Terminator 2 – Tag der Abrechnung (30th Anniversary Edition)
Filmkritik von Cronn
Actionfilme gibt es wie Sand am Meer. Doch die wenigsten überdauern die Zeit. Kaum sind vermeintliche Blockbuster im Kino, gelangen sie in die Home-Entertainment-Auswertung als Streamingangebot, DVD oder Blu-Ray. Und schließlich enden sie im Nirvana der Ramschkisten in den Elektronikfachmärkten.
Aber wenn es sich um exorbitante Meisterwerke handelt, so verschwinden diese niemals ganz, bleiben lieferbar oder werden in verschiedenen Editionen neu aufgelegt.
Eines dieser cineastischen Meisterwerke des Actionkinos ist fraglos James Camerons Terminator 2 – Tag der Abrechnung.
Studiocanal hat nun eine neue Fassung aufgelegt, mit der Fanwünsche erfüllt werden sollen. Es handelt sich dabei um die 30th Anniversary Edition. Doch was steckt drin und wie gelungen ist die Neuauflage? Das soll die nachfolgende Kritik aufzeigen. Aber zunächst für alle, welche den Streifen noch nicht kennen, folgt eine knappe Zusammenfassung des Inhalts.
Inhalt:
10 Jahre sind seit den Ereignissen des ersten Terminators vergangen, als Sarah Connor erneut mit der Gefahr aus der Zukunft konfrontiert wird. Denn ein neuer Terminator ist auf die Erde zurückkehrt. Sein Ziel: den jungen John Connor zu eliminieren, bevor er eines Tages zum Anführer des menschlichen Widerstandes gegen die Terrorherrschaft der Maschinen aufsteigt. Sarah tut alles, um ihren Sohn zu schützen und sie ist nicht allein: Die Rebellen aus der Zukunft haben ihnen einen Verbündeten geschickt – ein umprogrammierter Terminator der alten Generation soll John Connor um jeden Preis beschützen.
Kritik:
Jeder Filmfan kennt die Story von »Terminator 2« und weiß dessen cineastischen Qualitäten zu schätzen. Daher soll lediglich auf einige Aspekte näher eingegangen werden.
Mit 100 Millionen Dollar Produktionskosten überschritt James Cameron bei »Terminator 2« eine Grenze, die vorher noch nie angetastet wurde. Diese Investition von Mario Kassar hat sich aber definitiv gelohnt. Vor allem für die noch nie dagewesenen Special Effects wurde ein Großteil des Geldes verwendet. Industrial Light and Magic, die Firma von George Lucas, war maßgeblich für die CGI-Effekte zuständig, während Stan Winston sich um die analogen Effekte kümmerte. Die Computer-Bilder in »Terminator 2«waren atemberaubend. Noch nie hatte man in einer derartigen Perfektion den Übergang von CGI zu Realfilm gesehen. Auch die Stunts waren grandios und forderten den Stuntmännern und Stuntfrauen alles ab.
Die Story rund um eine wildgewordene KI setzt zwar keine neuen Glanzlichter, sondern erweitert lediglich die Geschichte des ersten Teils, kann aber durch eine Intensivierung der Charakterzeichnung punkten. Vor allem Sarah Connor, die traumatisierte Mutter des zukünftigen Anführers der menschlichen Resistance gegen die Maschinen, wird in ihrer Rolle vertieft. Die Schauspielerin Linda Hamilton hat damit einen Meilenstein in ihrer Karriere gesetzt. Auch der junge Edward Furlong überzeugt durch seine bewegende Darstellung des jungen Connor zwischen Rebellion und Krise. Arnold Schwarzenegger macht das, was er am besten kann: einschüchternd dreinblicken, körperlich wuchtige Präsenz zeigen. Und Robert Patricks intelligentes Schauspiel des T-1000 ist beeindruckend und unheimlich zugleich.
30th Anniversary Edition:
Was steckt drin und wie wurde sie erstellt. Hierzu ein Statement von Studiocanal:
»Die limitierte SteelBook Edition enthält neben der Kinofassung des Films auf 4K UHD Blu-ray (ca. 137 Minuten) auch die Blu-ray Fassungen der Special Edition (ca. 153 Minuten) sowie der Extended Special Edition (ca. 156 Minuten).
Unter Aufsicht von James Cameron und seiner Produktionsfirma Lightstorm Entertainment wurde »Terminator 2 – Tag der Abrechnung« von Studiocanal und DMG Entertainment aufwendig restauriert und in 3D konvertiert. Deluxe LA stellte einen 4K Scan des Originalnegativs her, der von Technicolor Hollywood digital bearbeitet wurde, die 3D Konvertierung fand bei StereoD statt.«
Diese Arbeit ist in jeder Szene der 4k-Fassung zu spüren. Vergleicht man die alte Audiospur, so merkt man, wie dumpf die deutsche Fassung im Gegensatz zum klaren Sound der neuen Spur klingt. Die Überarbeitung hat sich gelohnt.
Auch das Bild kann in 4k definitiv überzeugen. Hier wurde eine Reduktion des Filmkorns vorgenommen und auch der Kontrast kann gefallen, gerade bei den Schwarzwerten ist dies in der Zukunftssequenz auffallend.
Die Extras:
Hier ist dabei: Die Dokumentation T2: Reprogramming the Terminator mit exklusiven Interviews mit Arnold Schwarzenegger, James Cameron, Edward Furlong und vielen anderen. Dazu zwei Audiokommentare von James Cameron und Co-Autor William Wisher, sowie von Cast und Crew, ein Making of, auch noch die geschnittene Szenen Die Suche des T-1000 und Die Zukunftssequenz (wahlweise mit Audiokommentar) und die Trailer.
Damit ist die Extra-Sektion gut gefüllt, hat aber noch Luft nach oben. Eine Dokumentation über die Wirkung von »Termintor 2« auf die Film- und Medienwelt wäre beispielsweise noch wünschenswert und könnte zukünftig geleistet werden.
Fazit:
Die 30th-Anniversary-Edition von »Terminator 2 – Tag der Abrechnung« ist ohne Frage eine superbe Anschaffung für alle, die den Film noch nicht kennen. Auch für Fans lohnt es sich, sofern sie einen 4k-Blu-Ray-Player besitzen. In dieser brillanten Audio- und Bildqualität kennt man den Streifen noch nicht. Daher ergeht eine absolute Kaufempfehlung für diesen Film in der Edition.
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