The Color of Magic (DVD)
 
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The Color of Magic

Rezension von Ralf Steinberg

 

Rezension:

Den beginn der grandiosen Scheibenwelt-Reihe von Terry Pratchett quasi im Nachgang zum letztjährigen Hogfather zu verfilmen, ist schon ein großes Projekt.

Vadim Jean hat sich diesmal für eine etwas andere Art der Umsetzung entschieden. Weg von feiner Ironie hin zur eiligen Reise querbeet durch die Romanvorlagen. Dabei fallen etliche Gags und Anspielungen der Bücher durch das Zeit-Raster (Die Unterschiede zum Text betreffen vor allen die Kerkerdimensionen und den Temple von Bel-Shamharoth.), was auch zu erwarten war, allerdings liegt ein Großteil des versagenden Humors an der doch nicht ganz glücklichen Besetzung

David Jason spielt Rincewind als kurzatmigen und resignierenden Versager, der unerklärlicher weise dem ersten Touristen der Scheibenwelt daran hindern soll sich aus Versehen umzubringen. Rein optisch schon könnte der Unterschied zu den bekannten Illustrationen von Paul Kidby und Josh kirb kaum größer sein. Vom schlaksigen, hinterlistigen Überlebenskünstler ist da wenig zu spüren. Nur ganz selten gelingt es, den trockenen Situationswitz wiederzugeben, der aus Rindwinds Manövern herrührt, schlimmen Dingen aus dem Weg zu gehen. Auch die deutsche Synchronisation trägt sehr viel zum Versagen der Figur bei.

Zum Glück gibt es zwei bessere Besetzungen. Tim Curry als Berufsbösewicht glänzt herrlich fies als Trymon und gerade sein Aufstieg in der Unsichtbaren Universität im Kampf gegen James Cosmo als Kanzler Wetterwachs ist das Highlight des ersten Teils. Die zweite angenehme Überraschung ist Sean Astin, der zwar ebenfalls nicht den Vorstellungen von Zweiblum entspricht, ihn aber wunderbar interpretiert und definitiv zu dem einzig wahren ersten Touristen der Scheibenwelt werden lässt.

Sehenswert auch die kurzen Szenen mit Jeremy Irons als Lord Vetinari, der ihn fabelhaft trifft, leider eine schlechte Synchronisation abbekam.

Und ein ganz großes Gimmick sind natürlich die beiden Auftritte von Terry Pratchett als Astrozoologe, der das letzte Wort behält. Insofern hat der Film den Segen des Schöpfers und damit dürfte er wohl mehr als nur phantastisch sein.

 

Die Produktion ist eine Mischung aus hochwertiger Ausstattung, einigen sehenswerten Computeranimationen und jeder Menge doch recht einfacher Tricks. Gerade reitende Oberkörper ohne Pferd gibt es wesentlich überzeugender. Eine bestimmte Waldlichtung taucht auch recht häufig in unterschiedlichen Situationen auf - hier spürt man den knappen finanziellen Rahmen deutlich.

Das soll natürlich nicht heißen, dass die Scheibenwelt schwach oder blass visualisiert wurde. Ganz im Gegenteil. In Anbetracht der riesigen Aufgabe hat die Crew Wunderbares geleistet.

 

Euro Video belässt den Film in zwei Teilen, als Features gibt es lediglich den Trailer in Deutsch und Englisch, leider fehlen auch jegliche Informationen zum Film, nicht einmal der Regisseur schaffte es auf die DVD-Hülle.

 

Fazit:

Ein wunderschöner Fernseh-Fantasy Spaß für die ganze Familie. Einsteigerfreundlich und vor allem aufwändig ausgestattet. Fans der Roman-Serie werden Abstriche in der Handlung und in der Besetzung Rincewins hinnehmen müssen, aber trotz allem ist die Verfilmung spannend und empfehlenswert.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425030605bfc56199
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DVD:

The Color of Magic

GB, 2008

Regisseur: Vadim Jean

Komponisten: Paul E. Francis, David A. Hughes

FSK 6

Format: Dolby, PAL, Surround Sound

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9

Euro Video, 9. Oktober 2008

Spieldauer: 190 Minuten

DVD Features: Originaltrailer in dt. und englisch

 

ASIN: B001DX9FOK

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 08.11.2008, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 7693