Der spanische König Phillipe ist mit Frau und Kindern unterwegs, als ihre Kutsche überfallen wird. Das Königspaar und ein Großteil des Gefolges stirbt, nur die Kinder überleben schwerverletzt und können gerettet werden. Die erst 7-jährige Tochter Antasia ist fest entschlossen, ihre Eltern zu rächen. Sie lässt sich von der Schwarzen Wacht, einer Geheimgesellschaft, ausbilden. Jahre später ist sie zu einer mysteriösen Attentäterin geworden.
Richard Schwartz führt seine Leser ins Böhmen der Zeit des 30-jährigen Krieges. Dabei verflicht er die Fantasy-Handlung mit den Gegebenheiten des Europa der damaligen Zeit. Seine Protagonistin ist die spanische Königstochter Antasia, die sich nach der Ermordung ihrer Eltern zur Kämpferin ausbilden lässt. Der Verbleib ihres Bruders, der nach dem Angriff auf die Eltern ebenfalls gerettet wird, wird später nicht mehr thematisiert. Auch was die spanische Königsfamilie überhaupt in Böhmen wollte, bleibt offen.
Am Anfang wirkt die Darstellung des noch ziemlich jungen Mädchens nicht wirklich glaubhaft, doch bessert sich das mit dem Älterwerden deutlich. Die eigentlich relevante Handlung beginnt sowieso erst, als Eva, wie sie sich jetzt nennt, zur älteren Jugendlichen beziehungsweise jungen Frau geworden ist. Magische Elemente, Vampire und Werwölfe spielen in der Handlung eine erhebliche Rolle. Es fällt auf, dass der Autor im Text mehrmals von Tschechien redet, obwohl diese Bezeichnung eine Erfindung der 1990er ist. Selbst Tschechei wäre zur Handlungszeit falsch, denn auch der Begriff wurde erst nach dem 1. Weltkrieg eingeführt. Zur damaligen Zeit müsste es schlicht Böhmen heißen. Trotz solcher Kritiken im Detail konnte mich das Buch dermaßen überzeugen, dass ich 5 Sterne für vollauf gerechtfertigt ansehe. Ob eine Fortsetzung zu erwarten ist, wird am Ende nicht klar. Zu wünschen wäre es.
Der Autor erzählt aus auktorialer Perspektive, folgt dabei aber überwiegend seiner Protagonistin.