Interview 1
 
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Interview mit Peter Schwindt

Charakterisieren sie sich in zwei Sätzen so, wie Sie eine Romanfigur beschreiben würden.

Meine Frau hatte immer Angst, einen Psychopathen zu heiraten. Sagen wir mal so: Sie hofft, dass sie mit einem blauen Auge davongekommen ist. Sicher ist sie sich da nicht.

 

Ist Ihr Roman reine Fantasy oder stecken auch realistische physikalische Erkenntnisse darin ?

Das ist das Schöne an der Physik: Ab einem gewissen Punkt wird sie herrlich bizarr und wenig nachvollziehbar. Aber ich habe versucht, mich an den aktuellen Erkenntnissen zu orientieren.

 

Erklären Sie einem 13-jährigen, was ein Wurmloch ist !

Stell dir ein Blatt Papier vor, auf dem sich zwei Punkte befinden. Eigentlich würde man sagen, dass die kürzeste Verbindung zwischen ihnen eine gerade Linie ist. Wenn man jedoch das Papier so faltet, dass die beiden Punkte übereinander liegen, hätte man eine Abkürzung geschaffen. So ähnlich funktioniert ein Wurmloch im dreidimensionalen Raum, nur dass man nicht an einem anderen Ort, sondern auch noch zu einer anderen Zeit wieder herauskommt. Alles klar ?

 

Was genau hat sie an diesem Thema gereizt ?

Ich bin mit „Raumschiff Enterprise“, „Nummer 6“ und „Mit Schirm, Charme und Melone“ groß geworden, habe als Kind kaum einen japanischen Monsterfilm verpasst und liebe noch heute knifflige Agentenfilme. Das musste sich über kurz oder lang in meiner Arbeit niederschlagen, und vieles findet sich auch in „Justin Time“ wieder.

 

Sie haben Abenteuer von und mit „Justin Time“ auch in eine erfolgreiche Hörspielfassung gebracht. Wie unterscheidet sich der Romanzyklus von den Hörspielabenteuern ?

Das Konzept der Hörspielreihe entstand bereits 2000. Die Episoden waren in sich abgeschlossen und sollten dem Publikum historische Persönlichkeiten näher bringen. Das war alles sehr pädagogisch und mitunter auch ganz launig gelungen. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass der Stoff in dieser Form nicht als Buch erscheinen konnte. Also wurde die Geschichte weitergesponnen, schließlich lagen die Fragen auf der Hand. Wenn Zeitreisen so gefährlich sind, warum gibt es dann ein Zeitreisebüro ? Was sagen Justins Eltern zu seinem gefährlichen Hobby ? Und wie genau funktioniert ein Zeitsprung ? Außerdem liebe ich Verschwörungstheorien, die ich unbedingt in die Geschichte einbauen wollte. Also habe ich versucht, etwas zu schreiben, das es zumindest in dieser Mischung noch nicht gegeben hat.

 

Ihre Hauptfigur Justin Time trifft auf legendäre Persönlichkeiten wie Charles Darwin und Charles Babbage. Wie haben Sie sich Zugang zu diesen Personen verschafft ?

Sie liefen mir sozusagen über den Weg. Die meisten Forscher gerade des 19. Jahrhunderts waren Giganten; besessene Menschen, die ein ziemlich spannendes Leben führten und als Einzelkämpfer unglaublich viel erreichen konnten. Diese faszinierenden Charaktere wieder zum Leben zu erwecken, war eine spannende Herausforderung.

 

Sie sind momentan im Erziehungsurlaub und kümmern sich um ihre kleine Tochter. Wann finden Sie Zeit zum schreiben ?

Immer dann, wenn das Kind schläft und wenn meine Frau von der Arbeit kommt. Dann habe ich meist von vier Uhr bis acht Uhr abends Zeit. Fragen Sie mich jetzt aber bitte nicht, wo das Privatleben bleibt. Deswegen: Danke, Andrea !

 

In welche Zeit würden Sie reisen, wenn Sie selbst eine Zeitmaschine besäßen ?

Ganz ehrlich ? Ich würde gar nicht reisen, dazu ist die Gegenwart einfach viel zu spannend.

 

 

Entnommen aus: „Informationen für Journalisten zum Auftakt der neuen Science-Fiction-Serie“, vom Loewe Verlag zu „Justin Time“

 

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Erstellt: 01.06.2005, zuletzt aktualisiert: 25.01.2015 03:43, 389