Schattenreich Nr. 7
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Schattenreich Nr. 7

Rezension von Ramona Schroller

 

Frohes neues Jahr, „Schattenreich - Pulp Magazine“! Auf das die Serie einschlägt wie eine Bombe.

 

Für mich persönlich eine freudige Überraschung war es, daß diese Serie tatsächlich auch von denen gelesen wird, für die sie eigentlich gemacht wird: die Gothics. Zumindest in meiner kleinen, feinen Heimatstadt sind die „Schattenreich“-Hefte spätestens am nächsten Tag nach Erscheinen ausverkauft, es sei denn, man läßt sie sich zurücklegen wie ich *zwinker*. Und auf einer Feier vor einigen Tagen habe ich erfahren, wohin diese verkauften Hefte wandern. Also, zumindest in meienr Heimatstadt hat „Schattenreich“ voll eingeschlagen. Und das freut mich für den Verlag, aber noch mehr für die Nachwuchsautoren, die sich in dieser Serie versuchen dürfen.

 

Aber kommen wir zum neuesten Heft, der Nummer 7. Dieses Mal hat Bastei leider darauf verzichtet, neue Namen hereinzunehmen und sich statt dessen auf altbewährtes verlassen. Aber man kann nicht alles haben.

 

Den Anfang macht Andreas Balzer (Professor Zamorra) mit „meine unsichtbaren Helfer“. Ein junger Mann wird von aller Welt für verrückt gehalten, weil er Kobolde sieht. Doch in Wahrheit ist es ganz anders ...

 

Mit spritzigem Humor, aber auch viel Finese erzählt. Nicht unbedingt innovativ, aber mehr als nur lesbar. Hat wirklich Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen. Vor allem die Kobolde waren hervorragend geschildert, auch wenn sie eigentlich nur einen recht kleinen - aber umso wichtigeren - Part einnahmen. Hier steht zu hoffen, daß Balzer sich nochmals in „Schattenreich“ versucht. Allein sein Humor ist es wert.

 

Volker Kramer schreibt ebenfalls für „Professor Zamorra“. Irgendwie scheint es bei dieser Serie im Moment nicht soviel zu tun zu geben, wenn die Autoren jetzt zum Nachwuchs wechseln *zwinker*. „Das dunkle Alphabet“ jedenfalls ist nicht unbedingt etwas für den Meister des Übersinnlichen, eher etwas für Historiker. Und die reisen gleich zu Hauf an, als ein sensationeller Fund gemacht wird - mit fatalen Folgen.

 

Diese Geschichte setzt in meinen Augen schon ein bißchen mehr voraus als die kleinen Kobolde (gegen die ich wirklich nichts habe!). Ernster, gewichtiger und historischer kommt sie daher, ganz wie die erste gedruckte Bibel. Eine gut durchdachte Geschichte, bei der es höchstens am Ende ein kleines bißchen hapert, aber ansonsten alles zu bieten hat, was eine gute Horror-Story zu bieten haben sollte, vielleicht ein klein bißchen mehr.

 

Für mich das Highlight in diesem Heft, schlägt sogar meine süße kleine Mimikri.

 

Marc Tannous darf natürlich nicht fehlen. Mit „die Werwölfe von Prag“ setzt er seinen Sechsteiler fort. Walker ist nach Prag gereist, um einem Hinweis zu folgen. Vielleicht besteht doch noch die Möglichkeit, das einzigartige Artefakt zurückzuholen. Doch in Prag erwartet ihn ein Krieg zwischen und innerhalb der Werwolf-Clans. Etwas, das auch Walker gefährlich werden kann.

 

Was einmal klappt, versuchen wir noch einmal? Oder wie soll ich die „Verfolgung“ verstehen. Bei aller Liebe, aber das war für mich persönlich ein ziemlich dicker Brocken, den man mir da vorgesetzt hat. Natürlich weiß ich, daß gerade Heftromane (zumindest die üblichen) sehr stark exposelastig sind und sich deshalb meist vom Grundtenor wiederholen. Aber doch nicht so! Ein paar Variationen, und wenn Walker sein Opfer nur mal kurz aus den Augen verloren oder der Werwolf ihn entdeckt hätte und abhängen wollte. Da wäre zumindest eine kleine Abwechslung gewesen. Aber das? Das zieht die ganze Geschichte mit sich in den Abgrund und ich habe mir leiseweinend geschworen, wenn im dritten Teil wieder eine Verfolgung auftaucht, werde ich sie von Hand selbst umschreiben.

 

Naja, was soll ich noch sagen? Ansonsten durchwachsen. Von Werwölfen hätte ich da doch ein kleines bißchen mehr erwartet.

 

Auch Mimikri ist ins neue Jahr gerutscht. Aber warum sieht die toughe Gothic-Lady plötzlich alles pink? So graus, sie wird doch wohl nicht nett und brav werden, wie sie es in ihren guten Vorsätzen angedroht hat? Das wäre furchtbar!

 

Mein Sonnenschein, anders kann ich diesen Kurzcomic wirklich nicht mehr beschreiben.

 

Im Mittelteil stellt Medusa ihre persönlichen Musik-Highlights des letzten Jahres vor. Interessante Liste. Danach geht's ins „Zollamt“, einem Club, der im Rahmen des Magazines vorgestellt wird und mich auch interessieren könnte (ich sage nur: die 80er!!!). Zur Abwechslung gibt's dieses Mal drei statt wie sonst zwei Cd-Vorstellungen. Und im Interview hat „Ophelia's Dream“ Rede und Antwort gestanden.

 

Den größten Fehler hat Bastei sich allerdings mit den „Stimmen aus der Gruft“ gerissen. Endlich sind mal Leserbriefe eingetrudelt und sollen abgedruckt werden, da fehlt die zweite Seite. Ähm, mich würde übrigens doch interessieren, was Cornelia noch zu sagen hatte. Gerade ihr Leserbrief wurde im 4. Satz von der doppelten Seite getroffen. Schade, aber vielleicht wird' es irgendwann mal nachgeliefert.

 

Tja, dann warten wir jetzt also auf das nächste Heft und freuen uns schon, wie es mit der Fortsetzungsgeschichte weitergeht und was es noch so alles gibt. Ich freue mich..

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042519243390972243
Platzhalter

Schattenreich Nr. 7

Erscheinungsdatum: 21.12.2004

Bastei

 

Inhalt:

  • Andreas Balzer - MEINE UNSICHTBAREN HELFER

  • Volker Krämer - DAS DUNKLE ALPHABET

  • Marc Tannous - DIE WERWÖLFE VON PRAG


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 10.09.2005, zuletzt aktualisiert: 26.06.2022 20:36, 1247