World of Warcraft (Sammelkartenspiel)
 
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World of Warcraft - Das Sammelkartenspiel

Rezension von Ralf Steinberg

 

World of Warcraft

Die Computerspieleschmiede Blizzard sorgte mit der Fantasyreihe Warcraft für Furore. Umso größer waren die Erwartungen, als die Firma verkündete, ein Online Rollenspiel (MMORPG) zur Reihe herauszubringen.

Inzwischen ist World of Warcraft zwei Jahre alt und das weltweit erfolgreichste Online-Rollenspiel. Mit einer Mischung aus einsteigerfreundlichem Gameplay und ansprechender Comic-Optik begeistert es Millionen. Thematisch setzt es die Geschichte des 2003 erschienenen Warcraft-Titels Warcraft III – The Frozen Throne fort.

Das Merchandising ist entsprechend umfangreich.

 

Kein Wunder also, dass die Lizenz für ein Sammelkartenspiel vergeben wurde. Mit Upper Deck sicherte sich ein bereits erfahrener Verlag diese Rechte. Neben Yu-Gi-Oh!, Pirates of the Caribbean und diversen anderen erfolgreichen Lizenzen, steht Upper Deck für hochwertige Karten.

 

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Das Spiel

Nur 15 % der Vorbestellungen konnten vom Verlag erfüllt werden, hörte man vom Einzelhandel, wenn man nach dem Starter fragte.

Upper Deck wurde wohl von der ungeheuren Nachfrage überrascht. Es verwundert allerdings, wenn man sich das Spielerpotential anschaut. Immerhin verspricht der Hersteller, dass auch Ingame-Items für das Online Game durch das Kartenspiel zu erhalten sind.

Neben einem hübschen Umhang, ist so auch ein Schildkrötenreittier zu erhalten.

Da sehr viele Spieler Wert darauf legen, sich von den anderen Spielern abzuheben, ist allein das schon ein großer Kaufanreiz.

Hinzu kommt der große Verbreitungsgrad des Spiels, dem nicht Wenige einen beachtlichen Teil ihrer Freizeit opfern und auch über die Online-Zeit hinaus von WoW nicht wegkommen. Was liegt also näher, als auf dem Schulhof schnell mal eben WoW für die Tasche zu zocken?

Die Regeln

Im Prinzip sind die Regeln zum WoW Trading Card Game keine Neuerfindung des Genres. Wer Yu-Gi-Oh! spielen kann, wird sich mit den Helden von Azeroth nicht schwer tun.

Es wird zu zwei abwechselnd mit je einem Kartendeck von 60 Karten (30 im Starter) gespielt. Jeder Zug besteht aus drei Phasen, die in mehreren Schritten verlaufen. Die deutsche Übersetzung glänzt durch solch lustige Wortgebilde wie Bereitmachschritt oder Ziehschritt. Diese altersgerechten Begriffe setzten sich in unseren Spielen allerdings nicht durch.

 

Jedes Deck wird um eine Heldenkarte herum aufgebaut. Dieser Held symbolisiert den Spieler. Er kann mit Ausrüstungskarten ausgestattet werden und erhält erst durch eine Waffe die Möglichkeit, in einem Kampf auch dem Gegner Schaden zuzufügen. Ansonsten ist er ein leichtes Opfer, wenn ihm keine Verbündeten zur Seite stehen.

Daher ist es essentiell wichtig, dass jedes Deck mindestens zwei Waffen enthält, besser sind hier aber drei bis vier oder eine entsprechende Verteidigung, da sonst unter Umständen eine Waffe zu spät auf die Hand gezogen wird.

 

Zu Beginn zieht jeder Spieler sieben Karten aus seinem Deck, die gegebenfalls einmal getauscht werden können (Mulligan).

 

In der Startphase werden zunächste alle verbrauchten Ressourcen des letzten Zuges von quer auf gerade gedreht, um anzuzeigen, dass sie wieder zur Verfügung stehen. Ressourcen sind entweder Questkarten oder verdeckt ausgespielte sonstige Karten.

Danach zieht man eine Karte.

 

Nun kommt die Aktionsphase

Es gibt vier verschiedene Aktionen, die in beliebiger Reihenfolge absolviert werden können und bis auf das Legen einer Ressource auch bieliebig oft ausgeführt werden können, so die Karten dies her geben.

 

Man kann eine Karte auspielen, indem man die dafür notwendigen Ressourcen bezahlt, also eine Ressourcenkarten quer dreht. Sollte mit der ausgespielten Karte eine weitere Aktion möglich sein, wird dies entsprechend der Anweisung in der Textbox durchgeführt, sofern die nötigen Ressourcen vorhanden sind.

So gelangen Verbündete, Ausrüstung, oder Fähigkeiten ins Spiel. Manche Karten werden auch mit dem Ausspielen verbraucht und landen auf dem Friedhof.

