Solomon Kane (DVD; Abenteuer, FSK 16)
 
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Solomon Kane

Filmkritik von Christel Scheja

 

„Conan“ ist zwar Robert E. Howards bekannteste Figur, aber er hat noch viele andere Helden geschaffen, die in unterschiedlichen Epochen der Erdgeschichte mit Faust, Schwert und Verstand gegen Tyrannen, Zauberer, Hexen und schwarze Magie kämpften. Eine von diesen Figuren ist „Solomone Kane“, der bis jetzt nur noch wenigen bekannt und vertraut ist.

Im ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhundert zieht der geheimnisvolle und verschlossene Mann wie ein einsamer Wolf durch die Lande. Er bekämpft die dunkle Magie in all ihren Formen und Gestalten wo er nur kann und findet doch keine Ruhe, denn der einsame Wolf hat selbst eine düstere Vergangenheit, für die er büßen muss.

Insgesamt neun Geschichten entstanden, sieben von ihnen erscheinen zwischen 1928 und 1932 in Weird Tales. In den 1970er Jahren veröffentlichte der Pabel Verlag einige davon in seiner Reihe „Terra Fantasy“.

Nachdem die Figur auch Eingang in die Comicwelt fand, wuchs das Interesse, ihn auf die Leinwand zu bringen. So entstand 2009 schließlich die hier vorliegende Verfilmung, die es allerdings nicht in die deutschen Kinos schaffte, sondern gleich auf DVD aufgelegt wurde. James Purefoy spielt die Hauptrolle in dem Streifen, der von der Herkunft und Entstehung des Helden erzählt.

 

Solomon Kane ist ein von den Schatten der Vergangenheit getriebener, ruheloser Geist. Bereits als Junge verließ er sein Elternhaus, als sein Vater ihn zwingen wollte, die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Trotz der Drohung, ihn zu enterben wählte der junge die Freiheit. Bevor er den Landstrich jedoch ganz verlassen konnte, kam es zu einer weiteren Tragödie. Er begegnete dabei noch einmal seinem verderbten, boshaften Bruder und stürzte diesen aus Versehen in einen Abgrund.

In den folgenden Jahren ging Solomon zur See und diente sich bis zum Kapitän hoch. Er diente vielen Herren und wurde schließlich zu einem der vielen Piraten des Mittelmeeres und Atlantiks.

In einer einsamen Festung Nordafrikas begegnet er nun jedoch seinem Schicksal in Gestalt eines Todesboten. Während seine Männer sterben, enthüllt ihm der Dämon, dass Solomon verdammt sei, denn er habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.

Mit knapper Mühe und Not entkommt er und flieht tief erschüttert in ein englisches Kloster, in dem er seinem Schicksal zu entkommen versucht. Doch nach knapp einem Jahr schickt ihn der Abt davon. Solomon Kanes Bestimmung liegt nicht in der Abgeschiedenheit von der Welt und als Mann des Friedens.

Doch noch versucht der Geläuterte, den Weg des Friedens fort zu setzten und muss dabei manche Demütigung erleben. Zuspruch und Freundlichkeit erhält er dabei nur von der Familie des Puritaners William Crowthorne, der mit seiner Familie zu einem der Häfen an der Küste reisen will, um in der Neuen Welt seinen Glauben frei ausleben zu können.

Ehe sich Solomon versieht, ist sein Schicksal eng mit der Familie verwoben, und er ist gezwungen wieder das Schwert zu ergreifen – denn das Böse ist ihm näher als je zuvor und unterjocht einen ganzen Landstrich – seine alte Heimat.

 

Puristen sollten sich klar darüber sein, dass sie natürlich nicht den howard’schen Helden in Reinkultur erhalten sondern eine Figur und eine Geschichte, die auf dem Helden des Autors und Motiven aus seinen Geschichten basieren. Hat man das einmal akzeptiert, bietet sich ein grundsolider Fantasy-Film im Tenor unser Zeit – er ist düster, schmutzig und unheimlich, garniert mit einigen Horror-Elementen, netten CGI-Tricks für die Dämonen und weiten atmosphärisch-düsteren Landschaftsaufnahmen.

Die Geschichte ist geradlinig. Man erlebt den Schock des Helden, der zu seiner Läuterung führt, hautnah mit, ebenso wie den schmerzhaften und brutalen Weg hin zu seiner Bestimmung. Es gibt keine großen Überraschungen, denn alles verläuft so, wie es der kundige Fantasy-Fan erwartet.

Das macht den Film nicht jedoch nicht langweilig, denn Action und Horror sind gut dosiert, die Gewaltdarstellungen entsprechen dem Ton des Filmes und sind nicht übertrieben. Die Stimmung wird von Anfang bis Ende gewahrt.

James Purefoy erinnert nicht von ungefähr an Hugh Jackman in „Van Helsing“. Auch er spielt den zerissenen Helden mit der düsteren Vergangenheit, der aber doch in Gottes Sinne kämpft, weil er die Unschuldigen rettet und befreit. Dabei übertreibt er nicht, sonder wahrt die Stimmung. Auch die anderen Schauspieler liefern gute Arbeit ab. Gerade die Puritanerfamilie ist in ihrer natürlichen Herzlichkeit und Verschrobenheit sehr sympathisch und Rachel Hurt-Wood gibt als Meredith Crawthorne vielleicht eine typische weibliche Heldin ab, ist aber dennoch nicht schwach.

Alles in allem fügen sich Landschaftsaufnahmen und CGI-Tricks sehr schön in den Film ein, da sie nicht übertrieben und sparsam dosiert werden. Die Geschichte ist gut gewichtet, wenn man auch in der Mitte ein oder zwei Mal das Gefühl hat, sie ginge zu langsam voran, aber das vergeht schnell wieder. Auch das Ende ist angemessen.

 

Alles in allem erweist sich „Solomon Kane“ vielleicht als mehr oder weniger vorhersehbarer aber dennoch unterhaltsamer Fantasy-Film, der vor allem durch die Schauspielleistung der Hauptdarsteller und die durchweg gelungene Atmosphäre punkten kann. Er hat vielleicht nicht unbedingt Blockbusterqualitäten, man kann sich aber in den gut 100 Minuten Laufzeit kurzweilig unterhalten lassen, ohne am Ende enttäuscht zu sein. Nur all zu hohe Erwartungen sollte man an die Geschichte selbst nicht stellen – dazu ist sie zu einfach gestrickt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202412030020023b42377c
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DVD:

Solomon Kane

USA, 2009

Regisseure: Michael J. Bassett

Komponist: Klaus Badelt

Format: Dolby, DTS, PAL, Widescreen

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1

FSK: 16

Constantin, 7. Oktober 2010

Spieldauer: 100 Minuten

 

ASIN: B003XM9ADK

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

James Purefoy

Rachel Hurt-Wood

Pete Postlewaith

Max von Sydow

Weitere Infos:

Es wurde ein Pressemuster rezensiert. Daher können leider keine Aussagen über das Cover, Bonusmaterial, Bild- und Soundqualität gemacht werden.


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Erstellt: 14.11.2010, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 11261