The Return of the first Avenger (Kino, Superheldenaction, FSK 12)
 
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The Return of the first Avenger

Rezension von Christel Scheja

 

Nach „Thor – The Dark Kingdom“ kommt nun ein weiterer Film in die Kinos, der die Geschichte um die einzelnen Helden der „Avengers“-Truppe ebenso wie den roten Faden, der die einzelnen Streifen locker miteinander verbindet, fortschreibt.

In „The Return of the first Avenger“ (früher auch als „Captain America: „The Winter Soldier“ bezeichnet) wird nun endlich das Schicksal von „Captain America“ weitererzählt, der im Schatten des Zweiten Weltkriegs gegen den Nazi-Schurken „Red Skull“ und seine Organisation „Hydra“ kämpfte und bis zum bitteren Ende kämpfte, nur um viele Jahrzehnte später aus dem ewigen Eis gerettet und wiedererweckt zu werden.

 

Schon in „The Avengers“ zeigte sich, dass Steve Rogers noch nicht wirklich in der Gegenwart angekommen ist. Er fühlt sich fremd, sind doch alle, die er einst kannte uralt oder schon verstorben und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Dabei machen ihm weniger die Errungenschaften der Technik zu schaffen als die Veränderungen in der Gesellschaft und die nunmehr verschwommene Trennlinie zwischen Gut und Böse.

Da er nicht weiß, was er sonst tun soll, arbeitet Steve mittlerweile für die jenseits der Öffentlichkeit operierende Regierungsorganisation „S.H.I.E.L.D.“, weil er das Gefühl hat, seine Fähigkeiten zum Schutz der Unschuldigen und Schwachen noch am sinnvoll einsetzen zu können. Dennoch hadert er, Monate nach dem erbitterten Kampf um New York, mehr denn je mit seinem Schicksal ein Relikt aus einer vergangenen Zeit zu sein und nicht wirklich Anschluss finden zu können.

Ablenkung bringen ihm nur Einsätze wie die Rettung einer Gruppe von Zivilisten vor einer Bande von skrupellosen Terroristen, die ein eigentlich verdeckt operierendes Schiff in ihre Gewalt gebracht haben. Dennoch irritiert es ihn ziemlich, dass seine Kampfpartnerin „Black Widow“ alias Natasha Romanow, einen anderen Auftrag zu haben scheint, der über dem Schutz der Menschenleben zu stehen scheint.

Das ist nur das erste Ereignis, das seine Zweifel über das, was er tut, verstärkt. Auch als Nick Fury, der Leiter von Shield ihn in die neusten Pläne einweiht bleibt er nachdenklich ... doch noch weiß er nicht, wie er alleine einen Neuanfang wagen soll.

Das ändert sich jedoch schnell, als nur kurze Zeit später der lebensgefährlich verletzte Nick Fury in seinem Appartement auftaucht, ihm einen USB-Chip anvertraut und warnt, niemandem mehr zu vertrauen, ehe er ins Koma fällt und kurze Zeit später verstirbt. Wie ernst die Lage wirklich ist, bekommt Steve nur kurze Zeit später zu spüren, als er nach einem Gespräch mit dem zwischenzeitlichen Leiter der Organisation im Hauptquartier plötzlich selbst das Ziel von Angriffen wird, erbittert um sein Leben kämpfen muss und schließlich nur knapp entkommen kann.

Eines ist nun selbst ihm klar: „S.H.I.E.L.D.“ ist nicht mehr das, was es sein sollte. Die Organisation wurde ganz offensichtlich schon vor langer Zeit von feindlichen Kräften unterwandert und übernommen, die nun mit der neusten Technologie planen, die Welt nach ihrem Willen zu gestalten.

Von nun an ist Captain America ein Gejagter und mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Unterstützung bekommt er nur von Black Widow, „Falcon“, dem in den Ruhestand gegangenen aber noch nicht zum alten Eisen gehörenden Soldaten einer Spezialeinheit, mit dem er sich zwischenzeitlich angefreundet hat und einigen Leuten mehr, von denen er es nicht einmal geahnt hat.

Unterstützung hat Steve auch bitter nötig, denn die Gegenseite wartet nicht nur mit den Mitteln von „S.H.I.E.L.D.“, sondern auch mit einem Kämpfer auf, der ihm nicht nur in Schnelligkeit und Kraft ebenbürtig ist, sondern auch ein schreckliches Geheimnis hütet, dass Steve erneut aus der Bahn werfen könnte – denn der „Winter Soldier“ ist ihm vertrauter als er ahnt.

 

Man muss „Captain America – The first Avenger“ und „The Avengers“ nicht gesehen habe, um „The Return of the First Avenger zu verstehen“, aber die Kenntnis der beiden hilft ungemein dabei, die vielen kleinen versteckten Hinweise und Andeutungen zu genießen, die in die Handlung eingebettet sind.

Wie schon „Thor – The Dark Kingdom“ schlagen auch die weiteren Abenteuer von „Captain America“ einen düstereren Ton an als die erste Episode. Nun, da der Held und seine bisherige Lebensgeschichte vorgestellt wurden, kann man ihn vor seine bisher schwerste Prüfung stellen und damit geistig und körperlich zum Äußersten treiben.

Das bedeutet in diesem Fall, dass die Macher ihren Helden in ein actiongeladenes Agenten-Abenteuer mit Sci-Fi-Anklängen stürzen, bei dem Steve Rogers nicht nur endlich in der Gegenwart ankommen muss, sondern auch schwere Entscheidungen zu treffen hat. Denn ausgerechnet der „Winter Soldier“ ist kein gesichtsloser Bösewicht, sondern ein Mensch, der ihm in der Vergangenheit sehr nahe gestanden und den er sogar bewundert hat.

