Die amerikanisch-ägyptische Autorin Sara Hashem lebt eigentlich in Kalifornien, verbrachte aber auch zwei Jahre in Ägypten. Vielleicht hat sie dieser Aufenthalt auch maßgeblich zum Hintergrund ihres Debütromans „The Jasad Heir“ inspiriert, dem Auftakt einer Romantasy-Dilogie.
Jasad, ihre Heimat wurde niedergebrannt und zerstört, viele Menschen dort aus ihren Dörfern vertrieben. Sylvia war erst zehn Jahre, als sie alles verlor, was ihr etwas bedeutete. Seither lebt sie im Verborgenen, unterdrückt die ihr angeborene Magie und versucht möglichst unauffällig zu bleiben. Denn sie hat ein Geheimnis.
Allerdings entdeckt Arin, der Erbe des Reiches, das Jasad einst zerstörte, was Sylvia alles kann und erwählt sie zu seiner Streiterin in den regelmäßig stattfindenden Spielen. Während des Trainings kommen die beiden einander näher, allerdings kann die junge Frau auch nicht mehr länger verbergen, wer sie eigentlich ist.
Sara Hashem lässt sich in ihrer Geschichte von den Elementen leiten, die viele romantische Geschichten in einem phantastischen Umfeld heute so beliebt machen. Es scheint, als würde fast keines dieser Bücher mehr mit einem Turnier auf Leben und Tod auskommen können, bei dem die Geheimnisse der Hauptfigur ans Licht kommen.
Denn Sylvia ist mehr als nur ein einfacher Flüchtling, schon früh wird verraten, dass sie nicht nur die ehemalige Thronerbin war, sondern auch über mächtige Magie gebietet, die sie ständig zurückhalten muss.
Und wie man sich denken kann entwickeln sich zwischen ihr und Arin, der ja eigentlich ihr Feind sein müsste, romantische Gefühle. Glücklicherweise entwickelt sich die Beziehung langsam, es kommt auch noch nicht zum leidenschaftlichen Höhepunkt. Stattdessen lernen sich beide erst einmal richtig kennen.
Immerhin kleidet die Autorin ihre Geschichte in ein interessantes Umfeld, gibt auch dem Hintergrund etwas mehr Raum und schafft damit eine stimmungsvolle Atmosphäre. Auch entwickeln sich die Figuren angenehm weiter, zeigen auch schon einmal neue Facetten. Und das Geschehen konzentriert sich nicht nur um das zentrale Pärchen.
Wie so oft endet die Geschichte natürlich mit einem Cliffhanger, der die Weichen noch einmal neu stellt und den Leser dazu einlädt, sich eigene Gedanken zu machen. Die Gestaltung des Buches ist durch den Farbschnitt und den edlen Schutzumschlag in der ersten Auflage sehr schön. Aber auch der Inhalt bietet genügend Abenteuer, um dem Genre-Fan bei der Stange zu halten.