Weltraumjahr 366 – Ein Föderationsoffizier strandet auf einem geheimnisvollen Planeten. Auf seiner Suche nach einem Weg nach Hause, begegnet er einem jungen Mädchen, die in ihm den Retter ihres Volkes vermutet, wie es eine alte Prophezeiung vorhergesagt hat …
Wähle deinen Weg und werde Zeuge, wie eine uralte Bestimmung langsam Realität wird.
Story
Dieser Ableger der Star Ocean-Reihe führt das System der zwei Protagonisten ein; dadurch ist es euch möglich, in eine der beiden Rollen zu schlüpfen und die Geschichte aus der jeweiligen Perspektive zu durchleben. Der Prolog beginnt damit, dass Claude C. Kenny, ein junger Offizier der Pangalaktischen Föderation, wird zur Untersuchung einer mysteriösen Kuppel auf den Planeten Milokeenia geschickt . Dort entdeckt er einen ungewöhnlich aussehenden Apparat. Er ignoriert die Einwände seines Vaters und kommandierenden Offiziers Ronyx und berührt den Mechanismus, der Claude daraufhin hineinzieht und ihn an einen entfernten Ort transportiert.
Als er diesen genauer erkundet, entdeckt er ein Monster, das gerade ein junges Mädchen angreifen will. Er stürzt sich dazwischen und schießt mit der Phasenpistole, die ihm sein Vater geschenkt hat. Als das Mädchen – Rena Lanford – sieht, wie Claude sie mit dieser Waffe rettet, hält sie ihn für eine Gestalt aus den Mythen ihrer Heimat: einen Helden, der ein Schwert des Lichts trägt. In der Hoffnung, dass er tatsächlich der Auserwählte ist, der die ganze Nation rettet, nimmt sie ihn mit in ihr Dorf. Von diesem Zeitpunkt an entfaltet sich eine vielschichtige, mitreißende Story mit unerwarteten Wendungen.
Gameplay
Anders als bei klassischen JRPGs setzt Star Ocean – The Second Story R nicht auf Zufallskämpfe. Auf der Weltkarte und in Dungeons findet ihr stattdessen Symbole für Gegner·innen. Diese sehen aus wie kugelförmige Geister und unterscheiden sich farblich in drei Arten: Das grüne Symbol steht für schwache Gegner,·innen das blaue für normale und das rote für starke Feind·innen. Berührt ihr das Symbol, startet der Kampf. Ihr solltet darauf aus sein, diese von der Hinterseite anzugreifen, um einen Vorteil bei Kampfbeginn zu erhalten. Umgekehrt heißt es außerdem, dass ihr euch nicht von hinten angreifen lassen solltet, um einen Hinterhalt und somit Nachteil zu vermeiden.
Das Kampfsystem des zweiten Star Ocean weicht von der regulären JRPG-Formel etwas ab, wirkt aber dennoch vertraut. Ihr könnt zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen, die passenderweise »Erde«, »Universum« und »Galaxie« heißen. Trefft ihr auf Gegner·innen, wird eure Truppe in einen Echtzeitkampf verwickelt, in dem ihr nur einen von vier Charakteren selbst steuern könnt. Vier weitere Charaktere können als Unterstützer ausgerüstet werden, die euch per Knopfdruck mit einer Attacke helfen. Zum Unterstützungsteam zählen bis zu vier inaktive Charaktere, die euch bei eurer Reise begleiten, oder die Easter-Egg Figuren, die aus den alten Spielen hinzugefügt wurden.
Sind Magier·innen im aktiven Team, hab ihr die Möglichkeit per Tastendruck die Zeit anzuhalten und einen Zauberspruch zu wählen. Diese Zauber sind anfangs grundlegende Angriffe oder Heilungen, später führen einige Zaubersprüche zu epischen Animationen, weshalb das Erlernen neuer Sprüche eine gute Motivation zum Leveln bietet. Zudem gibt es diverse Gegenstände, die ihr im Kampf verwenden könnt, einige davon sind sogar starke Magie-Attacken.
Das System rund um das Inventar ist ebenfalls einfallsreich. Ähnlich wie beim Final Fantasy-Jobsystem verdient ihr nach jedem Sieg nicht nur Fähigkeitspunkte und Level, um KP, MP und Co. aufzubessern, sondern erhaltet zusätzliche Fertigkeitspunkte für Spezialisierungen. Eure Figuren erlernen so beispielsweise »Kochen«, »Psychologie« oder »Maschinist«. Das erlaubt eurem Team unterstützende Gerichte zu kochen, Magie zu verbessern oder zum Beispiel eine Kamera herzustellen, die Items dupliziert. Wer Spaß an dem perfekten Teambuild hat und es liebt, sich in die Meta einzuarbeiten, kommt mit Sicherheit auf seine Kosten.
Bei einem klassischen JRPG sind die Kämpfe zweifelsohne wichtig, aber mindestens genauso relevant sind die Erkundungen in den Städten und die Interaktionen der Charaktere untereinander bzw. mit den NPCs. Jeder Ort und jede Stadt versprüht sein eigenes Flair und wirkt auf die jeweilige Art lebendig und realistisch. Die Unterhaltungen mit den NPCs sind meist auf das Nötigste beschränkt und wenig inspiriert. Die Gespräche der Charaktere untereinander sind Story-technisch zunächst vorgegeben, können je nach Entscheidungen in den sogenannten »privaten Aktionen« jedoch variieren und sogar Auswirkungen auf die Story haben. Dies bringt eine Vertiefung der Story mit jedem Playthrough und sorgt für einen hohen Wiederspielwert.
Fazit
»Star Ocean – The Second Story R« ist ein nahezu perfektes Remake des 1998 veröffentlichten Klassikers. Es respektiert seine Wurzeln und sorgt mit sinnvollen Quality-of-Life-Anpassungen sowie neuen Features für ein erfrischendes Erlebnis, das sowohl von Veteran·innen als auch von Neueinsteiger·innen genossen werden kann.