Reihe: Ghost Rider Sonderband 1
Rezension von Christian Endres
Ghost Rider In The Sky ...
Im April stürmte er mit Nicolas Cage in der Hauptrolle noch unsere Lichtspielhäuser und tauchte sie mit seinem flammenden Totenschädel in ein feuriges Höllenlicht – nun ist der Ghost Rider auch mit einer eigenen Comic-Reihe wieder in Deutschland präsent.
Johnny Blaze flüchtet gemeinsam mit einem schmierigen kleinen Dämon aus der Hölle, um dem grausamen Spiel des Teufels mit seiner ureigenen Hoffnung auf eine Flucht damit endlich ein Ende bereiten zu können. Doch als Johnny endlich wieder auf irdischem Boden wandelt, muss er erkennen, dass der Passagier, den er aus Satans schwefeligem Reich mitgebracht hat, niemand geringeres als der Höllenfürst höchstpersönlich ist, der ihn überlistet und somit einen Weg gefunden hat, die Hölle zu verlassen. Satans Essenz wurde dabei jedoch über die gesamte Erde zerstreut und befindet sich nun in den wiedererweckten Körpern von 666 Toten, die just zu diesem Zeitpunkt gestorben sind. Und mit jedem dieser wandelnden Toten, den der von seinem Durst nach Rache getriebene Dämon in Jonny Blaze endgültig tötet, mehrt er die Macht des Teufels wieder ein klein wenig mehr ...
Daniel Way erzählt eine schnörkellose Geschichte mit Johnny Blaze, dem originalen Ghost Rider. Zum Auftakt seiner neuen Serie schickt Way den Rider dann auch gleich gegen seinen alten Erzfeind, den Teufel höchstpersönlich, wobei er Teufelskreis mit einem Gastauftritt von Doctor Strange geschickt noch näher an die Marvel Continuity heran rückt, ehe er mit dem anschließenden Epilog Der Tag, an dem Johnny nach Hause kam eine kleine Rückschau vor allem für solche Leser inszeniert, die durch den Film angelockt worden sind und nach Parallelen und Unterschieden zur gelungenen Kino-Adaption suchen.
Das Artwork der ersten sechs Hefte besorgen zwei echte Ghost Rider-Experten: Mit Javier Saltares als Zeichner und dem legendären Mark Texeira als Inker und Coverzeichner hat man zwei Künstler an diese feurige Wiedergeburt des Riders gesetzt, die ihr Handwerk wirklich verstehen. Saltares’ Artwork, das durch Dan Browns wunderbare Farbgebung und Texeiras Tuschearbeit bestens zur Geltung kommt, besticht in allen Lebens- und Sterbenslagen der Geschichte um die Rückkehr von Jonny Blaze: Egal ob eine schöne Truckerin auf der einsamen Landstraße in der Wüste oder aber die feurigen Schlunde und Gruben der Hölle – die Optik dieser Serie überzeugt!
Ghost Rider: Teufelskreis ist bei weitem kein philosophischer Meilenstein der neunten Kunst – aber er bietet feinste Popcorn-Action in Comicform, die vom Artwork her obendrein einen höllisch guten Eindruck macht. Einzig der Lesespaß kommt etwas zu kurz, da man den Band doch recht schnell durch hat. Dafür gibt es aber eben auch flammende, knackige und verdammt kurzweilige Unterhaltung mit Marvels großem Antihelden direkt aus der Hölle.
Let’s ride ...
