Spectrobes (Nintendo DS)
 
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Spectrobes (Nintendo DS)

Rezension von Björn Backes

 

Die „Spectrobes“-Reihe ist gerade erst in die zweite Runde gegangen, da wird das Debüt auf dem Dualscreen noch ein weiteres Mal aufgelegt. Seinerzeit galt die Vermischung des „Pokemon“-Spielprinzips und der eigenwilligen Stylus-Mechanismen noch als recht innovativ und interessant, während „Jenseits der Portale“ diesbezüglich nicht mehr wirklich viel zufügen konnte. Und gerade aus diesem Grund sollten Interessierte besser erst einmal hier lesen, bevor sie sich mit dem zweiten Part der Serie auseinandersetzen…

 

 

Inhalt:

Dabei ist die Background-Story auch im ersten Kapitel mehr oder weniger dürftig. Die fiesen Krawl haben sich entschlossen, einen finalen Angriff aufs Sonnensystem zu starten und es zu erobern. Rallen und Jenna, ihres Zeichen Söldner der Einsatztruppe des Patrouille-Systems wollen dies nicht länger akzeptieren und stellen sich mit vereinter Kraft gegen die Bedrohung – soviel zum grundsätzlichen inhaltlichen Hintergrund. Im Spiel sieht dies nun so aus, dass die beiden Protagonisten sich auf die Hilfe der Spectrobes stützen, fossile kleine Figürchen, die sich rollenspielartig aufleveln lassen und auf ganz spezielle Art und Weise aktiviert werden wollen. Bevor das eigentliche Abenteuer startet erlebt man die Charaktere daher zunächst im ansässigen Labor bei der Erkundung dieser Spezies. Mit hektischen Bewegungen werden die kleinen Wesen aus ihren steinernen Kokons geschält und schließlich durchs Mikro angebrüllt, damit sie endlich aus ihrem Geburtenschlaf erwachen. Peu a peu erstellt man sich auf diese Art und Weise ein kleines Lager dieser Wesen und nutzt auf dem folgenden Erkundungstrip deren individuelle Fähigkeiten.

Das eigentliche Adventure beginnt nun ‚draußen’, in einer Sci-Fi-Welt, die strukturell ganz stark an die klassischen RPG-Programme für die Handheld-Systeme erinnert, in ihrem Aufbau aber dennoch viel schlichter ist. Im Kampf gegen die Krawl rennt man durch Steppe, Wüste und fruchtbares Land, sucht derweil nach neuen Spectrobe-Inkarnationen und stellt sich der wachsenden Anzahl neuer Gegner, die versteckt lauern, und denen man auch nicht wirklich ausweichen kann. Die Gefechte sind schließlich auch das A und O im Gameplay und orientieren sich erwartungsgemäß ebenfalls sehr stark an der nimmer endenden „Pokemon“-Reihe. In kunterbunten Kampfarenen kämpfen Rallen oder Jenna gemeinsam mit zwei Spectrobes-Schützlingen gegen Monster und eigenartige Ausgeburten und setzen hierbei in erster Linie auf Taktik und ein Verständnis für die Fähigkeiten der einzelnen Spectrobes. Verschiedene Kommandos befinden sich nun im Angebot, um die eher dürftigen Kampfeigenschaften der beiden Söldner aufzufangen, so dass man immer wieder überlegen sollte, welche Fähigkeiten gerade vonnöten sind und welche Spectrobes man in die Party aufnimmt. Auf lange Sicht ist es zwar ein wenig ermüdend, dieses Kampfsystem zu nutzen, da es trotz der erweiterbaren Eigenschaften der Hauptdarsteller ein wenig unflexibel ist und auch der Anspruch nicht der größte ist – doch im Hinblick auf die jüngere Zielgruppe geht dieser Aspekt schon in Ordnung, zumal die Präsentation alles in allem sehr stimmig ist. Außerdem enthält „Spectrobes“ zwischendurch einige nette Rätselaufgaben, die ein wenig fordern und die ansonsten nicht gerade üppige Abwechslung ein wenig aufwerten. Zu guter letzt kann man sogar im Duell-Modus Turniere spielen und per WiFi-Connection einige der putzigen Fossilien austauschen – diesbezüglich steht man Nintendos offenkundigem Ideengeber in nichts nach!

 

 

Technik/Grafik:

Bei der Umsetzung der Idee auf den Dualscreen haben sich die Entwickler ein paar nette Gimmicks ausgedacht. Der Stylus wird immer wieder in die Action einbezogen und ist besonders bei den Ausgrabungen gefordert. Aber auch das Mikrofon kommt zum Einsatz und bietet im Gesamtpaket des Handlings einen runden Abschluss. Die optische Präsentation indes ist klassischer DS-Standard, als solcher zwar nicht sonderlich bemerkenswert, aber dennoch annehmbar. Lediglich die kurzen Dialogfetzen, in denen die Geschichte ein wenig weitererzählt wird, bilden hier eine angenehme Ausnahme, setzen aber an sich auch keine echten Akzente – was aber grundsätzlich auch nicht erwartet wird. Da die Spielübersicht insgesamt sehr gut ist und prima in die Steuerung eingeflochten wurde, gibt es hier nix zu meckern!

 

 

Spielspaß:

„Spectrobes“ ist eigentlich recht witzig animiert und konzipiert und macht daher auch von der ersten Sequenz an mächtig Laune. Andererseits sind die Aufgaben trotz insgesamt sieben wechselnder Planetenwelten und Kulissen auf Dauer ein bisschen einseitig und der Adventure-Anteil ein Stückchen zu schwach ausgeprägt. Es müssen keine Dungeons oder dergleichen sein, doch die Erkundungen hätten an gegebener Stelle etwas mehr Anspruch verdient, damit sie auch im fortgeschrittenen Stadium noch interessant erscheinen. Aber auch in diesem Bereich darf man die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren – und die wird abgesehen von leichten Einschränkungen ganz gut bedient.

 

 

Fazit:

Als Fan der „Pokemon“-Serie lohnt es sich bei „Spectrobes“ sicher mal, über den Tellerrand zu schauen, unter anderem da das Spiel in seiner Aufbereitung ein bisschen lebendiger ist. Dem großen Nintendo-Vorbild kann es konzeptuell aber dennoch nicht das Wasser reichen, setzt sich in der Rangliste des Genres aber direkt an zweite Stelle – und zwar vor das Nachfolgeprodukt „Jenseits der Portale“.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201131352b9cdf77
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DS-Spiel:

Spectrobes

System: Nintendo DS

Designer: Disney Interactive

Publisher: ak tronic

USK-Einstufung: Freigegeben ab 6 Jahren gem 14. JuSchG

ASIN: B000KZRKXU

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.06.2009, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 8851