Russian Transporter (DVD)
 
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Russian Transporter (DVD)

Filmkritik von Cronn

 

Für Cineasten sind die Erzeugnisse der weißrussischen Filmindustrie bislang nur schwer zu bekommen. In den Spezialläden kann man die DVDs zwar kaufen, aber sie besitzen lediglich eine russische Tonspur und eine andere östlich-fremdsprachige, zumindest aber keine deutsche. Dieser Umstand verhinderte meistens, dass gelungene russische Produktionen den Weg in die deutschen Heimkinos fanden. Hier macht Russian Transporter eine löbliche Ausnahme.

Die DVD-Schmiede Sunfilm Entertainment bringt den Film hierzulande ab dem 30.09.2009 auf DVD heraus.

 

Inhalt:

Top-Agent Yegor Kremnyov soll mit einem Spezialkommando des Geheimdienstes einen wichtigen Zeugen in Malta abholen, damit er in Russland vor der Polizei aussagt. Doch sie werden verraten und geraten in einem tödlichen Hinter- halt, den nur Yegor überlebt. Sein Auftrag: den Zeugen lebendig zurückzubringen. Seine Gegner: mächtige Oligarchen, Verräter im Geheimdienst und die Mafia. Sie wollen den Zeugen um jeden Preis töten und schicken ihre Killer-Kommandos, die Jagd beginnt.

Im Lauf der Zeit stellt sich heraus, dass nicht alles so ist, wie Yegor Kremnyov annimmt. So manche Geschehnisse werden verdreht und Freunde zu Verrätern – oder doch nicht?

 

Kritik:

Russian Transporter nimmt den Zuschauer mit auf eine emotionale und halsbrecherische Achterbahnfahrt, in die ein hoher Anteil an Action-Sprengseln eingestreut wurden. Erfreulich ist dabei, dass der Humor nicht zu kurz kommt. Dies ist besonders dann der Fall, wenn pseudo-coole Aktionen durch humoresk wirkende Statements oder Gegenaktionen unterlaufen werden. Beispielsweise reden zwei Agenten in Code-Sätzen miteinander, um festzustellen, ob sie auf derselben Seite sind, während um sie herum die Feinde angreifen. Der Kronzeuge kommt dazu und sagt ganz lakonisch: „Könnt ihr mal mit eurem Bond-Kauderwelsch aufhören – wir werden angegriffen!“

Diese Momente machen Russian Transporter sympathisch. Aber nicht nur davon lebt der Film, auch von heißen Action-Sequenzen.

Hier haben die Macher von Russian Transporter deutlich von der Spieleindustrie und Hollywood-Krachern gelernt. Die Action-Szenen im Film sind furios inszeniert, bestehen aus schnellen Kamerafahrten, die im entscheidenden Moment zur Zeitlupe nahezu eingefroren werden. Das sieht mächtig cool aus und gibt dem Auge Zeit wahrzunehmen, was gerade auf dem Bildschirm passiert. Prima!

In Sachen Action ist also bei Russian Transporter alles in trockenen Tüchern. Aber wie sieht es mit dem Drehbuch aus?

Hier haben sich gegen Mitte des Films einige Längen eingeschlichen. Russian Transporter steppt da auf der Stelle, es geht nicht vorwärts. Eigentlich hätte man die Laufzeit gut und gerne um 10 Minuten kürzen können. Ansonsten stimmt das Timing aber und die Story nimmt an einigen Stellen einen anderen Verlauf als erwartet.

Dennoch sollte man keinen literaturphilosophischen Tiefgang von der Story erwarten. Einen Nobelpreis wird sie garantiert nicht erhalten. Russian Transporter will dies auch nicht. Der Streifen will unterhalten und das gelingt ihm auch über gut zwei Drittel der Spielzeit.

 

Bild und Ton:

Das Bild präsentiert sich für eine DVD knackig scharf, was über die gesamte Spielzeit aufrecht erhalten wird. Der Ton aber hat einige Macken. So stellt man beim Sehen fest, dass hier und da – aus unersichtlichen Gründen – die Lautstärke sich verändert. Mal wird Russian Transporter lauter, mal unmotiviert spontan leiser. Dieser Fehler trübt das ansonsten gute Gesamtbild hinsichtlich der Technik von Russian Transporter.

 

Zusatzmaterial:

An Bonusmaterial werden vor allem Trailer aufgefahren. Dann gibt es noch Bildergalerien zum Film Russian Transporter selbst, und auch zu der Premiere des Streifens.

Leider existiert kein Making-Of oder eine B-Rolle. Auch ein Kommentar ist nicht vorhanden. Damit ist die Ausstattung nur als knapp ausreichend zu benoten.

 

Fazit:

Russian Transporter unterhält an einem Fernsehabend recht ordentlich. Die Schauspieler agieren gut, selbst die Nebenfiguren erhalten einigen charakterlichen Anstrich. Das Drehbuch geht in Ordnung, wobei in der Mitte ein Durchhänger zu finden ist, wo Russian Transporter auf der Stelle tritt.

Die Actionsequenzen sind gelungen und hier zeigt sich, dass die russische Produktion in die richtige Richtung geht. Gepaart mit Humor ist Russian Transporter sicherlich kein Missgriff.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032906383878d716ff
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DVD:

Russian Transporter

Weißrussland, 2008

Regisseur: Oleg Pogodin

Komponist: Alexander Sokolow

Format: Dolby, PAL, Surround Sound

Sprache: Russisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9

FSK: 16

SUNFILM, 30. September 2009

Spieldauer: 115 Minuten

 

ASIN: B002I1XGKU

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Malcolm McDowell

Rutger Hauer

Armand Assante


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Erstellt: 11.10.2009, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 9386