 

Ist man in der Lage die besondere Kraft einer Karte zu aktivieren, bezehlt man die entsprechenden Kosten und oder folgt dem Text. Einige Karten müssen dafür erschöpft werden und stehen danach in diesem Zug nicht mehr zur Verfügung.

 

Eine weitere Aktion ist das Ausspielen einer Ressource. Dies kann aber nur einmal pro Zug geschehen. Die Anzahl der Ressourcen ist wichtig um etwa kräftigere Verbündete ins Feld zu schicken oder besondere Fähigkeiten nutzen zu können. Auch hierfür ist ein ausballanziertes Deck entscheidend, damit man genügend Karten zur Verfügung hat, die als Ressource dienen können.

Es ist sehr frustrierend, wenn man eine starke Karte dafür opfern muss, nur um im Spiel bleiben zu können.

 

Die wohl spannendste Aktion aber ist der Kampf.

Der Kampf

Solange der eigene Held noch keine benutzbare Waffe besitzt bleibt ihm nichts weiter übrig, als eventuelle Verbündete ins Feld zu schicken. Mit einer ausreichenden Anzahl davon im Deck, sollte es bereits zu Anfang des Spiels möglich sein, für die Horde oder die Allianz in die Schlacht zu ziehen.

Jede Heldenkarte hat zwei Seiten. Solange nicht die entsprechenden Ressourcen zum Umdrehen der Karte bezahlt werden, tritt der Held ohne Spezialeigenschaften auf. Das symbolisiert die geringe Erfahrung zu Beginn des Spieles.



Gute Verbündete sind daher Gold wert. Zum einen kann man sie in den Kampf schicken, ohne dass die Lebenspunkte des Helden in Gefahr geraten und zum anderen können sie den Held beschützen, wenn sie die entsprechende Fähigkeit besitzen. Ein kampfstarker Verbündeter lädt zudem den Gegner ein, ihn anstelle des Helden anzugreifen. Besonders in den Fällen, da der Held ohne Waffe oder Rüstung wehrlos den Abzug von Lebenspunkten hinnehmen müsste, ist ein Beschützer wichtig.

Die Auswahl an Verbündeten ist groß. Es bietet sich an die verschiedenen Schadensarten entsprechend gut zu verteilen, um gegebenefalls Resistenzen auf bestimmte Schadensarten abfedern zu können.

Diese Schadensarten werden durch Symbole auf den Karten dargestellt und sind entweder klassische Zauberschulen (Arkan, Frost, Feuer etc.), Priester oder Druidenschulen (Schatten, Heilig, Natur) oder echte Kampfarten (Distanz und Nahkampf).

Soweit nichts anderes durch Kartentexte geregelt wird, kann jeder Angriff mit einem Gegenschlag beantwortet werden. Am Ende werden die gegenseitig verursachten Schadenspunkte von den Lebenspunkte der beteiligten Helden oder Verbündeten abgezogen. Die stellt man am besten durch kleine Spielsteine, etwa rote Glassteine, dar.

Durch spezielle Karten, den Fähigkeiten, lassen sich die Kämpfe entsprechend würzen. Dabei ist es auch möglich, sogenannte Ketten zu bilden, indem jede ausgespielte Karte mit einer entsprechenden Gegenkarte überdeckt wird. Diese Ereigniskette wird in umgekehrter Ausspielreihenfolge abgearbeitet und kann manche Kämpfe kippen. Auch hier ist es wichtig, die Karten an die im Deck befindlichen Helden und Verbündeten anzupassen. Es bringt nichts. Bogenfähigkeiten dabei zu haben, wenn keiner der Kämpfer Distanzschaden beherrscht.

Die Starterdecks sind in dieser Hinsicht bereits abgestimmt.

Gerade in den ersten Spielen mit Karten aus den Boosterpacks ist die Versuchung groß, starke Karten und Fähigkeiten einzupacken. Aber auch hier ist bald deutlich geworden, dass eine ausreichende Anzahl an Karten, die als Ressourcen dienen, wichtiger ist. Die schönste Schadenskarte bringt nichts, wenn man sich das Ausspielen nicht leisten kann. Aber es gibt natürlich auch genügend preiswerte Karten, wie hier der Feuerschlag, der mit einer Ressource geradezu billig ist.






Das Regelheft enthält neben den Grundregeln noch Hinweise für Mehrspieler-Partien, welche besonders in Hinblick auf die Erweiterung Onyxias Hort, wichtig sind.

Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Glossar und eine Kurzfassung der Regeln.

Die Regeln sind übersichtlich dargestellt, alle Symbole und Bedeutungen werden so erklärt, dass ein leichtes Verstehen möglich ist.

Die Kartentexte sind sorgfältig übersetzt und ebenso leicht verständlich, wie die Grundregeln.

Die Booster

Da das Spiel sehr poollastig ist, kommt man an Booster nicht vorbei. Upper Deck hat deshalb auch vorsorglich zwei Booster zum Starter Deck dazugepackt.

