Runenzauber von M. R. James
Reihe: Gruselkabinett 140
Hörspiel
Rezension von Cronn
Die erfolgreiche Hörspielreihe Gruselkabinett hat sich im Laufe der Zeit etwas von ihrem Fokus rein auf Horrorklassiker wegbewegt. Mit Jules Verne und auch H. G. Wells waren bereits Vertreter der klassischen Science-Fiction mit an Bord. Das hat der Reihe gut getan, da hier für Abwechslung gesorgt wurde.
Dazwischen kehren aber die Macher Marc Gruppe und Stephan Bosenius immer wieder zu ihren Wurzeln zurück und präsentieren Klassiker des unheimlichen Genres. Inzwischen ist die Reihe bei der Nummer 140 angelangt und zeigt einen wahren Klassiker, nämlich Montague Rhodes James. Dessen Stories wurden bereits vorher mehrfach umgesetzt. Nun erscheint Runenzauber. Wie gelungen das Werk ist, soll nachfolgende Rezension aufzeigen.
Verlagsinfo:
London 1899: Edward Dunning hat über ein Vortrags-Exposé zum Thema »Die vielen Gesichter der Alchemie« aus der Feder eines gewissen Mr. Karswell, der dem Vernehmen nach selbst Alchemie und okkulte Künste praktiziert, eine ungünstige Einschätzung verfasst. Dadurch hat er sich ganz offensichtlich einen sehr gefährlichen Feind gemacht …
Der offizielle Text hat schon genügend Anreize geschaffen und soll hier auch nicht weiter vertieft werden, um Spoiler zu vermeiden. Damit kann sofort zur Kritik übergegangen werden.
Kritik:
»Runenzauber« beginnt mit einer ungewohnten Szene, die den Zuhörer mitten in ein Labor des Alchemisten oder eine okkulte Seance hineinwirft. Ohne den Rest zu kennen, ist die erste Szene etwas verwirrend. Später klärt sie sich jedoch auf.
Der Rest des Hörspiel ist stringent erzählt und macht damit alles richtig. Die Sprecher agieren auf hohem Niveau. Mit dabei sind Bodo Primus, Sascha von Zambelly, Jean Paul Baeck, Kristine Walther, Petra Nadolny, Lutz Reichert, Louis Friedemann Thiele, Hans Bayer, Beate Gerlach, Johannes Raspe, Detlef Bierstedt, Tom Raczko, Max Schautzer und die Hörspiel-Legenden Reinhilt Schneider, Dagmar von Kurmin und Horst Naumann.
Auch das Sounddesign ist hervorragend, wie man das von Titania Medien kennt. Schön ist, dass die Rückblende in die Vergangenheit szenisch gelöst wurde und man sich sehr gut in die Szene rund um die kindlichen Besucher des Schlosses hineinversetzen kann. Gänsehaut pur!
Fazit:
»Runenzauber« ist ein geradliniges Hörspiel der klassischen Gruselart, das Freunde der Phantastik nicht enttäuscht.
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