Hörspiel
Mark Brandis Raumkadett Folge 03
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Der Direktor der VEGA-Astronautenschule ist tot aufgefunden worden – und die Aufregung unter den Kadetten ist groß. Während Ermittler nach dem Täter suchen und der geplante Besuch des Außenministers Samuel Hirschmann offiziell abgesagt wird, werden Mark, Alec, Annika und Rob Zeugen eines konspirativen Treffens: sollte der Schuldirektor vor seinem Tod auf eine Verschwörung gestoßen sein?
Rezension:
Das Leben in der Astronautenschule könnte so einfach sein. Ein bisschen Training, ein bisschen Abhängen oder Kuscheln. Wäre natürlich in einer SF-Serie schnell langweilig. Also dürfen Annika, Alec und Mark während einer Trainingsstunde im Schwimmbecken den toten Direktor ihrer Schule entdecken. Doch die Untersuchung verläuft irgendwie im Sande, bis zum nächsten Mord. Und plötzlich liegt mehr Verantwortung in den Händen der jungen KadettInnen als ihnen lieb sein kann …
Die spannungsreiche Folge lebt von der Geheimniskrämerei und den versteckten Operationen der Dreiertruppe Annika, Alec und Mark. Kim und Giorgio bleiben am Rand und bilden eher den Schulhintergrund. Was auch gar nicht so schlimm ist, da manche der Stimmen schwer auseinander zu halten sind. Außerdem hätte ein größeres Ensemble nicht zur Story gepasst.
Die enthält zwar mehrere Twists, ist aber an sich nicht besonders kreativ und wird auch leider mit einem hastigen deus ex machina aufgelöst, als ob man keine Zeit mehr hatte, das Finale mit echten Szenen auszustatten. Vielmehr gibt es noch eine pathetische Rede, deren Bejubelung durch die KadettInnen doch sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Aber natürlich können Jugendliche in ferner Zukunft vielleicht mehr mit Politikergeschwätz anfangen, wer weiß.
Es wäre auf jeden Fall schöner gewesen, hätte Balthasar von Weymarn das Finale in sich stimmiger geschrieben. Es muss ja nicht immer eine geniale Aktion von Mark sein, aber eine blasse Bösewichtrede und plötzliches Gutmenschentum ohne Motivation, macht auch keinen Spaß. Die Hörer wissen ja, dass Mark Brandis nicht stirbt. Da sind andere Konfliktkonstrukte gefragt.
Die Inszenierung glänzt mit einigen Schmankerln, besonders die wechselnde und durch technische Störungen einseitige Kommunikation ist sehr glaubwürdig gestaltet. Wofür man einen Chat beim Sandsack-Boxen braucht, gehört aber zu den Geheimnissen der Astronautenschule. Die Produktion bleibt auf gewohnt hohem Niveau.
Das Cover zeigt das Unterwassertraining. Alexander Preuss arbeitet mit kühlen Farben und fängt die bedrohlich scheinende Situation damit sehr gut ein.
Fazit:
Tatort Astronautenschule ist eine sehr gut inszenierte Folge, mit einer großangelegten Handlung deren schwaches Finale jedoch enttäuscht. Ein bisschen mehr Power könnte der Serie gut tun.
Nach oben