In Hexenhut und Hokuspokus lernten wir Quinn und ihren Esoterikladen »Abra Kandelabra« kennen. Nachdem sie allerdings einer normalsterblichen Kundin ein echtes magisches Amulett verkaufte, wurde sie für ein Jahr aus ihrem Zirkel verbannt. Das aber störte die Hexe nicht, einfach weiter zu machen und sich mit ihren Freunden um einen Fluch zu kümmern. Deshalb erwarten sie alle auch Seitenweise Rätsel.
Quinn weiß, dass sie mit ihrer Freundschaft zu Amelia ein großes Risiko eingeht, denn die Magieabwehr hat neuerdings mehr als nur ein Auge auf sie geworfen, was sie und diese mehr als einmal zu spüren bekommen. Aber dennoch sind beide fest entschlossen, Vinz dabei zu helfen, den Fluch seiner Familie zu brechen.
Genauere Aufklärung über Grund und Art desselben könnte ein Grimoire geben, dass aber erst einmal gefunden werden muss. Eine Schnitzeljagd durch den Ort beginnt, auf der sie nicht nur ein Rätsel nach dem anderen lösen müssen, sondern auch immer wieder mit Geistern zu tun bekommen. Und natürlich sind auch die Schnüffler niemals wirklich fern.
Jamie Enderlein macht da weiter, wo sie am Ende des ersten Bandes aufgehört hat. Diente die erste Geschichte noch dazu, Amelia und damit den Leser in die Hexencommunity, ihre Regeln und Gebräuche einzuführen, so ist die einfache Sterbliche nun Teil des engsten Freundeskreises, zu dem eben auch Gestaltwandler, andere Hexen und Dämonen gehören und trägt ihren Teil dazu bei, den Rätseln auf die Spur zu kommen.
Das wichtigste Ziel ist jetzt, mehr über den Fluch zu erfahren, der schon lange Zeit über Vinz und seiner Familie liegt, um ihn so vielleicht zu brechen. Dabei kommen interessante Details aus der Vergangenheit ans Licht. Das ganze ist in einer spannenden Schnitzeljagd aufbereitet, denn das Grimoire macht es ihnen natürlich nicht gerade einfach, besitzt es doch scheinbar einen ganz eigenen Willen. Ganz nebenbei werden natürlich auch noch weitere Weichen gestellt, die in kommenden Bänden wichtig werden könnten. Familie ist und bleibt dabei ein sehr wichtiges Thema.
Und nicht zuletzt lebt die Handlung auch von dem liebevollen Umgang mit der Welt, den Mythen und Riten der Hexencommunity, die mit viel Achtung und Respekt vorgestellt werden. Die Figuren entwickeln sich ebenfalls sehr angenehm weiter, erfährt man doch nicht nur mehr über Quinn, sondern auch über Ricarda und die anderen Freunde, die dadurch immer facettenreicher werden.
Es bleibt abenteuerlich und spannend, die Geheimnisse tragen die Handlung. Aber auch das amüsante Zusammenspiel der Figuren weiß zu gefallen, Schmunzeln und eine Wohlfühl-Atmosphäre sind durch eingestreute Alltäglichkeiten garantiert.
Auch ist die Geschichte halbwegs in sich geschlossen, sind die Helden doch ein ganzes Stück weiter gekommen, auch wenn das natürlich weitere Fragen aufwirft. Aber die Fortsetzung ist bereits für Mai angekündigt.