Jeder hat in seiner Schulzeit vom grundlegenden Aufbau unseres Sonnensystems erfahren. Auch dass das nicht immer bekannt war, sondern man einst die Erde für das Zentrum des gesamten Alls hielt, gehört zur Allgemeinbildung. Wie genau dieser Erkenntnis-Fortschritt vonstattenging, ist im Detail schon weniger bekannt. Aber auch in anderen Bereichen ist unser Wissensstand vom Universum und allem darin natürlich nicht aus dem Nichts entstanden. Erst das Fortschreiten der technischen Entwicklung machte immer neue Entdeckungen und Erkenntnisse möglich.
Genau dieser Punkt ist es, den Heather Couper und Nigel Henbest aus Aufhänger dieses Buches nutzen. Populärwissenschaftliche Bücher über Astronomie sind in größerer Anzahl auf dem Markt. Die meisten Autoren versuchen darin allerdings ›nur‹, dem interessierten Leser den aktuellen Wissensstand zu vermitteln. An den verschiedenen Seiten dieser Thematik interessierte Leser scheint es reichlich zu geben. Entsprechend unterschiedlich ist auch der Ansatzpunkt der Autoren.
Die Autoren des vorliegenden Buches gehen das Thema aus geschichtlicher Sicht an und erzählen, wie sich die verschiedenen Erkenntnisse im Laufe der Zeit entwickelten. Diese Herangehensweise ist durchaus interessant.
Allerdings erschien dieses Buch im englischen Original bereits 2015, was zwangsläufig bedeutet, dass die letzten 10 Jahre Erkenntnis-Fortschritt schon fehlen. An manchen Stellen hat der Übersetzer sogar darauf hingewiesen, dass im Text noch als Zukunft erwähnte Entwicklungen mittlerweile umgesetzt wurden, beispielsweise das James Webb Space Telescope. Daran sieht man, wie schnell die im Buch thematisierte geschichtliche Weiterentwicklung der Erkenntnisse voranschreitet. Für thematisch Interessierte ist das Buch aber trotzdem definitiv lesenswert.