Druckversion: Tag & Bink - Krawall im All (Star Wars)

Tag & Bink - Krawall im All

Reihe: Star Wars Sonderband 39

Rezension von Martina Klein

 

"Das furiose Weltraumspektakel um die legendären Helden der Rebellion in ihrem unermüdlichen Kampf gegen das Dunkle Imperium - mit seinen genauso düsteren wie beeindruckenden Charakteren - bricht alle Rekorde. Seit 30 Jahren wächst die Fangemeinde weltweit. Panini feiert mit und präsentiert hochkarätige Comic-Highlights im edlen Sonderbandformat - und in dieser Ausgabe gilt es einen ganz besonderen Leckerbissen zu genießen: Denn mit den beliebten „Helden“ Tag und Bink hält diesmal neben spannungsgeladener Action auch eine deftige Portion Humor Einzug im Universum. Mit dem Imperium auf den Fersen ziehen die beiden es vor, die Rüstungen zweier verstorbener Sturmtruppler überzuziehen, statt einen noblen Heldentod zu sterben - das furiose Abenteuer in der neuen Verkleidung kann beginnen..." steht hinten auf dem Buch.

 

Und innen heißt es weiter: "Willkommen zu einem neuen Star Wars Abenteuer... ... der außergewöhnlichen Art! In unserem heiß geliebten Star Wars Universum ist einfach nichts unmöglich. Mit Lachsalven und Zwerchfell-Torpedos werden diesmal die Kanonen geladen. Die Rebellenoffiziere Tag Greenley und Bink Otauna hatten sich eigentlich auf eine beschauliche Reise an Bord des Konsulatsschiffes von Prinzessin Leia eingestellt. Doch plötzlich: ein Überfall des Imperiums. Kurzerhand leihen sich die beiden kühnen Recken die Rüstungen zweier gefallener Sturmtruppler und entfesseln das kurioseste Chaos seit Erfindung des Hyperantriebs. Und jetzt hinein in den haarsträubenden Tumult...!"

 

Die beiden Antihelden Tag Greenley und Bink Otauna klauen - denn "leihen" kann man das nun wirklich nicht nennen... - sich also die besagten Rüstungen, indem sie die beiden Strurmtruppler, denen die Anzüge eigentlich gehören, kurzerhand erschlagen. ... Nun sind sie also auch so was wie "Sturmtruppler"... - irgendwie jedenfalls...!

 

Noch befinden sie sich auf dem Sternzerstörer "Devastator", doch schon bald verschlägt es sie, da man sie nun leider wirklich für echte Sturmtruppler hält und sie sich wenigstens zum Teil auch so verhalten müssen, damit ihre Tarnung nicht auffliegt, auf den berüchtigten Todesstern...!

 

Natürlich wollen sie von dort sofort wieder fliehen, schon weil sie alles andere als gefahrliebende Personen sind. Dazu entwenden sie zwei Kurzstreckenjäger. Doch sie werden von ihren eigenen Leuten beschossen, da man sie in ihrer derzeitigen Aufmachung natürlich prompt als den "Feind" identifiziert! Unversehens befinden sie sich wieder auf dem Todesstern...!

 

Und wie auch schon bei ihrem ersten Aufenthalt dort legen sie sich gleich wieder mit allem und jedem auf der großen Raumstation an und laufen dann auch noch prompt Lord Vader höchstpersönlich in die Arme, der sie zum Glück in ihrer Verkleidung nicht enttarnt – und das, obwohl er sie bereits kennt – doch dazu später...

 

Netter Gag am Rande: Da sich der Autor Kevin Rubio - wie er selbst zugibt! - an dieser Stelle der Geschichte zunächst verrannt hat, greift er nun höchstselbst in einer Art von Rahmenhandlung ins Geschehen ein, indem er das soeben Passierte kurzerhand umschreibt und Tag und Bink eben nicht wirklich auf Lord Vader treffen lässt, damit sie nicht mit ihm gemeinsam kämpfen und dabei sterben müssen, wie ursprünglich geplant, sondern dafür sorgt, dass sie sich rechtzeitig verdrücken! Wirklich sehr witzig – wenn auch irgendwie verwirrend...!

 

Die beiden klauen ein Schiff, um einen erneuten Fluchtversuch zu starten. Da sie das Schiff natürlich in ihrer üblichen Art sofort wieder kaputt machen und somit nicht mehr mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen können, verpassen sie ihre befreundeten Rebellen-Kollegen jedoch, als sie den Planeten Yavin, der als Treffpunkt vereinbart worden war, endlich erreichen. Und natürlich bekommen sie auch dort sofort wieder Probleme...! Sie müssen sich also gleich weiter auf die Suche nach den anderen Rebellen machen – und zwar wiederum ziemlich überstürzt...

 

Weiter auf Cloud City versuchen sie, Kontakt zu einem gewissen Lando Calrissian aufzunehmen, der einst mit Tags Schwester(n!) befreundet war und Tag seitdem noch etwas schuldig ist...

 

Da sie seit ihrem Kurzaufenthalt auf Yavin noch einen weiteren persönlichen Feind haben, brauchen sie nun dringend einen Ort zum Verstecken und um ihr kaputtes Raumschiff zu reparieren. Doch leider gewährt ihnen Lando diesen Dienst nicht und versucht, sie wegzuscheuchen... – und das trotz der Sache mit Tags Schwestern...

 

An seine Schuld von damals erinnert lässt er aber zuvor wenigstens noch das Schiff von Tag und Bink reparieren. Bis es fertig ist, sollen die beiden "Helden" für Lando eine kleine Aufgabe übernehmen: Er möchte, dass sie für ihn eine gewisse Prinzessin und einen Wookiee beschatten und schließlich entführen, die er als Druckmittel gegen das Imperium braucht - das riecht natürlich förmlich mal wieder nach Ärger...! ... Und natürlich scheitern sie mal wieder...! Und müssen mal wieder vor dem Imperium fliehen...!

