Rezension von Achim Hiltrop
SingStar – ein kurzer Rückblick
Fakt ist, dass viele Menschen gerne singen. Fakt ist auch, dass es leider die wenigsten können und es bei vielen schon daran hapert, dass sie nicht dazu imstande sind, sich den Text zu merken. Mit der Erfindung von Karaoke-Systemen wurde zumindest dieses Problem schon mal gelöst, doch erst als Sony 2004 das Spiel "SingStar" für seine Spielekonsole PlayStation 2 veröffentlichte, begann ein regelrechter Gesangs-Boom in deutschen Wohn- und Kinderzimmern. Es folgte eine ganze Reihe von Discs mit verschiedenen musikalischen Schwerpunkten.
Seit 2007 gibt es "SingStar" auch für die PlayStation 3. Zunächst sollte das bei der PS2 bisher notwendige Wechseln der einzelnen Discs der Vergangenheit angehören, da die neuere PS3 mit einer größeren Festplatte und Internet-Anschlussmöglichkeiten ausgestattet war – nach dem Erwerb des Spiels konnten neue Titel aus dem dafür online eingerichteten SingStore einzeln heruntergeladen werden. Allerdings gibt es User, die ihre Spielekonsole aus welchen Gründen auch immer nicht ans Internet anschließen, die keine Kreditkarte haben oder die lieber eine Disc im Laden kaufen (und später bei Ebay verkaufen), als downloadable content online zu erwerben. Damit auch diese Klientel ab und an in den Genuss neuer Musikvideos kommt, erscheinen auch für die PS3 weiterhin neue SingStar-Discs.
Das neueste Exemplar ist nun die "SingStar Pop Edition".
Musikauswahl von "SingStar Pop Edition"
Bei der Zusammenstellung der Musikvideos hat die Redaktion sich offensichtlich Mühe gegeben, möglichst alle Spielarten der Popmusik abzudecken und ein breit gefächertes Zielpublikum zu erreichen. So finden sich sowohl aktuelle Titel aus den Charts der letzten paar Monate ("Rehab" von Amy Winehouse, "Human" von The Killers, "So what" von P!nk, etc.) als auch Klassiker aus den 80ern ("Livin' On A Prayer" von Bon Jovi, "Lady In Red" von Chris de Burgh oder "True Colors" von Cyndi Lauper) in der Sammlung. Bei den deutschen Künstlern reicht das Spektrum von Altrockern wie BAP und Udo Lindenberg über Juli und Tomas Godoj bis hin zu den Teenie-Idolen LaFee und Tokio Hotel. Auch ist der Begriff "Pop" recht großzügig definiert. Kurz: die "SingStar Pop Edition" hat das Potenzial, die ganze Familie gemeinsam zum Singen vor den Bildschirm zu holen. Irgendwas ist wahrscheinlich für jede Altersgruppe und jeden Musikgeschmack dabei.
Neue Features
Mit der "SingStar Pop Edition" bekommen nun auch die SingStar-Fans, die keinen Zugang zum SingStore haben, eine interessante neue Erweiterung für ihr Spiel – die Sprachsteuerung (online stand dieses Update bereits einige Tage früher zur Verfügung). Ab sofort ist es möglich, im Songauswahl-Menü allein mit dem Mikrofon zu navigieren. Neben einfachen Sprachbefehlen wie "Auswählen" oder "Weiter" versteht das System auch komplexe Befehle wie die Namen von Künstlern oder gesprochene Songtitel. Selbst exotische Bandnamen und lange Titel werden in aller Regel problemlos erkannt und angesteuert. Die Sprachsteuerung stößt lediglich an ihre Grenzen bei der Auswahl des Spielernamens zu Beginn einer Runde, hierzu ist nach wie vor der Controller unverzichtbar. Wurde der Spieler aber einmal ausgewählt und angeklickt, kann er sich bei der Musikauswahl auf sein Mikrofon und die Sprachsteuerung verlassen.
Eine weitere Neuerung – für die aber wiederum eine Internetanbindung erforderlich ist – stellt die Vergabe von Trophäen dar, die schon von anderen Spielen bekannt sind. Bei SingStar gibt es nun virtuelle Pokale für besonders hohe Punktzahlen und besonderen Fleiß beim Absingen der Song-Liste, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Gesamteindruck
"SingStar Pop Edition" ist ein gelungenes Update der Serie mit neuen Features, die Spaß machen. Insbesondere die recht ausgewogene Auswahl an Musiktiteln auf der Disc ist äußerst lobenswert. Es wäre schön, wenn diese musikalische Bandbreite und die hohe Anzahl bekannter Künstler und Titel der neue Standard für künftige Disc-Veröffentlichungen und insbesondere für den SingStore wäre.
