Bereits zum neunten Mal darf Erkül Bwaroo ermitteln, da Ruth M. Fuchs die Ideen noch nicht ausgegangen sind. Und wieder dient ein Märchen als Grundlage für einen spannenden Fall im Stil von Agatha Christie, wie schon der Titel Sterntaler für Erkül Bwaroo verraten dürfte.
Vor fünf Jahren kam sie nur mit einem Hemd bekleidet und mit jeder Menge Goldmünzen in Byonn an. Stella, wie sie sich nannte, legte das Geld gut an und baute sich ein gut laufendes Restaurant auf. Doch nun wurde sie überraschend ermordet.
Erkül Bwaroo reist an, wenn auch ohne seinen treuen Butler Orges, der den Junggesellenabschied für Arthur Heystings organisieren soll. Ganz auf sich allein gestellt, macht sich der Privatdetektiv nun daran, nicht nur den Mörder, sondern auch sein Motiv zu finden und stößt schon bald auf jede Menge Verdächtiger.
Dabei geht er natürlich auch der Vergangenheit der Toten genauer auf den Grund, so dass eine interessante neue Version der Sterntaler-Geschichte entsteht, die zugleich böse Anspielungen auf das Sektenwesen erhält.
Wie immer lebt die Geschichte vor allem durch die Figuren, denen der Ermittler begegnen darf, und die sich durch ihre Eigenheiten gut in den Kopf des Lesers einprägen. Denn auch wenn sie auf den ersten Blick archetypisch wirken, so gibt die Autorin ihnen doch sehr interessante Charakterzüge, die der Leser im Alltag bei den Menschen um sich herum erleben kann.
Gängige Märchenklischees werden munter auf den Kopf gestellt, auch die Queerness darf ein wenig Einzug halten und nicht zuletzt gibt es immer wieder nette Wendungen, die die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten.
Gerade das liebevolle Spiel mit den Märchen, wie auch der Gesellschaft und Moral des ausgehenden 19. Jahrhunderts, aber auch die Gestaltung der ganzen phantastischen Figuren gibt auch diesem Teil der Reihe wieder einen unverwechselbaren Charme, genau so wie die durchweg unterhaltsame Krimihandlung, die alle Erwartungen erfüllt.