Druckversion: Siegel der Nacht (Autorin: Patricia Briggs; Mercy Thompson, Bd. 6)

Siegel der Nacht von Patricia Briggs

Reihe: Mercy Thompson, Bd. 6

Rezension von Christel Scheja

 

Das Leben ändert sich für Mercy Thompson gewaltig, denn nun im sechsten Band der Serie muss sich die toughe Automechanikerin und Gestaltwandlerin nicht mehr alleine durchschlagen. Nachdem die Vampire besiegt sind, hat Adam beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen. Der Alpha seines Werwolfclans wird sie heiraten.

 

Allerdings graust es Mercy vor den Plänen, die ihre Mutter munter geäußert hat. Die Feier soll nämlich kein kleines Fest unter den engsten Vertrauten werden, sondern eine riesige Party, bei der die Brautmutter goldene Luftballons und Schmetterlinge fliegen lassen möchte. Das ist nun doch etwas zu viel für Mercy, doch kann sie sich wirklich dagegen wehren?

Dafür sollen die Flitterwochen ganz Adam und ihr alleine gehören. Zusammen mit dem Werwolf und einem Wohnwagen begibt sie sich auf eine Reise durch das Land und zu ihren indianischen Wurzeln.

Doch als sie den abgelegenen Flecken erreicht, an dem ihre Mutter ihrem Vater über den Weg gelaufen ist, gerät sie mitten in ein wildes Abenteuer. Denn dort haust seit einiger Zeit ein Serienkiller, der immer wieder Menschen verschwinden lässt. Natürlich geraten die beiden auch als Fremde schnell unter Verdacht, können dies aber schnell aufklären und machen sich ihrerseits auf die Suche nach dem Mörder.

Es ist für beide deutlich zu spüren, dass mehr als ein Mensch dahinter steckt. Es muss ein übernatürliches Wesen sein. Eines aus den Legenden der Ureinwohner dieser Gegend, die Mercy interessiert beäugen.

Unter ihnen finden die beiden schließlich die Verbündeten, die sich brauchen – und die junge Gestaltwandlerin erfährt mehr über ihren Vater, von dem sie bisher nur den Namen kannte: Joe Old Coyote. Einiges davon ist anders als erwartet.

 

Patricia Briggs hat erkannt, dass sie neue Wege gehen muss, um die Spannung in ihrer Reihe zu erhalten. Deshalb verlässt die Heldin auch erstmals die Tri-Cities für die Handlung eines Buches und das nicht einmal alleine. Denn Adam, nun ihr Gefährte ist mit von der Partie.

Doch bis es erst einmal so weit ist, gewährt sie dem Leser Einblicke in das alltägliche Leben von Mercy und ihren Freunden.

Gemächlich kommt die Handlung dabei in Gang, nimmt sich Zeit, die eher humorvollen Begebenheiten im Vorfeld der Hochzeit zu erzählen und dabei einen genaueren Blick auf die Figuren und ihre Beziehungen zu werfen. Nach einigen Schmunzlern wird es dann aber wirklich ernst.

Patricia Briggs lässt Informationen über das einfließen, was sie bisher vernachlässigt hatte und bindet nun auch die indianische Mythologie in ihre Welt mit ein. Mercy muss schmerzhaft erfahren, dass nicht nur ihre andere Gestalt natürlich ist, sondern auch noch andere Wesen Menschengestalt und umgekehrt annehmen können. Doch die Otterkin scheinen nur Rache zu wollen und benehmen sich dabei genau so herzlos wie das Feenvolk, mit dem Mercy ja auch schon zu tun hatte. Auch die Beziehung zu Adam wird auf die Probe gestellt, denn nun bekommt Mercy zu spüren, was es bedeuten kann, sich einem Alpha ergeben zu haben, der sie um jeden Preis beschützt.

Alles in allem steigert sich die Spannung nach dem ruhigen Einstieg sehr schnell und endet sogar in einem actionreichen Finale. Wieder ist auch dieses Abenteuer in sich geschlossen, auch wenn man diesmal schon merkt, das man vorhergehende Bände kennen sollte, um das Verhalten der Personen zueinander zu verstehen.

 

Nach dem doch etwas schwachen „Zeichen des Silbers“ hat sich die „Mercy Thompson“-Reihe mit „Siegel der Nacht“ wieder gesteigert, denn die Einbindung indianischer Mythologie und der Wechsel des Schauplatzes bieten genug Raum für actionreiche Abenteuer und überraschende Enthüllungen, die Lust auf weitere Geschichten um die Gestaltwandlerin machen.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329155900fa4f3f05

Siegel der Nacht

Reihe: Mercy Thompson, Bd. 6

Autorin: Patricia Briggs

broschiert, 400 Seiten

Heyne, erschienen September 2011

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Vanessa Lamatsch

Titelbildgestaltung von Animagic

Karten von Andreas Hancock und Michael Enzweiler

ISBN-10: 345352831X

ISBN-13: 978-3453528314

Erhältlich bei: Amazon

 

, zuletzt aktualisiert: 27.02.2024 15:55