Schnitzeljagd (Luc Deflo)
 
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Schnitzeljagd von Luc Deflo

Rezension von Wiebke

 

Rezension:

Als die alleinstehende Hilde Plaetinck nach einem Kinobesuch zu ihrem Auto geht, findet sie auf der Rückbank des grünen Opel Corsa eine alte Frau vor, die dort zu schlafen scheint. Zusammengekauert und mit einem grobgewebten Tuch über dem Kopf behauptet diese, sich verirrt zu haben. Missmutig erklärt sich Hilde Plaetinck bereit, der hilflosen Person zu helfen und sie nach Hause zu fahren. Doch auf dem Weg dorthin, entpuppt sich die in Lumpen gehüllte Frau als Mann und Hilde Plaetinck bleibt nur noch die Möglichkeit, mittels eines vorsätzlich herbeigeführten Unfalls, dem Unbekannten zu entkommen.

 

Als der Polizeipsychologe Dirk Deleu von diesem merkwürdigen Vorfall hört, schrillen in ihm alle Alarmglocken. Denn nicht nur der als Frau verkleidete Unbekannte gibt ihm Rätsel auf, auch eine Tasche mit Stichwaffen und Schneidwerkzeugen, die er in Hildes Auto vergessen hat, lassen ihn an ein geplantes Verbrechen denken. Aber erst ein Hinweis seines querschnitts-gelähmten Kollegen Vereecken bringt ihn auf die Spur des unbekannten Mannes, den sie schon seit dem Tod einer Studentin im Auge haben. Zwar gilt dieser in dem Fall der enthaupteten Muriel nicht als Täter, hatte aber vor zuvor ein Verhältnis mit ihr. Und noch etwas macht Deleu stutzig. Hilde Plaetinck gleicht der ermordeten Frau wie ein Ei dem anderen.

 

„Schnitzeljagd“ ist ein spannender Thriller, der vor allem von interessanten Charakteren und einem gut konstruierten Plot lebt. So steht im Mittelpunkt der Handlung nicht nur ein überaus verworrener Fall, sondern auch eine nicht zu verachtende Anzahl von Menschen, deren Leben mit dem Geschehen mehr oder weniger verbunden sind. Den Anfang macht hierbei der Polizeipsychologe Dirk Deleu selbst, der als Mitarbeiter der förderalen Polizei sein Bestes gibt, im privaten Bereich allerdings das eine oder andere Mal völlig versagt. Oder Hilde Plaetinck, die als Singlefrau auf die Liebe eines verheirateten Mannes baut, für den sie nichts weiter als eine angenehme Affäre ist. Aber auch der manisch depressive Jozef Van Cleynenbreughel weiß zu überzeugen. Ein Psychopat, dessen Krankheit so lebensecht dargestellt wird, dass der Leser diesen verschrobenen Menschen förmlich vor sich sieht. Eine Glanzleistung des Autors, der es mit treffenden Worten versteht, tief in die Psyche von Tätern und Opfern gleichermaßen einzutauchen und diese bloß zu legen. Die flüssige Schreibweise und der wendungsreich erdachte Plot tun ihr Übriges, um den Leser an die Handlung zu fesseln. Nicht umsonst ist der Autor Luc Deflo der meistverkaufte Thrillerautor Belgiens, dessen Geschichten um den Polizei-psychologen Dirk Deleu regelmäßig auf den Bestsellerlisten landen.

 

Fazit:

„Schnitzeljagd“ ist der vierte Fall des belgischen Polizeipsychologen Dirk Deflo und weiß mit interessanten Charakteren, einer durchgängigen Spannung und wendungsreichen Ereignissen zu überzeugen. Eine Empfehlung für Leser, die undurchsichtige Charaktere und verworrene Handlungsstränge mögen.

 

 

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Buch:

Schnitzeljagd

Original: Sluipend Gif

Autor: Luc Deflo

Übersetzer: Heinrich Koop

Sprache: Deutsch

Taschenbuch: 364 Seiten

Verlag: Droemer/Knaur, erschienen am 09.08.2010

 

ISBN-10: 3426506939

ISBN-13: 978-3426506936

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 21.10.2010, zuletzt aktualisiert: 28.04.2022 15:14, 11110