Rezension von Christine Schlicht
Wie können Eltern nur so grausam sein? Urlaub auf dem Land, wenn man doch in der Stadt alle Unterhaltung hat? Conor und seine jüngere Schwester Tara können es nicht recht begreifen, dass ihre Eltern ein Cottage im hintersten Winkel von Irland gemietet haben und seine Mutter dort auch noch ihrer Arbeit nachkommen will.
Doch schon bei der Ankunft geschieht etwas Schreckliches: Nachdem Conor aus einem schönen Traum erwacht, in dem er ein Mädchen namens Nuala kennen gelernt hat, hört er geisterhafte Stimmen. Auch seine Schwester hört das Wehklagen. Die Stimme verlangt von ihnen, ein Verbrechen aufzuklären.
Der Vermieter James erzählt Conor von den Banshees, Geisterfrauen. Wenn diese schreien, dann stirbt jemand. Und tatsächlich hören Tara und Conor den Schrei einer Banshee. Der Geist eines Mädchens erscheint ihnen und fordert, dass sie ihr helfen, ihren Mörder zu finden. Um Conor unter Druck zu setzen, entführt die Banshee Tara.
Mit Hilfe von Nuala, dem Mädchen aus seinem Traum, das zufällig die Nichte von James ist und scheinbar über sonderbare Kräfte verfügt, begibt sich Conor auf die Suche nach seiner Schwester. Ihm wird klar, dass die Banshee und der Geist des Mädchens ein und die selbe Person sind. Und das die Banshee kein Interesse an der Aufklärung eines Morde aus vergangener Zeit hat und schon gar nicht Tara wieder freilassen will. Sie braucht Taras Lebensenergie....
Nimmt man das in seinem inflationären Gebrauch etwas nervige Jugendvokabular raus (checken, uncool usw.) hat man mit dieser Geschichte aus der Reihe „HorrorZone“ von Ueberreuter eine wirklich spannende, gänsehautfördernde Geschichte, die flott zu lesen ist.
Vielleicht etwas zu flott. Statt alles so unendlich cool zu machen, wäre die ein oder andere stimmungsvolle Beschreibung der umgebenden Atmosphäre auch nicht schlecht gewesen und sicher dem Grusel nicht abträglich. Aber so halten es auch diejenigen durch, die sonst in ihrer Freizeit kein Papier zur Hand nehmen.
Als Ersatz für einen Gruselfilm oder ein Computerspiel ist es unter gewissen Umständen sehr gut geeignet – zum Beispiel, wenn die Eltern ihren Urlaub fernab jeder Zivilisation verbringen wollen...