The unknown Witches: Greifenwacht von Lara Kalenborn
Rezension von Frank W. Werneburg
Klappentext:
Nona ist sechzehn Jahre alt und hat ihr ganzes Leben in der kanadischen Kleinstadt Sunny Tree Tops verbracht. Sie ist sich sicher, dass es weder magische Wesen noch Hexen gibt, aber dann kollidiert sie in den Wäldern ihrer Heimat mit einem geflügelten Löwen.
Auf der Flucht wird sie von diesem Wesen verletzt und teleportiert sich seitdem unkontrolliert immer wieder in seine Nähe. Niemand glaubt ihre Geschichten von Greifen und wilden Hexen, nur ihr geheimnisvoller Mitschüler Leo sieht sie aus seinen düsteren Augen seltsam wissend an und steckt ihre Haut damit in Flammen.
Leo ist nicht wie die anderen Jugendlichen in seiner Schule und wird es auch niemals sein, denn er trägt Magie in sich. Er entstammt einer Hexenfamilie und ist der Hüter eines riesigen Wasserdrachens.
Nachdem er seine erste Liebe aufgeben musste, freut er sich nicht darüber, Gefühle für seine Mitschülerin Nona zu entwickeln. Aber dann erkennt Leo, dass sie vielleicht auch anders ist und seine Einsamkeit teilen könnte. Doch kaum ist er bereit, sich seine Zuneigung für Nona einzugestehen, wird ihm bewusst, dass sie von seiner Familie niemals akzeptiert werden würde. Denn Nona ist eine unknown Witch.
Rezension:
Die 16-jährige Wynona mag ihren Namen nicht, Nona ist ihr lieber. Als sie eines Tages im Wald unterwegs ist, trifft sie auf einen verletzten Greif. Dass sie ihm hilft, erweist sich als etwas unüberlegt, denn plötzlich wird sie von den Greifenhexen verfolgt. Dabei glaubt sie doch eigentlich gar nicht an Fabelwesen und noch weniger an Hexen! Doch wer würde ihr glauben? Ausgerechnet ein Mitschüler, der nicht sonderlich beliebt ist, findet ihr Geheimnis heraus.
Lara Kalenborns Urban-Fantasy-Roman tendiert deutlich in Richtung Romantasy. Für das Funktionieren der Geschichte wäre dieser Aspekt allerdings überhaupt nicht erforderlich gewesen. Wenn man als Leser hauptsächlich an der eigentlichen Fantasy-Story interessiert ist, kann man die überschaubare Anzahl an Liebesszenen jedoch weitgehend ausblenden und sich auf die Fantasy-Handlung konzentrieren. Wie der Klappentext schon verrät, bekommt der Leser zunächst das Geschehen aus der Sicht der Protagonistin Nona präsentiert. Das ändert sich jedoch, als es gerade scheint, als würde es zum Finale gehen. An dieser Stelle wechselt der Erzählfokus plötzlich zum Protagonisten Leo, aus dessen Blickwinkel das bisher Passierte nochmals erzählt wird. Durch den Betrachtungswinkel eines Jungen, der einer bekannten Hexensippe entstammt, erhält der Leser jetzt eine Reihe zusätzlicher Informationen und Hintergründe. Manches wird jetzt erst wirklich verständlich. Etwas verstörend wirkt allerdings das Ende, denn auch Leos Blickwinkel endet dort, wo es auch aus Nonas Sicht endete. Der Leser erfährt leider nicht, wie die Geschichte wirklich ausgeht. Allerdings findet sich nicht der kleinste Hinweis, dass eine Fortsetzung geplant wäre. Trotzdem vermute ich es, denn ohne eine solche müsste meine Bewertung wegen eines zu offenen Endes auf nur 3 Sterne korrigiert werden.
Die Autorin lässt in beiden Teilen des Buches den jeweiligen Protagonisten als Ich-Erzähler agieren.
Fazit:
Die interessante Story-Idee könnte auf die Romantasy-Elemente durchaus verzichten. Das Ende schreit dann nach einer Fortsetzung.
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