Schiff der Spione (Herausgeber: Michael Schmidt)
 
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Schiff der Spione herausgegeben von Michael Schmidt

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Rezension:

 

Von einem Meuchelsänger, der sich schon wieder vor Verfolgern retten muss, von einer heiligen Hüterin eines magischen Artefakts, von einem Dämonenjäger in kaiserlichem Auftrag, von einer Welt, in der Lesen lebensgefährlich sein kann, und noch manch anderem handeln die Geschichten dieser Anthologie. Die Bandbreite erstreckt sich dabei von Mystery und Fantasy über Steampunk bis zu SciFi. Unter den Autoren begegneten mir gute Bekannte wie auch solche, von denen ich zuvor nie gehört hatte. Wie bei Anthologien gewohnt, gefallen einem natürlich nicht alle Beiträge gleichermaßen gut. Da es den Rahmen dieser Rezension sprengen würde, auf alle 14 enthaltenen Kurzgeschichten einzeln einzugehen, picke ich hier nur die heraus, die mich besonders überzeugen konnten.

 

In Der Kopfgeldjäger von Achim Hildebrand begegnet einem ein schon aus diversen Geschichten bekannter Protagonist wieder, der Meuchelsänger Nidel. Diesmal muss er sich vor einem Kopfgeldjäger in Sicherheit bringen. Dass die Stadt gerade von einem gegnerischen Heer belagert wird, was ihn daran hindert, sie einfach zu verlassen, macht das Unterfangen nicht einfacher. Wie gewohnt werden alle Nidel-Fans in dieser kurzen Fantasy-Story wieder gut unterhalten.

 

Christel Scheja erzählt in Hedrels Fluch die Geschichte eines Mädchens, dass schon im Baby-Alter in einen von der Außenwelt isolierten Tempel gebracht wurde. Dort wuchs sie auf, um zur Hüterin eines magischen Schwerts zu werden. Doch schon als Kind kommen Hedrel Zweifel an der Sache. Als sie erkennt, welche Bewandtnis es mit ihrem ›Schützling‹ wirklich hat, ändert sich ihr Leben grundlegend.

 

Das Büro für Dämonenangelegenheiten ist im kaiserlichen Deutschland für eben diese Wesen zuständig. Andreas Flögel erzählt uns vom Agenten Müller, der aus der Provinz ins Büro Berlin versetzt wird, wo das Verständnis seiner Aufgaben mit einer unerwarteten Herausforderung konfrontiert wird. Auch wenn diese Kurzgeschichte hier unter der Kategorie »Steampunk« aufgelistet wird, fällt sie wohl eher unter Fantasy.

 

Nicht vergessen werden soll natürlich auch Michael Schmidts Das Mädchen Jolanda, das dem Leser ein Wiedersehen mit der Fantasy-Welt Saramee bietet.

 

Allerdings muss ich auch die Geschichte erwähnen, die nach meiner Meinung den Tiefpunkt dieser Anthologie darstellt. Damit meine ich Das Steingeschöpf von G. V. Anderson, übersetzt von Sebastian Rudolph. In der Kurzgeschichte wird von einem jungen Bildhauer erzählt, der sich um belebte Steinfiguren kümmert. Nebenbei bekommt der Protagonist Schwierigkeiten mit den Nazis, beginnt die Geschichte doch im Deutschland des Jahres 1928. Dabei muss ich jedoch feststellen, dass ich weder den Fantasy-Part noch dessen Zusammenhang mit dem politischen Thema wirklich verstehe. Aber solche Schwachpunkte finden sich ja in beinahe jeder Anthologie.

Insgesamt muss hier aber wieder festgestellt werden, dass auch in der mittlerweile 5. Anthologie des Fantasyguides wohl jeder Fan phantastischer Geschichten für ihn passenden Lesestoff finden dürfte.

 

Fazit:

In dieser Anthologie, die auf ein spezielles Überthema verzichtet, versammeln sich Kurzgeschichten aller phantastischer (Sub-)Genres.

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Buch:

Schiff der Spione

Herausgeber: Michael Schmidt

Taschenbuch, 252 Seiten

Selbstverlag, 6. August 2019

Cover: Detlef Klewer

Illustrationen: Christel Scheja

 

ISBN-10: 1088593658

ISBN-13: 978-1088593653

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B07VP1FR13

 

Erhältlich bei: Amazon

Inhalt:

  • G. V. Anderson – Das Steingeschöpf

  • Merlin Thomas – Lesereise

  • Ellen Norten – Der Gipskopf von Pestum

  • Nina Teller – Shinrais Gebet

  • Christel Scheja – Hedrels Fluch

  • Achim Hildebrand – Der Kopfgeldjäger

  • Michael Schmidt – Das Mädchen Jolanda

  • Galax Acheronian – Dunkelheit

  • Torsten Scheib – Schiff der Spione

  • Andreas Flögel – Büro für Dämonenangelegenheiten – Sektion Berlin

  • Diane Dirt – Die Sitzung

  • Frederic Brake – Alte Spuren

  • Uwe Hermann – Der Aushilfswächter

  • Mack Reynolds – Er wusste Bescheid


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Erstellt: 13.09.2019, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 15:06, 17875