4 Londons – 4 grundverschiedene Welten. Und nur die extrem wenigen Blutmagier haben die Möglichkeit, zwischen diesen Realitäten zu reisen. Einer von ihnen ist Kell, der als Adoptivsohn des Königspaares aufwuchs und ihm als Kurier zu den Königen der anderen Londons dient. Als Kell auf einer dieser Weltenreisen etwas gestohlen wird und er die Diebin mit seinen magischen Fähigkeiten verfolgt, lernt er Delilah kennen, die ihm anschließend in sein London folgt. Eigentlich hätte sie diesen Übergang überhaupt nicht überleben dürfen, und doch kommt sie so lebendig wie Kell selbst an …
Die Romane aus V. E. Schwabs Shades of Magic-Trilogie sind schon jeder für sich genommen recht umfangreich, umfasst selbst der ›dünnste‹ in der deutschen Ausgabe doch knapp 500 Seiten, der dickste sogar über 700. Entsprechend schwergewichtig ist dieser Sammelband, der sogar noch ein paar Extras zusätzlich enthält. Dass es dieses Hardcover ›nur‹ auf 1140 Seiten bringt, dürfte am größeren Format und wahrscheinlich auch einer kleineren Schriftgröße liegen.
Die Geschichte entpuppt sich als Weltenreise-Fantasy, die im vorindustriellen Zeitalter angesiedelt ist. Parallelen zum realen London (auch dieser Zeit) sind kaum erkennbar. Neben den beiden Protagonisten Kell und Delilah, die sich im Laufe der Handlung zwar näherkommen, wobei die Autorin allerdings auf eine Romanze im eigentlichen Sinn verzichtet, konzentriert sich die Handlung auf eine Bedrohung durch ein magisches Wesen, das die Macht über alle London-Varianten gewinnen will. Auch der Kronprinz und Adoptivbruder Kells spielt dabei eine zentrale Rolle. Während sich Band 1 (Vier Farben der Magie) auf das Kennenlernen der Protagonisten und der unterschiedlichen Varianten der Welt konzentriert, steht im 2. Band (Die Verzauberung der Schatten) der Königshof und die dortigen Verhältnisse im Fokus, während sich Band 3 (Die Beschwörung des Lichts.) auf den Kampf gegen den Widersacher konzentriert.
Alles zusammen ergibt die Trilogie eine schon ins Epische tendierende Geschichte, die Genre-Fans überzeugen kann. Als Gesamtausgabe wirkt sie auf den Neueinsteiger aber schon recht mächtig. Beim Lesen sollte man nach jedem enthaltenen Einzelband eventuell doch eine Pause einlegen.
Die Autorin lässt den erzählerischen Fokus zwischen Schauplätzen und Charakteren wechseln.