 

Allmählich geraten sie immer tiefer und tiefer in den Schlamassel. Kurz zusammengefasst und dabei Tag zitiert: "Hören Sie! In den letzten zweiundsiebzig Stunden hatte ich es mit Kopfgeldjägern, durchgeknallten Jedi und blutrünstigen alten Freunden zu tun, die auf alles einprügeln, was zwei Beine hat. Es wurde auf mich geschossen, ich wurde fast entzwei gehackt, und ich erfuhr mehr über den Verdauungsvorgang eines Sarlacc, als ich meinem ärgsten Feind wünschen würde..." Dabei schlittern er und sein Kumpel Bink immer haarscharf an den wirklich bedeutsamen Situationen des Universums vorbei, ohne sich jedoch dessen auch nur ansatzweise bewusst zu sein - wollen sie doch einfach bloß auf möglichst leichte und schnelle Weise ihre Haut retten...!

 

Im letzten Viertel des Heftes machen wir einen Zeitsprung, indem Tags und Binks Kindheit näher beleuchtet wird: Beide kommen schon als kleine Kinder in so eine Art Jedi-Kindergarten mit Meister Yoda als "Kindergärtner". Dort können sie jedoch aufgrund ihrer mangelnden Fähigkeiten nur gerade mal so mithalten. Und auch als sie älter werden, ändert sich das nicht wirklich - außer dass sie nun langsam aber sicher ein Talent dafür entwickeln, sich überall irgendwie durchzumogeln.

 

Dennoch schlittern sie schon in diesen frühen Jahren von einer brenzligen Situation in die nächste... und treffen dabei sogar auf den legendären Anakin Skywalker, der nur ein paar Jahre älter ist als sie und zu diesem Zeitpunkt genauso wenig wie sie ahnt, welches Schicksal ihm noch bevorsteht...

 

Zunächst einmal helfen ihm die beiden Jungs aber dabei, eine schöne Prinzessin (ist es etwa die spätere Königin Amidala?) aufzureißen, da der "Auserwählte" in Sachen Liebe anscheinend ein ziemlicher Trottel ist.

 

Als schließlich der Krieg ausbricht, beginnt auch für die beiden jungen Padawane unweigerlich der "Ernst des Lebens" - auch wenn sie wie immer stets und ständig versuchen, sich ihm zu entziehen...

 

Soviel zum Inhalt. Schön, dass hier in diesem Buch mal eine gesamte Geschichte erzählt wird und man sich nicht wie sonst üblich sozusagen von Heft zu Heft hangeln muss!

 

Das Buch besteht insgesamt aus vier einzelnen Teilen, die ursprünglich auf vier Hefte verteilt waren, und wimmelt neben der aberwitzigen Story und den superlustigen Dialogen nur so vor netten Anspielungen auf andere Sci-Fi-Abenteuer und fast die gesamte Zeichentrick-Welt.

 

Besonders hervorzuheben ist der äußerst gelungene Wortwitz! Hier ein Beispiel: So lernen wir, dass die merkwürdigen Helme der Sturmtruppler immens die Sicht einschränken, was ein echtes Problem ist, wenn man so den - seitlich! - herannahenden Feind überhaupt nicht erkennen kann... Man fragt sich als Sturmtruppler deshalb nicht zu Unrecht: "Vielleicht würden weniger dunkle Linsen oder ein breiteres Sichtfeld dazu beitragen, uns effektiver zu machen..." und findet gleich darauf selbst die Lösung: "Ich glaube, das hat was mit ihrer Philosophie des blinden Gehorsams zu tun."

 

Die Grafik:

 

Die Zeichnungen sind leider bisweilen ein wenig detailarm und starr, wobei die Raumschiffe und der ganze "Technikkram" wesentlich besser gezeichnet sind als die Menschen und die anderen Lebensformen. Die Farben sind zum Teil auch ein bisschen grell geraten. Der Seitenaufbau hingegen ist wirklich schön! Und beides - der ohnehin schon gute Bildaufbau und auch die Zeichnungen - werden im Verlauf des Heftes immer besser - fast so, als hätte man sich erst "warmzeichnen" müssen...

 

Das Interieur in den diversen Raumstationen sieht genauso wie in den älteren Star-Wars-Filmen, die ja eigentlich in einer ferneren Zukunft spielen, überall so aus, wie man es eben Mitte der 70er Jahre und in den frühen 80ern für futuristisch hielt... – wirklich herrlich!

 

Die Aufmachung des Buches...

 

... ist dann leider doch nicht ganz so edel wie auf der Buchrückseite angekündigt, aber trotzdem ganz okay und für den Preis angemessen.

 

Fazit:

 

Das Buch lohnt sich - besonders natürlich für eingefleischte Star-Wars-Fans der ersten Stunde (wegen der vielen Bezüge und Anspielungen auf die ursprünglichen Filme), aber auch für jeden, der wirklich witzige Weltraum-Abenteuer liebt!

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290831467b26c6a1

Comic:

Tag & Bink - Krawall im All

Reihe: Star Wars Sonderband 39

Autor: Kevin Rubio

Zeichner: Lucas Marangon

Tuscher: Howard M. Shum

Verlag: Panini Comics

Einband: broschiert

Seitenzahl: 100 Seiten

ISBN (10): 3-86607-341-0

ISBN (13): 978-3-86607-341-8

Erschienen: 22.08.2007

Erhältlich bei: Amazon

Zur Serie:

Star Wars

, zuletzt aktualisiert: 23.02.2024 17:03