Die Handlung betont zwar die Action – die Konfrontationen, die nicht selten in wahren Materialschlachten enden, nehmen einen Großteil der Spielzeit ein, aber es gibt auch ruhige und nachdenkliche Momente, in denen man merkt, wie wurzellos sich Steve Rogers immer noch fühlt. Man nimmt der Figur ab, dass sie sich an die wenigen verbliebenen Fixpunkte klammert, die er noch hat – seine auf dem Sterbebett liegende Freundin Penny, die „Captain America“ Ausstellung, die seine Heldentaten im zweiten Weltkrieg zeigt und ihn mehr als deutlich an das erinnert, was er verloren hat und nicht mehr wieder gewinnen wird. Um so tragischer ist es dann, ausgerechnet seinem besten Freund James Bucannon „Bucky“ Barnes gegenüber zu stehen, den er eigentlich verloren und tot geglaubt hat.

Dennoch bleibt er auch seinen Idealen treu und kämpft weiter für das Recht und die Freiheit der Menschen, für die Ideale, die ihn auch dafür gebracht haben, ein Supersoldat zu werden, auch wenn er damit alleine auf weiter Flur stehen mag.

Angenehmerweise gleitet die Geschichte in diesen Momenten nicht in leeres und aufgeblasenes Pathos ab, sondern bleibt nahe an der Realität. Idealismus kann mehr Menschen begeistern als man denkt und so eine mächtige Organisation zu Fall bringen, aber ob die Ergebnisse von Dauer sind, wird sich noch erweisen. Denn immerhin dürfte „S.H.I.E.L.D.“ nicht so tot sein, wie man am Ende des Filmes glaubt, denn auch anderen alten Bekannten ist es gelungen, zu überleben..

Alles in allem verzichtet der Film auf Schnörkel und konzentriert sich auf das wesentliche. Die Handlung ist straff geschnitten , so dass keine Längen aufkommen – überraschende Wendungen sorgen für zusätzliche Spannung und halten den Zuschauer in Atem, so dass man nicht merkt, wie schnell die zwei Stunden Spielzeit verstreichen.

Chris Evans gibt seinem „Captain America“ aus verletzliche Seiten und macht aus ihm einen idealistischen Helden mit Schwächen. Scarlett Johanssons „Black Widow“ ist so kampfstark und undurchsichtig wie eh und je, bleibt aber ziemlich im Hintergrund. Dafür gibt „Falcon“ alias Anthony Mackie dem Helden aus der Vergangenheit ersten Halt in der Gegenwart und die Hoffnung, auch hier leben zu können.

Auf der Gegenseite ist schon früh zu erkennen, dass der „Winter Soldier“ eigentlich nur ein Werkzeug und keiner der Drahtzieher ist. Diesen hat man allerdings schon erstaunlich früh im Auge - Robert Redford gibt Alexander Pierce genau die richtige zwielichtige und schmierige Ausstrahlung, die ihn gleich verdächtig machen. Wenn auch die Bösewichte keine Überraschung sind, die Enthüllungen während des Filmes sind es schon und machen diese scheinbare Schlappe wett.

Die Kampfsequenzen sind gut choreographiert, allerdings bekommt man längst nicht alles davon mit, da sie sehr schnell ablaufen – vermutlich um hervorzuheben, wie überlegen die beiden Superkämpfer sind.

Bei diesem Film ist 3D zwar auch wieder eine nette Dreingabe, die für Raumtiefe sorgt, aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt, da es keine besonderen Effekte gibt, die aus dem Rahmen fallen. Wichtiger scheint es da, ein Kino mit einem guten Soundsystem zu besuchen, um die alles durchdringenden Vibrationen zu genießen, die gewisse technische Gerätschaften mit sich bringen.

Wie immer sollte man auch diesmal bis zum bitteren Ende des Films sitzen bleiben, denn es gibt wieder zwei Szenen, die Schatten auf die Zukunft werfen, wobei die erste – direkt nach den mit Bildern unterlegten Credits – die Wichtigere für den fortschreitenden Hintergrund der Saga ist.

 

 

Fazit:

 

„The Return of the First Avenger“ ist wieder einmal Popcorn-Kino vom Feinsten, action- und temporeich, aber auch mit ruhigen Momenten, in denen sich die Figuren entfalten können. Als Sci-Fi-Thriller kann er mit einer wendungsreichen Geschichte aufwarten, die nicht nur einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart, sondern auch in die Zukunft schlägt und klug in die Chronologie der „Avengers“-Saga eingebettet ist.

Wie auch schon in „Thor – The Dark Kingdom“ tut auch hier die Hinwendung zu düstereren Stoffen und dramatischen Entwicklungen dem Film und der Hauptfigur sehr gut und bieten zwei Stunden kurzweilige Unterhaltung, die Lust auf mehr macht.

 

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Kino:

The Return of the first Avenger

Kinostart: 27.03.2014

Produktionsort, -Jahr: USA, 2013

Buena Vista International

Produzent: Kevin Feige

Regie: Anthony und Joe Russo

Drehbuch: Christopher Marcus und Stephen McFeeley

In 2D und 3 D

Laufzeit: ca. 128 min

FSK: 12

 

Webseite zum Film

Darsteller:

  • Chris Evans

  • Scarlett Johansson

  • Sebastian Stan

  • Anthony Mackie

  • Cobie Smulders

  • Hayley Atwell

  • Robert Redford

  • und andere

Eintrag in der PhilmDB:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281217131bfc1e0f
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Erstellt: 22.03.2014, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 13481