Star Wars 4: Prinzessin Leia
 
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Star Wars 4: Prinzessin Leia

Rezension von Ingo Gatzer

 

Bevor die Rebellen den (ersten) Todesstern vernichten konnten, musste Leia mitansehen, wie die Raumstation des Imperiums ihre Heimatwelt Alderaan zerstörte. Nun macht sich die Prinzessin auf den Weg, die letzten Überlebenden ihres Volkes zu sammeln. Dabei muss sie nicht nur langwierige Überzeugungsarbeit leisten, sondern auch allerlei Gefahren überstehen und Verräter entlarven. Zudem sind die Aktivitäten der Prinzessin beim Imperium nicht unbemerkt geblieben.

 

Der vierte Band der Stars Wars Marvel Comic-Kollektion beinhaltet die komplette Mini-Serie Princess Leia aus dem Jahr 2015 und konzentriert sich inhaltlich deutlich auf die Titelheldin. Dabei vermag die Prämisse, die Mark Waid (Captain America, Daredevil) als Ausgangspunkt für seine Story nimmt, zu überzeugen: Was läge für Leia näher, als sich nach der Katastrophe von Alderaan und der Vernichtung des Todessterns um »ihr« Volk zu kümmern? Damit schließt der Autor eine bisher doch ziemlich offensichtlich klaffende Lücke in der Story. Im gesamten Sammelband wird Frauenpower groß geschrieben. So stellt Waid der Prinzessin eine weitere Kämpferin an die Seite und auch bei den geflohenen Alderaanern spielen Frauen eine wichtige Rolle. Das sorgt für einen anderen Blickwinkel und Abwechslung in einem Universum, das ursprünglich doch sehr von männlichen Protagonisten dominiert wurde. Leias Charakterisierung als junger Heißsporn, der sich nur nach und nach in die verantwortungsvolle Rolle fügt, ist zwar nicht besonders innovativ, aber durchaus stimmig. Insgesamt bietet die Story nicht besonders viel Action und leider nur wenige wirklich überraschende Wendungen. Dabei kranken die Geschichte und die Immersion daran, dass die Gegner der Prinzessin immer wieder ziemlich naiv und leichtgläubig agieren.

 

Die visuelle Gestaltung des Comics obliegt Terry Dodson. Dass er eine starke Frauengestalt ansprechend in Szene setzen kann, bewies der Zeichner bereits bei Wonder Woman. Kein Wunder also, dass das Charakterdesign von Prinzessin Leia dann auch zu den Stärken des Comics gehört. Auch die Mimik der Hauptfigur ist dabei meistens gut gelungen und angenehm abwechslungsreich. Bei anderen Charakteren erreichen Dodsons Arbeiten allerdings nicht das Niveau, das die besten Zeichnungen der Reihe auszeichnet. Das wird vor allem bei Leias Bruder, Luke, oder ihrem Ehemann in spe, Han Solo, deutlich. Deren Gesichtszüge sehen an mehreren Stellen nicht besonders realistisch und teilweise sogar etwas seltsam aus. Auch der Wiedererkennungswert der Figuren ist in Bezug auf die Filme nicht besonders hoch. Zudem ist die Raumschlacht am Ende visuell etwas enttäuschend umgesetzt.

 

Fazit:

»Star Wars 4: Prinzessin Leia« rückt einen wichtigen Charakter des Star Wars-Universums in das Zentrum, schließt eine Leerstelle und zeigt erzählerisch wie optisch eine spannende Hauptfigur. Die Story leidet aber unter der Naivität von Leias Gegenspielern und ist visuell nicht auf dem Niveau der besten Werke der Serie.

 

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Comic:

Star Wars 4: Prinzessin Leia

Original: Princess Leia #1-#5

Autor: Mark Waid

Zeichner: Terry Dodson

Panini Verlag, Juni 2021

Hardcover, 112 Seiten

 

ISBN-10: 3741623180

ISBN-13: 978-3741623189

 

Erhältlich bei: Amazon

Zur Serie:

Star Wars


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Erstellt: 06.08.2021, zuletzt aktualisiert: 29.03.2024 12:39, 19967