Mit „The Darkness within uns“, setzt Tricia Levenseller die Geschichte von „The Shadows between us“ fort. Allerdings sind Alessandra und der Schattenkönig nicht mehr die Hauptfiguren, die Geschichte selbst wendet sich nun ihrer Schwester Chrysantha Stathos zu, die im ersten Band nur mehrfach erwähnt wurde, aber keinen persönlichen Auftritt hatte.
Anstatt einen jungen Mann zu heiraten, hat Chrysantha dafür gesorgt, dass sie mit dem bettlägrigen Herzog von Pholios verheiratet wurde. Denn sie verfolgt mit Akribie und Geschick einen perfiden Plan. Wenn Hadrian Demos tot ist, wird sie als Witwe seinen Titel und seinen Reichtum erben, da er keine Erben hat.
Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch dann taucht überrascht ein Fremder auf, der behauptet, Eryx Demos zu sein, der Enkel des Verstorbenen. Er reißt alles an sich, doch Chrysantha ist nicht bereit, so schnell klein beizugeben und sagt ihm den Kampf an. Allerdings hat Eryx ein dunkles Geheimnis.
Man merkt, dass auch Alessandras Schwester nicht gerade ein Unschuldslamm ist. Von ihrer Schwester und damit der Leserschaft bisher nur als boshaftes und eigensüchtiges Biest wahr genommen, lernt man die junge Frau nun besser kennen, die eigentlich nur eines will: Die Freiheit zu tun und zu lassen, was sie will.
Sie möchte sich nicht den Launen und Gelüsten eines Mannes unterordnen und hat daher sehr gezielt gehandelt, geht letztendlich sogar über Leichen. Aber genau wie ihre Schwester hat sie auch ihre guten Seiten, ist mutig und stark genug, um sich auch gefährlichen Feinden zu stellen. Das ist Eryx in der Tat.
Denn nach und nach kommt sein dunkles Geheimnis heraus, dass ihn allerdings um so anziehender macht. Die Autorin spielt dabei geschickt mit Motiven aus „Die Schöne und das Biest“. Sie erlaubt es ihren Hautfiguren dabei etwas moralischer zwielichtiger zu bleiben und garniert das ganze wie schon im ersten Band mit einer Prise dunklen Humors.
Allerdings kommt der zweite nicht ganz an den ersten Band heran, da die Handlung zu sehr dem gleichen Schema folgt und daher leicht vorherzusehen ist. Aber der Schreibstil ist leicht und locker, die Geschichte hat genau die richtige Länge um zu unterhalten.
Gesellschaftlichen Plänkeleien und dem Hin und Her zwischen Chrysantha und Eryx wird sehr viel Raum gegeben, so dass Abenteuer und Hintergrund eher nebenbei abgehandelt werden.