Terra Mater (Autor: Pierre Bordage; Die Krieger der Stille Band 2)
 
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Terra Mater von Pierre Bordage

Reihe: Die Krieger der Stille Band 2

Rezension von Carina Schöning

 

Fast zwei Jahre mussten die Leser auf die Fortsetzung von „Krieger der Stille“, der erste Roman der gleichnamigen Trilogie des französischen Autors Pierre Bordage warten. Nach mehreren Verschiebungen hat es der Heyne Verlag nun endlich geschafft den schon 1998 erschienen Roman „Terra Mater“ zu übersetzen und unter dem gleichen Titel zu veröffentlichen.

 

Die Handlung spielt einige Jahre nach dem Geschehen des Vorgängers und die damaligen Hauptpersonen Aphykit und Tixu Otys tauchen nur am Rande auf. Beide haben nach langer Reise den verschollen geglaubten Planeten Terra Mater erreicht und dort mit einigen vereinzelten Pilgern und Verbannten eine Art Glaubensgemeinschaft gebildet. Die berühmten „Krieger der Stille“ haben durch Askese und Meditation gelernt ihren Geist vollkommen zu beherrschen. Sie sind die einzigen, die der stetigen Gefahr der Scaythen widerstehen können. Denn diese Aliens können per Telepathie die Gedanken und Emotionen anderer Wesen lesen und entsprechend manipulieren. Vordergründig unterstützen sie loyal die Mitglieder der Kirche des Kreuzes und auch einige mächtige Adelshäuser, jedoch verfolgen sie ganz eigene Ziele. Für ihre Studien haben sie sich unter den Menschen gemischt, um diese irgendwann endgültig vernichten zu können.

 

Der junge Jek soll nun von seinen frisch konvertierten Eltern in die strenge Propagandaschule von Oul-Bahi geschickt werden und flüchtet nachts heimlich zu seinem einzigen Freund Artarak, der vereinsamt im Untergrund lebt und einer der wenigen Korrespondenten der geheimen Widerstandsgruppe „Ritter der Absolution“ ist. Just in diesem Moment werden die Tunnel im Untergrund mit tödlichem Gas gefüllt. Der ehrgeizige Kardinal und Gouverneur von Ut-Gen Fracist Bogh möchte die verseuchten und missgestalteten Bewohner des atomverseuchten Planeten ein für alle mal loswerden. Jek bekommt schnell eine Gasmaske in die Hand gedrückt und soll zum ominösen Planeten Terra Mater reisen, um auch ein Krieger der Stille zu werden. Der Weg dorthin ist beschwerlich und viele Gefahren warten auf den kleinen Jungen.

 

Zur gleichen Zeit arbeiten die korrupten Vikare an der Ermordung des 14. Muffi Barrofill. Der Höchste in der Hierarchie der gnadenlosen „Kirche des Kreuzes“ soll durch einen leicht manipulierbaren Kandidaten ersetzt werden. Der skrupellose Fracist Bogh schreckt nicht vor menschlichen Opfern zurück und eignet sich daher hervorragend für diesen verantwortungsvollen Posten. Natürlich bleibt der Konkurrenzkampf zwischen den verfeindeten Adelshäuser und machtgierigen Politikern nicht aus.

 

„Les Guerriers du Silence“ (dt. 2007 „Die Krieger der Stille“) stellte sich 1993 beim Erscheinen in Frankreich als ein Überraschungshit heraus und wurde auch mehrfach prämiert. Umso verwunderlicher ist, dass sich der deutsche Heyne Verlag nicht nur relativ spät die Rechte an der Trilogie hat sichern lassen, sondern auch die Veröffentlichung der Fortsetzung „Terra Mater“ immer wieder nach hinten verschoben hat. Dabei stellt sich der Roman als wesentlich geradliniger heraus als der erste Teil. Der französische Autor hat seine Hausaufgaben gemacht und erzählt spannend und fesselnd von Jeks Reise quer durch das Universum, das gefährliche Spiel der Kirche und auch den Sabotageaktionen der gedankenlesenden Scaythen. Dabei springt er sehr häufig zwischen den verschiedensten Personen und Handlungsorten hin und her, das sorgt zwar einerseits für ein besseres Verständnis der Hintergründe, anderseits verwirrt es aber auch stellenweise. Hinzu kommen die Probleme mit der Übersetzung und den vielen Eigennamen von Planten, Personen, Orte, Tieren etc., die an das Französische angelehnt sind und entsprechend ähnlich klingen. Teilweise muten sie schon sehr unaussprechlich an und auch die umständliche Anrede unter den Figuren ist aus dem ersten Teil gleich geblieben. Negativ ist auch, dass sich bis jetzt die berühmten Krieger der Stille eher im Hintergrund halten. Als zukünftige Weltenretter müssen sie wesentlich aktiver werden. Bleibt auch zu hoffen, dass sich die Veröffentlichung des dritten Teils „Die Sternenzitadelle“ (derzeit Herbst 09) nicht auch wieder nach hinten verschiebt.

 

Insgesamt ist Pierre Bordage mit „Terra Mater“ eine spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung gelungen. Der Science Fiction Roman überzeugt mit einer Vielzahl von skurrilen Ideen und Personen. Störend ist dabei leider immer noch der etwas umständliche und sperrige Schreibstil. Probelesen vor dem Kauf ist daher unbedingt angebracht.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042312033063217976
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Terra Mater

Reihe: Die Krieger der Stille Band 2

Autor: Pierre Bordage

Deutsche Erstausgabe 2009

Französische Originalausgabe 1998 „Terra Mater“

Übersetzung Ingeborg Ebel

Umschlagillustration Stephan Martiniere

Heyne Verlag

Paperback, 543 Seiten

ISBN 978-3-453-52409-5

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 09.03.2009, zuletzt aktualisiert: 13.08.2022 14:14, 8393