Spaß machen. Ein Geheimtipp ist da mittlerweile wohl „Rules of Engagement“, deren dritte Staffel nun auf DVD erschienen ist.

 

Im Mittelpunkt der humorigen Begebenheiten stehen fünf Menschen Jeff (Patrick Warburton) und Audrey (Megyn Price) sind seit mehr als zehn Jahren verheiratet und benehmen sich wie das nur allzu bekannten Spießerpärchen aus der Vorstadt. So haben sie nicht immer Verständnis für die Eskapaden von Adam (Oliver Hudson) und Jennifer (Bianca Kajlich), die immer noch bis in beide Ohren ineinander verliebt sind und sich vor einiger Zeit wenigstens schon einmal verlobt haben. Fünfter im Bunde ist immer noch Russell (David Spade), ein überzeugter Single, der sich irgendwie nicht wirklich binden will.

Zu Beginn der dritten Staffel zittern Adam und Jennifer ihrer Hochzeit entgegen. Trotz aller Liebe fragen sie sich, ob ihre Entscheidung wirklich richtig ist, und ob sie dadurch nicht vielleicht mehr gewinnen als verlieren? Jeder hat das Gefühl dass der andere nicht so recht will – aber den anderen wirklich zu fragen, das traut sich im Endeffekt keiner von ihnen. Zudem sorgen Jeff und Audrey, die eigentlich nur helfen wollen für noch mehr Chaos in der Beziehung.

Die langjährigen Ehepartner steuern auch einer Ehekrise entgegen. Jeff entdeckt, dass sein neuer bester Freund Brad schwul ist, und fürchtet, dass dieser mehr als nur ein dufter Kumpel sein will. Er ist hin und hergerissen, denn er findet zudem heraus, dass seine Frau Jennifer vielleicht ein Sexspielzeug anderer ist – und das schon seit Jahren. Mehr als einmal reden auch sie aneinander vorbei und machen sich selbst Schwierigkeiten, weil sie zu gutmütig sind und ihre Gäste, wie der frisch geschiedene Steve, das schamlos ausnutzen.

Russell hat zwar in seinem Assistenten Timmy einen Helfer, wenn es darum geht, die Folgen seiner Sexkapaden aus dem Weg zu räumen, das rettet ihn aber nicht immer vor dem Zorn der verschmähten und zurückgewiesenen Frauen, die ihm eine Lektion erteilen wollen. Mehr als einmal braucht der überzeugte alleinstehende Schwerenöter auch die Hilfe seiner bereits liierten Freunde, die oft genug nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

 

Längst haben Serien wie „Two and a half men“ oder „How I met your mother“ vorgemacht, was für eine Sitcom wichtig ist. Neben dem Humor müssen auch die Charaktere stimmen – Macken besitzen die sie unverwechselbar machen und nur schwer austauschbar erscheinen lassen.

Das bietet auch „Rules of Engagement“, wobei hier vor allem David Spade als überzeugter Single Russell heraussticht. Gerade weil er als unverbesserlicher Schwerenöter und Chauvi immer wieder auf die Nase fällt, schmunzelt man gerne über seine unangenehmeren Charakterzüge.

Die beiden Pärchen haben mit ähnlichen Problemen, wenn auch unter verschiedenen Vorzeichen zu kämpfen. Bei beiden Beziehungen stimmt das Vertrauen nicht, die Partner schweigen lieber und sorgen deshalb für eine Menge Missverständnisse, die die Spannung in den Folgen dazusteuern.

Das ganze wird mit einer ordentlichen Prise Wortwitz gespickt. Die Äußerungen sind immer frivol, gehen gelegentlich unter die Gürtellinie und reizen immer wieder zum Grinsen. Vieles ist sehr amerikanisch – auch die Wahl der besserverdienenden Mittelschicht in einer der Metropolen Amerikas, die bereits eine gewisse Karriere gemacht haben. So richtet sich die Serie auch in erster Linie an Zuschauer um die dreißig, die sicherlich das ein oder andere Problem oder Missverständnis selbst kennen werden.

Die aufgegriffenen Themen sind klassisch und werden mit einem Augenzwinkern aufgegriffen, so dass man den Machern nicht übel nimmt, dass hier regelmäßig altgediente Klischees und Vorurteile aufgewärmt werden, die Serie quasi davon lebt, dass sie diese ad absurdum führt. Immerhin begegnet man jetzt Randgruppen wie den Homosexuellen etwas freundlicher als früher.

Da die Staffel nur dreizehn halbstündige Folgen umfasst, bleibt die Serie frisch und unterhaltsam, da alle Folgen in etwa das gleiche Niveau haben und keine Übersättigung eintritt. Extras gibt es diesmal keine, dafür sind Bild und Ton auf dem Niveau der Zeit.

 

„Rules of Engagement“ dürfte all denen gefallen, die bereits Spaß an „How I met your mother“ oder „Two and a half man“ hatten und nun nach ähnlicher aber frischer Unterhaltung suchen. Diese werden sie in den heiteren Spiel mit Liebe und Beziehungen durchaus finden – vor allem wenn sie Figuren schätzen, die zwar schon ein wenig älter sind, aber noch keine Kinder haben und damit ganz anders an ihre Gefühle herangehen. Ganz und gar nicht altbacken – sondern frech und frivol werden hier Klischees und Vorurteile auf die Schippe genommen.

 

 

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TV-Serie

Rules of Engagement – Die dritte Season

USA 2009

Regisseure: Mark Cendrowski, Ted Wass, Gail Mancuso, Ken Whittingham, Gil Junger

Format: PAL, Surround Sound

Sprache: Englisch

Untertitel: Deutsch, Italienisch, Dänisch, Finnisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 12

Paramount Home Entertainment, 6. September 2012

Spieldauer: 265 Minuten

 

ASIN: B008KEQVA6

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

David Spade

Megyn Price

Patrick Warburton

Oliver Hudson

Bianca Kajlich

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420013546ee36ccbf
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Erstellt: 05.09.2012, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 12715