Schwertkämpfer und im Speziellen Samurai haben einen hohen Stellenwert in der japanischen Kultur. Deren Kodex und Leidenschaft spiegelt sich auch in vielen Mangas und Animes wieder, dabei spielt historische Korrektheit nicht unbedingt immer eine Rolle, wie sich auch in dem hier vorliegenden Anime Sword of the Stranger zeigt, der mit einem bewusst zeitlosen Ambiente spielt und sich nur auf die Action konzentriert.
Der Junge Kotaro ist zusammen mit seinem treuen Hund auf dem Weg zu einem abgelegenen Tempel, in dem er seine Bestimmung zu finden hofft. Allerdings wird er schon eine ganze Weile von Ming-Kriegern verfolgt. Als er in einen Hinterhalt gerät, rettet ihn ein namenloser Samurai.
Der Krieger spricht nicht viel über seine Vergangenheit und nimmt die Launen des Knaben hin, scheint es zu seiner Aufgabe machen zu wollen, das Kind an sein Ziel zu bringen. Denn die Verfolger geben nicht auf, vor allem nicht der blonde Fremdländer, der mit ihnen reitet.
Die Handlung ist in der Tat klassisch zu nennen, denn der Ronin in den abgerissenen Kleidern, der zwar zynisch daher kommt und fehlendes Interesse für den Jungen und seinen Hund vorgibt, kümmert sich doch um beide und setzt auch sein Leben für sie ein. Warum, das erfährt man im Verlauf der Geschichte. Kotaro dagegen ist durch seine vorlaute Art doch recht nervig, bleibt sich aber immerhin auch am Ende treu.
Alles in allem bleibt die Geschichte lange Zeit undurchsichtig, denn der Anime aus den 2000er Jahre setzt auf ausgezeichnet umgesetzte fließende Schwertkämpfe, die dazu gehörige Action, aber auch fließendes Blut. Dabei wird allerdings darauf geachtet, dass die Darstellung jugendfrei bleibt, denn man sieht keine abgehackten Gliedmaßen oder Köpfe, sondern eigentlich nur Blut.
Charaktertiefe, besondere Geheimnisse und auch einen interessanten Hintergrund sollte man daher nicht erwarten, denn die Geschichte steuert am Ende einzig darauf zu, dass sich zwei Meister des Schwertkampfs in einem dynamischen Duell treffen.
Die Umsetzung ist gelungen, fängt die Stimmung der Ära der Samurai an und spielt gelegentlich auch mit den Verständigungschwierigkeiten, die Japaner, Chinesen und auch der Mann aus dem Westen miteinander haben. Es gibt auch ein paar ruhige Szenen zum Durchatmen und der genaueren Vorstellung der Charaktere, ehe es dann schnell wieder zur Sache geht und ein Kampf dem nächsten folgt.
Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, als Extras gibt es neben Charakterkarten als Beilage, auf der DVD selbst ein untertiteltes Making of, einen Pilotfilm der die Essenz des Films einfängt und nicht zuletzt auch Making-of, Premierenbericht, Interviews, Trailer und Musik.