Shelter (Autorin: Ursula Poznanski)
 
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Shelter von Ursula Poznanski

Rezension von Christel Scheja

 

Ursula Poznanski hat schon seit vielen Jahren ein Händchen dafür, Themen aufzugreifen, die für Jugendliche besonders interessant sind, weil sie gerade in deren Altersgruppe besonders präsent oder angesagt sind. Nun widmet sie sich in Shelter den Sozialen Medien und wie ein Scherz dort schnell viral und für die Ersteller gefährlich werden kann.

 

Benny und seine Freunde haben auf einer Party eine scheinbar grandiose Idee und setzen sie auch noch am selben Abend um. Schnell verfallen sie in einen Taumel und schießen dabei weit über das Ziel hinaus. Und schon bald wird ihr Gag – Außerirdische für die Klimaerwärmung verantwortlich zu machen und eine Invasion anzudeuten, zu einem Selbstläufer.

Verschwörungstheoretiker aus allen Schichten und Altersgruppen springen darauf an. Vor allem einer scheint die Geschichte für sich kapern zu wollen. Und als Benny mit den anderen die Geschichte beenden wollen, werden sie bedroht. Können sie Schlimmeres verhindern, weil sie die Geister die sie riefen nicht mehr los werden.

 

Das Buch ist aktueller als man denkt, gerade die letzten Jahre der Corona-Pandemie haben bewiesen, wie leicht es ist, Gerüchte und Falschmeldungen in die Welt zu setzen und dadurch auch noch Follower zu gewinnen.

Fake-News, werden sie überzeugend vermittelt, können durchaus ihre Anhänger finden, die dann auch an die Behauptungen glauben, in diesem Fall ist es, der Träger eines Außerirdischen und damit berufen zu sein, also ein »Shelter«.

Auch das Verhalten der Hauptfiguren ist glaubwürdig, denn natürlich wirkt es erst einmal wie ein gelungener Scherz, wenn die ausgestreuten Bilder und Gerüchte auf Facebook und Twitter viral gehen, ja sogar in den Fernsehnachrichten erscheinen.

Aber immerhin kommen sie zur Besinnung, als sie merken, dass jemand anderes ihre Idee zu kapern und für seine Zwecke zu nutzen scheint, ihnen zudem auch noch alle möglichen Steine in den Weg legt und sie sogar durch seine Anhänger bedrohen lässt.

Junge Erwachsene werden sich sicherlich in den Studenten wieder finden können, deren Leben durch einen Partygag aus den Fugen gerät. Aber da dies alles noch Fiktion ist, wendet die Autorin ab einem bestimmten Punkt das Blatt und gibt dem Thriller ein unerwartetes, aber dennoch in sich stimmiges Ende, das trotzdem nicht die Anfangsidee verrät.

 

Fazit:

Alles in allem ist »Shelter« realistisch geschrieben, bietet auch für erfahrene Leser so manche Überraschung und schafft es nicht zuletzt, die Spannung von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten. Zudem spricht das Buch aktuelle Themen an, vor allem wie schnell Hoaxe im Internet geglaubt werden und sich verselbstständigen können, und das auch noch mit den nötigen Respekt und Ernst.

 

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Buch:

Shelter

Autorin: Ursula Poznanski

Gebundene Ausgabe, 432 Seiten

Loewe Verlag, 13. Oktober 2021

 

ISBN-10: 3743200511

ISBN-13: 978-3743200517

 

Erhältlich bei Amazon

 

Kindle-ASIN: B0947CB5YG

 

Erhältlich bei Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 04.06.2022, zuletzt aktualisiert: 09.03.2024 19:11, 20876