Siren (Autorin: Kiera Cass)
 
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Siren von Kiera Cass

Rezension von Christel Scheja

 

Kiera Cass ist hierzulande wohl vor allem durch die „Selection“-Reihe bekannt geworden, die Märchenmotive in eine dystopische Zukunft versetzte und doch in erster Linie die Liebe eine Rolle spielte, neben dem mutigen Schritt eines jungen Mädchens in das Erwachsenenleben. Mit „Siren“ veröffentlicht Fischer nun eine viel ältere Idee der Autorin, die diese noch einmal neu aufbereitete, nun da sie den Durchbruch geschafft hatte.


Ein Schiffsunglück kostet Kahlen fast das Leben, aber sie wird, anders als der Rest der Familie von drei berückend schönen Frauen gerettet, weil sie in ihrer größten Not, darum bittet, gerettet zu werden. Sie erfährt, dass auch sie zu einer Sirene geworden ist, einer berückend schönen und alterslosen Frau mit besonderen Kräften, die aber auch eine besondere Gabe hat: Der See Nahrung in Form von Menschen zuzufügen.

Achtzig Jahre erfüllt Kahlen diesen Dienst treu und vermeidet es, auch wenn sie sich unter den normalen Sterblichen bewegt, diese ihre Stimme hören zu lassen. Nur noch zwanzig Jahre muss sie der See dienen, etwas, was ihr zunehmend schwer fällt, denn im Gegensatz zu den anderen denkt sie immer wieder nach.

Dann aber lernt sie an der Uni von Miami, in deren Nähe sie mit ihren Schwestern ein Haus bezogen hat, ausgerechnet den hübschen aber auch klugen Akinli kennen, der sie auch ohne Worte versteht und mit dem sie sich eng verbunden fühlt. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf, denn eine Sirene darf niemals eine so enge Bindung eingehen – ihr Herz muss immer der See gehören.


Sirenen sind die magischen Mädchen, die Menschen auf dem Meer in den Tod locken – mehr als eine Sage berichtet davon, gerade in der griechischen Mythologie. Aber natürlich finden junge Autorinnen hierzulande auch einen weg, diesen grausamen Zug so abzuschwächen, dass er natürlich nicht ins Gewicht fällt.

Die Grausamkeit der Sirenen, wenn sie ihren Dienst tun und Menschen ermorden, wird mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt, die Geschichte konzentriert sich vor allem auf das freundschaftliche Miteinander der Mädchen, die natürlich auch eine Wechsel in ihrer Gemeinschaft durchstehen müssen.

Kahlen steht von Anfang an etwas am Rande, denn sie denkt zu viel über alles nach und kommuniziert mit dem Wesen der See, der einzige interessante Zug an der Geschichte, die ansonsten doch eher konventionellen Bahnen folgt, und die Geschichte jugendgerecht harmlos hält. Man merkt schon, dass das Geschehen für ein jüngeres Zielpublikum gedacht ist, denn die Probleme, die die Sirenen als illegale Einwanderinnen in den Ländern eigentlich haben müssten, werden ebenso wenig thematisiert wie ihre düstere Seite besonders ausgearbeitet.

Die Handlung verläuft in eher netten Bahnen – die Dramatik hält sich dabei erstaunlich in Grenzen, denn wirklich gefährlich wird es für Kahlen nicht.

Auch die Figuren entsprechen eher Archetypen des Genres, als dass sie irgendein Profil entwickeln. So kann man sich zwar nett unterhalten lassen, in Erinnerung bleibt die Geschichte aber nicht.


Alles in allem spricht „Siren“ wohl in erster Linie junge Leserinnen im Teenageralter an, die zwar davon träumen mächtige Heldinnen mit besonderen Gaben zu sein, aber auch romantische Geschichten um die große wahre Liebe mögen.



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Buch:

Siren

Original: The Siren, 2016

Autorin: Kiera Cass

Fischer Taschenbuch, Oktober 2016

Taschenbuch, 360 Seiten

Übersetzerin: Anna Julia Strüh

 

ISBN-10: 3733502914

ISBN-13: 978-3733502911

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-Asin: B01EVZNAZQ

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403190449522cefe9a5
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Erstellt: 19.09.2017, zuletzt aktualisiert: 09.03.2024 19:11, 16093