Obwohl das Online-Game The Word of Warcraft schon so alt ist, scheint es durch eine treue Spielerschaft immer noch nicht am Ende zu sein. Denn immerhin wird die Geschichte der Welt Azeroth alle paar Jahre weiter geschrieben. So wohl auch diesmal mit der Weltenseelen-Saga, deren erste Erweiterung The War Within nun erschienen ist. Grund genug, diesen Event mit einer Kurzgeschichtensammlung zu begleiten.
Sechs Abenteuer führen die Leser und vielleicht auch Spieler in die kommenden Ereignisse ein und stellen vielleicht auch wichtige Figuren vor.So muss Thrall etwa lernen, seinen Sohn erwachsen werden und los zu lassen, findet der Krieger Andurin nach langer Wanderschaft einen Ort, an der er durch einfaches Leben auch innerlich zur Ruhe kommen kann.
Alleria Waldläufer hat ihren Sohn jahrelang mehr oder weniger im Stich gelassen und nicht wirklich wahr genommen. Das rächt sich nun, wo sie doch wieder eine Beziehung zu ihm aufbauen möchte. Und nicht zuletzt denkt eine Anführerin über ihren Aufstieg nach, während sie ihrem Sohn hilft, weniger Fehler zu machen.
Ungewöhnlich ruhig kommen die Sammlungen dieser Geschichte daher, denn es geht nicht einmal um düstere Geheimnisse, dunkle Magie oder Artefakte, sondern tatsächlich um Momente, die das alltägliche Leben der Figuren bestimmen.
Das ist die Tatsache, das ein Intiationsritual, das den Sohn zum Erwachsenen macht, auch Gefahren in sich birgt und statt Freude Trauer bringen kann, dass es jetzt wichtig ist, Beziehungen zur Familie wieder neu aufzubauen.
Manchmal geht es auch um die Rettung und Bewahrung dessen, was man lieb gewonnen hat, und warum soll man sein Wissen nicht weiter geben? Immerhin kann die nächste Generation davon profitieren, wenn klar ist, dass gewisse Dinge vermieden werden können. Und gelegentlich ist auch Abstand zum bisher geführten Leben wichtig.
Das sind die kleinen und größeren Botschaften, die die Autoren in ihren gefühlvollen und auf die Figuren konzentrierten Geschichten vermitteln. Vielleicht gibt das auch schon ein wenig den Geist der Erweiterung wieder, in der es erst einmal nicht um große Kriege gehen dürfte, sondern das Schlachtfeld des eigenen Geistes, in dem Zweifel und Mut, Frustration und Optimismus, aber auch Angst und Hoffnung miteinander ringen.
Das Buch ist interessant aufgemacht, neben einführenden Titelbildern, das die Helden der Geschichten zeigen, werden die Texte auch immer wieder von Zitaten aus der Story selbst unterbrochen.