In jedem Booster befindet sich auch noch eine spezielle Karte, die 100 Punkte darstellt, welche man sich bei UDP auf der Hompage gutschreiben lassen kann und für die man spezielle Gimicks erhalten kann. Etwas Screensaver oder auch nette Items für das Computerspiel.

Mit einer raren Karte pro Booster ist eine normale Verteilung gewählt worden, bei 361 Karten benötigt man aber schon etliche Booster, um alle besonderen Karten beisammen zu haben. Hier hilft Tauschen mit Freunden oder der Weihnachtsmann, falls er nicht gerade für eine Raidinstanz angemeldet ist.

Die Karten

Für das Design des Spieles zeichnen Mike Hummel, Brian Kibler und Danny Mandel verantwortlich.

Sie verwendeten zum Teil die Texturen aus dem Spiel zur Gestaltung der Karten, teilweise aber erfanden sie völlig neue Bilder.

So sind die Karten auch recht unterschiedlich. Vom mangahaften Comic von Malcolm Davis oder Miguel Coimbra bis hin zu Art Déco angehauchten Zeichnungen von Julie Bell.

Die einen mögen diese Unterschiedlichkeit im Stil als störend empfinden, mir gefällt aber gerade diese Versammlung verschiedener Zeichner, da sie wesentlich mehr Abwechslung in den WoW-Style bringen.


WoW-Feeling

Kann das Kartenspiel mit dem Computerspiel verglichen werden?

 

Nein!

 

Es sind völlig unterschiedliche Spiele. Im Computerspiel gibt es zwei große Möglichkeiten, gegen einen anderen Spieler anzutreten. Entweder im PVP (Player versus Player), wo man entweder in speziellen Bereichen gegen Spieler der anderen Fraktion antreten kann, oder auf einigen Servern auch überall.

Die zweite Möglichkeit ist ein Duell gegen Angehörigen der eigenen Fraktion, was noch am nächsten dem Kartenspiel gleichkommt, da hier nur mit den Möglichkeiten der Spielfigur gekämpft wird.

 

Aber das eigentliche WoW-Feeling, mit der Jagd nach coolen Items, dem Erfarmen von Ruf oder Questgegenständen, hat das Kartenspiel wenig zu tun.

 

Auf der anderen Seite sind die Motive der Karten so dicht an das Spiel angelegt, dass erfahrene Spieler schon sentimental werden können, wenn sie an bestimmte Questen oder Gegenstände erinnert werden. Hier ist das Kartenspiel mehr als nur bedruckter Karton.

 

Als kleines Beispiel für den direkten Vergleich von Karten und Computerspiel habe ich mich auf meinen Raptor geschwungen und Chromie besucht, die für eine Gnomin recht nett ausschaut, wahrscheinlich, weil sie eigentlich eine Drachkin ist.

Fazit

Das Trading Card Game zum Online Rollenspiel World of Warcraft ist eine wunderschöne Sammlung von Karten. Darüber hinaus lassen sich schnelle Spiele zu zweit mit einfachen Regeln durchführen, die sich problemlos in das Heer der Sammelkartenspiele einreihen.

Besonders für Anfänger und Fans des Computerspieles geeignet.


Leeroy Jenkins

Schon längst ist die virtuelle Welt zu einem ökonomischen Faktor in der realen Welt geworden. Menschen verdienen echtes Geld damit, dass sie Spielern Gold "erfarmen" und über ebay oder Internertshops verkaufen.

Doch auch die reale Welt findet ihren Weg zurück ins Spiel.

Leeroy Jenkins ist der wohl berühmteste WoW-Spieler der Welt. In einem grandiosen Video konnte man erleben, wie 40 Spieler ihrem Anführer aufmersam zuhören, als er die Besonderheiten des nächsten Raumes eines gefährlichen Dungeons erklärt. Darunter die Tatsache, dass jene stacheligen Eier böse Dinge enthalten und man sie am besten weitäumig umgeht.

Nur einer ist AFK, away from Keyboard, also nicht am Rechner.

Als Leeroy endlich wiederkommt, springt er auf und rennt ungehemmt in den nächsten Raum, wobei er dutzende Dracheneier zertritt, aus denen nun recht unfreundliche Viecher schlüpfen.

Der Schrei des Anführers: Leeeeeeeroy!, der den Tod aller Spieler einleitete, da sie derartig viele Monster nicht erledigen konnten, ging in die Analen der Spielgeschichte ein und begleitet auch heute noch gar etliche wahnwitzige Situationen im Spiel.

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Kartenspiel:

World of Warcraft - Das Sammelkartenspiel

Inhalt:

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30 Karten

1 Charakterkarte

3 übergroße Charakterkarten

2 Boosterpacks (2 x 16 Karten)

Spielanleitung

</typolist>

 

ASIN: B000FIBT7A

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos

Homepage von Upper Deck


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Erstellt: 03.11.2006, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:16, 2995