Druckversion: Silver Skye (Autorin: Jocelyn Davies)

Silver Skye von Jocelyn Davies

Rezension von Christel Scheja

 

Nachdem Vampire und Werwölfe die Bücherregale geflutet haben und nun wieder auf dem Rückzug sind, erobern andere phantastische Gestalten die Aufmerksamkeit junger Leserinnen. Wer träumt im Teenager-Alter nicht auch manchmal davon, zu erfahren, dass man mehr als nur ein einfacher Mensch mit den üblichen Alltagsproblemen ist? Wer fühlt sich nicht auch manchmal fremd in seiner Umgebung und hat das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, vor allem wenn Jungs ins Spiel kommen? Ein Roman, der in diese Kerbe schlägt ist „Silver Skye“ von Jocelyn Davies.

 

Skye hat schon eine geraume Zeit, das irgendetwas mit ihr nicht stimmt, aber sie schiebt das auf das Gefühlschaos in ihrem Inneren und die Tatsache, dass sie den Tod ihrer Eltern immer noch nicht ganz verwunden hat. Immerhin versuchen ihr die Tante, bei der sie nun lebt, und ihre Freunde in der Schule, sie immer wieder aufzumuntern.

An ihrem siebzehnten Geburtstag treten zudem zwei neue Jungs in ihr Leben. Auf der Party, die zu ihren Ehren veranstaltet wird, tauchen der selbstbewusste und freche Asher, sowie der schüchterne aber freundliche Devin auf, Brüder wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Skye weiß nicht, was sie von den beiden halten soll, denn sie wird auch in den kommenden Wochen das Gefühl nicht los, dass die beiden sie verfolgen. Ist es wirklich nur so etwas wie Schwärmerei und Liebe, wie sie gerne vermuten möchte, oder steckt vielleicht noch mehr dahinter?

Zudem wird sie selbst immer unsicherer, denn das Gefühl, das etwas mit ihr nicht stimmt, wird immer stärker. Auch andere als die beiden Jungen scheinen einen Blick auf sie zu haben – doch wer und warum – das versteht sie nicht.

Letztendlich muss die Wahrheit ans Licht, doch wer wird sie ihr verraten und kann Skye diese wirklich akzeptieren?

 

„Silver Skye“ erweist sich durchaus als solide verfasste, gut konsumierbare paranormale Romanze, die sich bewusst an Teenager richtet. Die Heldin ist ein typischer Teenager, unsicher etwas verschroben und auf dem Weg zum Erwachsenwerden mit den üblichen Problemen beschäftigt.

Dass nun auch noch zwei junge Männer in ihr Leben treten, die beide etwas anziehendes an sich haben, bringt ihre Gefühle zusätzlich durcheinander – etwas, was viele Leserinnen in dem Alter genau nachvollziehen können.

Umgebung und Figuren sind lebendig gestaltet. Leider fällt unangenehm auf, dass die Helden sehr passiv und duldend agiert, nur selten die Initiative ergreift und dabei doch trotz markiger Worte gerade zum Ende hin mehr oder weniger in die Arme des Jungen sinkt, dem auch die Sympathien der meisten Leser zufliegen dürften.

Die phantastischen Elemente sind eher verhalten, dienen nur ein wenig als Salz in der Suppe und scheinen für die Handlung selbst eher unwichtig zu sein. Erst zum Ende hin ändert sich das ein wenig. Allerdings wirken die Enthüllungen sehr aufgesetzt und sind nur wenig überraschend, denn gerade erfahrene Leser werden schon früh erkennen, wohin der Hase läuft.

Die Figuren selbst bleiben bis auf die Hauptfigur eher blass und unscheinbar, selbst die umschwärmten Männer entwickeln nur wenig Profil.

 

Alles in allem wendet sich „Silver Skye“ wohl vor allem an die Leserinnen, die nach Twilight von Highschool-Romanzen mit übernatürlichem Touch noch nicht genug bekommen können und denen die Liebesgeschichte oder Befindlichkeiten der Heldin wichtiger sind als ein spannendes oder überraschendes Abenteuer mit magischen Wesen und selbstbwussten Hauptfiguren.

 

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Buch:

Silver Skye

Autorin: Jocelyn Davies

gebunden, 304 Seiten

Sauerländer, August 2012

Übersetzerin: Ann Lecker-Chewiwi

 

ISBN-10: 3411810343

ISBN-13: 978-3411810345

 

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419231613d64c3cba
, zuletzt aktualisiert: 24.04.2023 15:40