Blaster, Blaster in der Hand: Wer ist der coolste Kopfgeldjäger im ganzen Land? Für viele Fans von Star Wars lautet die Antwort wahrscheinlich Fett–– wobei es kleinere Differenzen darüber geben könnte, ob es sich dabei um Boba Fett oder seinen (Klon-)Vater Jango Fett handelt. Über Letzteren gibt es jetzt eine neue Story, die auch die ein oder andere Lücke schließt: Pfad der verlorenen Hoffnung.
Wir befinden uns nur wenige Jahre vor einem Ereignis, das die Geschichte des Universums von Star Wars entscheidend beeinflussen wird: die Klonkriege. Nach dem Diebstahl einer kostbaren Statue wird einer der besten Kopfgeldjäger mit deren Wiederbeschaffung beauftragt: Jango Fett. Der muss den Dieb schnellstens aufspüren und das Artefakt zurückbringen, da sonst ein Krieg droht. Doch es gibt Gegenspieler, die ganz andere Pläne haben und eine berüchtigte Attentäterin auf den Kopfgeldjäger ansetzen.
Autor Ethan Sacks ist nicht nur für Old Man Hawkeye bekannt, sondern hat sich mit Kopfgeldjäger auch schon ausführlich den Kopfgeldjägern in den Welten von Star Wars gewidmet. Fans dürften auch einige Pappenheimer wiedererkennen. Viel wichtiger ist aber, dass Sacks seiner Hauptfigur einen starken Auftritt beschert. Der erinnert etwas an klassische Western und damit auch an den Beginn von The Mandalorian. Das macht bei einer Figur, die nach einer berüchtigten Westernfigur benannt ist, durchaus Sinn. Zudem darf Jango in bester »Bad Ass«-Tradition auch noch etwas fieser und gemeiner sein.
Als Kenner der Historie von Star Wars schließt Sacks zudem einige Lücken – etwa in Bezug auf einen Erben für Jango Fett. Insgesamt kommen vor allem Fans von kämpferischen Auseinandersetzungen auf ihre Kosten. Insgesamt gelingen dem Autor einige überraschende Wendungen – auch wenn Kenner manche davon antizipieren dürften. Etwas schade ist, dass Verbindung zu den großen Ereignissen in Star Wars nicht die ganz große Rolle spielen und am Ende lediglich angedeutet werden.
Luke Ross (Das Erwachen der Macht) und Will Sliney (Die Geschichte der Halcyon) dürfen den Comic – unterstützt von Kolorist Nolan Woodard – bebildern. Das sieht meistens gut aus. Vor allem die diversen Kämpfe sind dynamisch choreografiert. Zudem haben die bekannten Figuren einen hohen Wiedererkennungswert. Nur Attentäterin Aurra Sing dürften einige womöglich noch etwas bleicher in Erinnerung haben. Bei der Panelform hätten die Zeichner aber gerne etwas experimentierfreudiger sein dürfen. Denn die wirkt – bis auf einige gelungene, seitenfüllende Bilder – im Vergleich zu anderen modernen Comics manchmal etwas bieder.