The Legend of Goemon(DVD)
 
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The Legend of Goemon

DVD

Filmkritik von Christel Scheja

 

So wie in Europa erfahren auch in Japan bestimmte Epochen der eigenen Geschichte die Ehre ständig zum Hintergrund von Abenteuer- und Action-Geschichten zu sein. Mag es hier das hohe Mittelalter des Richard Löwenherz sein, so ist es dort sehr oft die Dämmerung der Ära des Hauses Tokugawa, meistens kurz vor, während und in den Jahren nach der Machtergreifung als oberster Kriegsherr – als Shogun.

Politische Intrigen, Bürgerkrieg und Eingriffe von Außen bieten die Grundlage so mancher spannender Geschichte, die sich sogar im Grenzbereich zur Fantasy bewegt. Eine davon ist „The Legend of Goemon“.

 

Um das Jahr 1582 herum hat der junge Ishikawa Goemon bei Volk und Obrigkeit einen gewissen Ruhm erlangt. Die einen verehren den Meisterdieb, weil er ihnen viel von seiner Beute abgibt und so die schlimmste Not und den Hunger lindert, die anderen versuchen den Verbrecher endlich zu fangen und zu vernichten, weil er immer wieder die Häuser reicher Kaufleute und Würdenträger bestiehlt. Doch Goemon ist nicht zu fassen – zu schnell um von den Wachen eingefangen zu werden und zu gerissen, um in Fallen zu laufen.

Seine Ausbildung zum Ninja erfuhr er durch den Fürsten Oda, der ihm im Kampf gegen Wegelagerer das Leben rettete und viel Potential im dem Jungen sah, das nicht enttäuscht wurde. Allerdings entschied sich Goemon später dazu, seinen eigenen Weg zu gehen und wurde zum Dieb. Allein das schöne, wenn auch adlige Fräulein Cha-Cha beherrscht jetzt noch sein Denken und Fühlen.

Doch dann ändert sich eines Tages sein Leben, als ihm bei einem seiner Beutezüge ein seltsames Kästchen in die Hände fällt, das eigentlich nichts enthält. Schon kurze Zeit später hat er erbarmungslose Verfolger auf dem Hals und muss feststellen, dass aus einem ihm unbekannten Grund Chaos im Land ausbricht.

Erst einer seiner Verfolger macht ihm klar, dass er die „Büchse der Pandora“ geöffnet hat, und damit der Urheber der Uneinigkeit und der Gewalt ist.

Goemon erkennt seinen schweren Fehler und versucht zusammen mit der Dame Cha-Cha diesen wieder gut zu machen. Doch das ist nicht so einfach, da sich der Kriegsherr Hideyochi zwischen sie stellt, dessen Machtgelüsten es gerade recht kommt, wenn sich die anderen Fürsten nicht gegen ihn verbünden. Außerdem begehrt auch er die junge Adlige.

Und so kämpft Goemon bald an allen Fronten.

 

Wie in allen fernöstlichen Filmen darf man nicht erwarten, dass die Geschichte geradlinig und in klaren Bahnen verläuft. Tatsächlich springt die Handlung immer wieder oder wird durch Rückblenden durchbrochen, in denen man etwas mehr von der Vorgeschichte der Figuren erfährt, vor allem der des Helden. So gibt es hin und wieder einige Verwirrung, da die Blenden sehr überraschend kommen und nicht durch irgendwelche Hinweise angekündigt werden.

Auch die Rasanz und Dynamik des Filmes lässt einen kaum zu Atmen und noch weniger zum Nachdenken kommen. Die Action steht im Vordergrund und davon gibt es reichlich, denn Goemon ist immer in Bewegung, springt und fliegt über Dächer und Abgründe, lässt sich in akrobatische Fights mit den Superkriegern seines Feindes verwickeln und beschwört unheilige Mächte herauf. Es gibt nur wenige ruhige Szenen in dem Film, Verfolgungsjagden, Kämpfe und Schlachten dominieren neben epischen Totalen die magisch-mystische Landschaften zeigen, das Bild.

So sollte man auch nicht unbedingt Charakterentwicklungen und ähnliches erwarten. Die Figuren sind eindeutig der Handlung untergeordnet, die nur wenig Wissen verlangt und letztendlich auf eine Menge Schaueffekte setzt.

Das ganze besitzt die Optik eines Computerspiels und man wird immer wieder im Gefühl bestätigt, dass dies auch tatsächlich so gewollt ist und nicht nur Zufall. So stört es dann auch weniger, dass manche Bewegungen und Hintergründe sehr künstlich und übertrieben wirken.

Letztendlich passt es auch zu der Story, die selbst zum Hintergrund eines Spiels werden könnte (oder vielleicht sogar schon ist).

Die Vergleiche zu „300“ und „Robin Hood“ sind auch nicht von der Hand zu weisen, auch wenn die inhaltlichen Bezüge eher gering sind. Bei der Erzählweise und vor allem der Optik sieht es da schon etwas anders aus. Wichtig ist letztendlich nicht das, was erzählt wird, sondern was man zu sehen bekommt. das verraten auch die Making-Of’s zum Film, der digitalen Aufbereitung und nicht zuletzt die Interviews.

Bild und Ton sind erstklassig, auch die Extras können sich durch die Bonus-CD sehen lassen und sind etwas so umfangreich wie der Film

 

 

„The Legend of Goemon” ist wohl in erster Linie ein Fest für die Augen, die gelungene Umsetzung einer rasanten und dynamischen Geschichte, wie man sie auch in Computerspielen findet. So sollte man letztendlich nicht mehr als Schauwerte und durchgehende Action erwarten, alles was darüber hinaus geht, wird nämlich ziemlich vernachlässigt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425190020f5934ac4
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DVD

The Legend of Goemon(DVD)

2-Disc Special Edition

Japan 2009

Regisseure: Kazuaki Kiriya

Komponist: Akihiko Matsumoto

Format: Dolby, PAL, Special Edition, Widescreen

Sprache: Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 16

Splendid, 28. Mai 2010

Spieldauer: 123 Minuten

Extras:

<typolist>

Making of Goemon

Making of Kiriya World

Interviews

Premieren

Trailer</typolist>

 

ASIN: B003GC58CE

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Yosuke Eguchi

Takao Osawa

Ryoko Hirosue


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Erstellt: 18.07.2010, zuletzt aktualisiert: 19.10.2023 16:07, 10748