Thief’s Game (Oneshot)
 
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Thief’s Game

Rezension von Christel Scheja

 

Ryo Takagi bringt ihre Pärchen gerne vor historischer Kulisse zusammen. Dabei nutzt sie die Vergangenheit allerdings nur als Setting und garniert das Ganze mit einem ordentlichen Schuss Fantasy. Denn wirkliche Mühe verschwendet sie weder auf die Kultur, noch auf die Abenteuerhandlung. Auch „Thief’s Game“ macht da keine Ausnahme.

 

Shiki führt ein trostloses Leben, auch wenn er dankbar dafür sein könnte, dass ihn sein Vater nach dem Tod der Mutter anerkannt und in sein Haus geholt hat. Aber die Stiefmutter und seine Stiefbrüder lassen ihn deutlich spüren, dass er eben nur der Bastard ist, und der Vater unternimmt nichts dagegen, weil er meistens ohnehin für Geschäfte außer Haus ist.

So hat Shiki keine Skrupel, eines Tages einen vielgesuchten Dieb vor der Entdeckung zu schützen. Dieser revanchiert sich nur kurze Zeit später, als der Junge verdächtigt wird, selbst einen kostbaren Ring an sich genommen zu haben.

Im Versteck des Langfingers stellt sich heraus, dass der Langfinger kein anderer als Seomi ist, der bewunderte neue Kommandant der Schutztruppen. Und er handelt aus sehr edlen Motiven. Da Shiki nun sein Geheimnis kennt, sorgt Seomi dafür, dass der Junge sein Mündel wird und eine gute Bildung erhält. Allerdings rechnet der Kommandant nicht damit, dass der Jugendliche sich in ihn verliebt und auch er nicht ganz ohne Gefühle zu ihm ist...

 

Man merkt, dass die Mangaka im Grunde ihr übliches Programm abspult und sich in erster Linie auf die Beziehung der Helden konzentriert, aber es gibt doch einen Unterschied zu den üblichen „Game“-Geschichten. Diesmal gibt es kein Gerangel um den Körper des unterlegenen Partners. Tatsächlich wartet Seomi, bis Shiki auf ihn zukommt, auch wenn die Leidenschaft schon da ist. Er verzichtet darauf, körperliche Gefallen einzufordern, so dass sich die Beziehung schrittweise entwickelt und beide erst dann zueinander kommen, als sie sich entsprechend sicher sind.

Das ist aber auch schon alles – ansonsten gibt es eine Aneinanderreihung der üblichen Klischees und Figurenkonstellationen der Boys Love und ein Happy End, dass nicht wirklich überrascht, da die Entwicklungen sehr vorhersehbar sind.

Wie immer sind Hintergrund und Abenteuerhandlung nur Nebensache und tragen nicht viel zum Fortgang der Geschehnisse bei. Viel mehr Raum nimmt das Liebesgeflüster ein, begleitet von den gängigen Gefühlsverirrungen bei dem jungen Mann, der etwas zum Ankuscheln sucht und dem älteren Partner, der erkennt, dass es im Leben mehr als nur Rache gibt.

Immerhin ist der Band wieder einmal hübsch gezeichnet und bietet einige recht explizite erotische Szenen

 

Alles in allem ist „Thief’s Game“ kein Manga, den man kennen muss, da auch in Deutschland mittlerweile Dutzende gleich gestrickter Geschichten erschienen sind, aber dank der prickelnden erotischen Szenen und der hübschen Zeichnungen auch kein totaler Reinfall ist, sondern solide Durchschnittskost.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329105038feec0b02
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Comic:

Thief’s Game (Oneshot)

Autorin & Künstlerin: Ryo Takagi

Kaitou Game, Japan 2009

Ema, erschienen September 2011

Manga-Taschenbuch, 176 Seiten

Übersetzung aus dem Japanischen von Claudia Peter

ISBN-10: 3770474260

ISBN-13: 978-3770474264

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 06.11.2011, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 12195